Ein bärenstarker Dennis Schröder beschert seinem Coach einen Meilenstein, Tyrese Maxey rettet Philly praktisch im Alleingang und die Clippers setzen ein Ausrufezeichen. Das Roundup zur NBA-Nacht.
NBA: Alle Ergebnisse der Nacht im Überblick
Heim | Auswärts | Ergebnis |
Indiana Pacers | Philadelphia 76ers | 114:118 OT |
Portland Trail Blazers | New Orleans Pelicans | 125:103 |
Brooklyn Nets | Milwaukee Bucks | 115:102 |
Oklahoma City Thunder | Atlanta Hawks | 128:104 |
Golden State Warriors | Los Angeles Clippers | 104:112 |
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Indiana Pacers (1-2) - Philadelphia 76ers (1-2) 114:118 OT (BOXSCORE)
Philly trägt sich nach einem Overtime-Krimi endlich in die Siegerliste ein. Tyrese Maxey dominierte die zweite Hälfte bei den Pacers und schenkte Indiana insgesamt 45 Punkte ein. Alleine zehn der 13 OT-Zähler gingen auf Maxeys Konto. Caleb Martin (17 Punkte und 12 Rebounds) glänzte in der erneuten Abwesenheit von Joel Embiid und Paul George mit einem Double-Double.
Der Moment des Spiels gehörte zunächst Tyrese Haliburton. Der All-Star versenkte Sekunden vor Schluss einen Zirkuswurf von der Dreierlinie und rettete die Pacers damit in die Verlängerung. Dort war gegen Maxey und Philadelphias Lufthoheit (54:37 Rebounds für Philly, 20:7 Offensiv) jedoch kein Kraut gewachsen.
Für Haliburton persönlich endete die Nacht zwar mit 22 Zählern positiv - vor allem nach dem punktlosen Auftritt vom Freitag in New York (0/8 FG) -, insgesamt kam von Indiana jedoch zu wenig. Pascal Siakam war mit lediglich 17 Punkten schon zweitbester Scorer.
Portland Trail Blazers (1-2) - New Orleans Pelicans (2-1) 125:103 (BOXSCORE)
Auch die Blazers dürfen zum ersten Mal in dieser Saison feiern. Jerami Grant (28 Punkte) und Anfernee Simons (27) stachen aus der guten Teamleistung heraus (Dreierquote über 40 Prozent), dazu legte der frühere Nummer-Eins-Pick Deandre Ayton 17 Punkte und zwölf Rebounds auf. Den Unterschied beim zweiten Aufeinandertreffen mit New Orleans innerhalb weniger Tage (103:105) machte dieses mal die Defense.
Leidtragender war dabei vor allem Pelicans-Superstar Zion Williamson, der nur drei seiner zwölf Versuche aus dem Feld traf und mit 14 Punkten blass blieb. Lediglich Ex-Blazer CJ McCollum konnte überzeugen und kam auf 27 Zähler. Daniel Theis sammelte bei 4 Rebounds nur magere 2 Punkte, durfte sich jedoch über ebenso viele Blocks freuen.
Brooklyn Nets (1-2) - Milwaukee Bucks (1-2) 115:102 (BOXSCORE)
- Angeführt von Dennis Schröder haben die Nets beim Heimauftakt in Brooklyn ihren ersten Saisonsieg eingefahren und durften erstmals unter Coach Jordi Fernandez jubeln. Schröder zeigte sich nach zuvor zwei Niederlagen und dem Vorfall mit einem Fan in Orlando von seiner besten Seite und war mit 29 Punkten (5/8 3FG, +27) hinter dem in dieser Saison weiter stark punktenden Cam Thomas (32 Punkte) zweitbester Scorer.
- Schröder bezeichnete den ersten Sieg für seinen Coach in der NBA als "Big Time". Der schnappte sich nach Abpfiff den Spielball - musste ihn jedoch im Büro lassen. "Weil meine Frau das Haus so großartig dekoriert, möchte sie meine Basketballsachen dort nicht haben", verriet der Spanier.
- Bei den Bucks lief dagegen wenig zusammen. Das lag weniger an Superstar Giannis Antetokounmpo, der mit 22 Punkten, 12 Rebounds und 7 Assists fast ein Triple-Double auflegte, als an den 18 Ballverlusten und der nachlassenden Leistung im vierten Viertel (24:32). Co-Star Damian Lillard (1/7 3FG) steuerte zwar 21 Zähler bei, konnte dem überragenden Backcourt der Nets ohne den weiterhin verletzt fehlenden Khris Middleton jedoch kein Paroli bieten.
Oklahoma City Thunder (3-0) - Atlanta Hawks (2-1) 128:104 (BOXSCORE)
OKC zog gegen bis dato ebenfalls ungeschlagene Hawks im vierten Viertel (39:18) davon. MVP-Kandidat Shai Gilgeous-Alexander verpasste dabei mit 35 Punkten, elf Rebounds und neun Assists um Haaresbreite das dritte Triple-Double seiner Karriere. Auch Chet Holmgren lieferte eine überzeugende Vorstellung (25 Punkte, 9 Rebound, 6 Blocks!) für die Thunder ab, bei denen Isaiah Hartenstein weiter verletzt zuschauen muss.
Für Atlanta und Spielmacher Trae Young (24 Punkte, 8 Assists) war der Korb in Oklahoma City dagegen im Schlussabschnitt wie vernagelt. Nur sechs von 20 Versuchen aus dem Spiel fanden in den letzten zwölf Minuten den Weg ins Netz. Immerhin: Zaccharie Risacher, im Draft an Nummer eins gezogen, punktete zum ersten Mal in seiner jungen Karriere zweistellig (13 Punkte). Auch die sechs Rebounds waren ein Karrierehöchstwert.
Golden State Warriors (2-1) - Los Angeles Clippers (2-1) 104:112 (BOXSCORE)
Ihren Heimauftakt hatten sich die Warriors sicher anders vorgestellt. Gegen die Clippers verlor GSW nicht nur das erste Spiel der Saison, sondern auch den wichtigsten Mann. Steph Curry verdrehte sich anfangs des vierten Viertels den Knöchel und konnte nicht weiterspielen (18 Punkte). Laut Head Coach Steve Kerr schätzte Curry die Verletzung im Anschluss zwar nur als "leicht bis mäßig" ein, eine genaue Diagnose wird jedoch erst ein MRT bringen. Erfolgreichster Scorer war Andrew Wiggins mit 29 Punkten.
Die Clippers zeigten dagegen eine starke Teamleistung, gleich drei Spieler knackten die 20-Punkte-Marke. Vor allem Center Ivica Zubac (23 Punkte, 18 Rebounds) brillierte im Zusammenspiel mit James Harden (ebenfalls 23 Punkte, 11 Assists), der zudem makellos von der Freiwurflinie (9/9) blieb. Backcourt-Kollege Norman Powell komplettierte das Trio (20 Punkte).