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NBA: Steph Curry führt Golden State Warriors zu Comeback-Erfolg - Klatsche für die Boston Celtics

Von Stefan Petri
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Angeführt von Stephen Curry fahren die Golden State Warriors trotz schwacher erster Hälfte einen wichtigen Sieg im Playoff-Rennen ein. Franz Wagner gelingt mit den Orlando Magic beinahe das gleiche Kunststück, die Boston Celtics müssen dagegen eine üble Schlappe hinnehmen.

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Im Osten bleibt es zwischen den Toronto Raptors und den Atlanta Hawks extrem eng - und bei den Charlotte Hornets ist ein Maverick-Schreck so gut wie noch nie.

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Washington Wizards (34-42) - Boston Celtics (52-24) 130:111 Boxscore

  • Ein No-Show der Celtics - oder ein bärenstarker Auftritt der Gäste? Für Wizards-Coach Wes Unseld Jr. war die Sache klar: "Wahrscheinlich die beste Pace von uns über 36-40 Minuten, die ich in diesem Jahr gesehen habe. Wir haben ganz schön viele Fast-Break-Punkte gemacht, und das nicht nur nach ihren Fehlwürfen." Nach diesen Minuten war die Partie entschieden, zwischenzeitlich führten die Wizards im dritten Viertel mit 23 Punkten.
  • Bester Schütze aus Washington war Kristaps Porzingis (32 Punkte, 13 Rebounds). Deni Avdija (25) stellte sein Career High ein, Monte Morris (19) war ebenfalls gut aufgelegt. Da fiel der Ausfall von Bradley Beal (Knie) und Kyle Kuzma (Knöchel) nicht weiter ins Gewicht. Die Wizards trafen fast 55 Prozent aus dem Feld und dürfen bei 2,5 Spielen Rückstand weiter auf den letzten Play-In-Platz hoffen. "Auf dem Papier wäre es vielleicht besser, wenn wir es nicht schaffen. Aber du kannst nicht in der Kabine davon sprechen, dass es ums Gewinnen geht, und dann Spiele herschenken. Für mich ist das die falsche Botschaft", betonte Unseld Jr.
  • Die Celtics, die jetzt 2,5 Spiele Rückstand auf Platz 1 im Osten haben, hatten in Jayson Tatum (28 Punkte) ihren besten Werfer, Jaylen Brown kam auf 18 Zähler. Von Downtown fiel nur jeder vierte Wurf (11/44), im Schlussviertel kamen die meisten Stars erst gar nicht mehr zum Einsatz. In zwei Tagen geht es zum Spitzenspiel nach Milwaukee - wohl die letzte Chance, um im Rennen um den Top-Seed noch einmal einzugreifen.
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Toronto Raptors (38-38) - Miami Heat (40-36) 106:92 Boxscore

  • Zehnter Sieg im elften Heimspiel für Raptors, die sich zum Ende des zweiten Viertels absetzten und es dann nie mehr wirklich spannend werden ließen. Schlüssel waren die Fast-Break-Punkte (23:10) und die Punkte in der Zone (62-36). "Wir brauchen jedes Spiel, jedes Spiel ist wichtig", betonte Scottie Barnes, der mit mit 12 Assists ein Career High verbuchte (dazu 22 Punkte). Toronto liegt mit Atlanta im Osten nun gleichauf.
  • Die Heat sind nach zwei Niederlagen in Folge aktuell auf Rang sieben abgerutscht, ein halbes Spiel hinter den Brooklyn Nets (40-35). "Wir haben 24 Stunden, dann geht es im Madison Square Garden weiter", richtete Head Coach Erik Spoelstra den Blick direkt nach vorn. Sein Team musste ohne Jimmy Butler (Nacken) auskommen, bester Schütze der Gäste war Tyler Herro mit 33 Punkten (13/21 FG).
  • Die Raptors trafen lediglich 22 Prozent ihrer Dreier (Miami 30 Prozent), hatten aber bei den Rebounds und Turnovern die Nase vorn. Pascal Siakam (26) war Topscorer, O.G. Anunoby kam auf 22 Punkte. Toronto hat weiterhin kein Spiel verloren, in dem der Gegner nicht dreistellig punktet.
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Atlanta Hawks (38-38) - Cleveland Cavaliers (48-29) 120:118 Boxscore

  • "In unserer Situation müssen wir jedes Spiel gewinnen. Heute waren wir 48 Minuten lang voll da, das ist ein toller Sieg", lobte Dejounte Murray von den Hawks, der in der Schlussminute den entscheidenden Jumper für Atlanta verwandelte. Mit 29 Zählern war er Topscorer seines Teams, Onyeka Okongwu legte mit 21 Punkten ein Season High auf. Trae Young verbuchte ein Double-Double (16 Punkte, 10 Assists), für ihn und Murray gab es anschließend Beifall vom Head Coach. "Sie haben gut zusammengespielt, ihre Verbindung zueinander war wichtig für die Mannschaft", sagte Head Coach Quin Snyder.
  • Die Cavaliers traten ohne Isaac Okoro (Knie) und Jarrett Allen (Leiste) an und hatten mal wieder in Donovan Mitchell ihren besten Werfer. Der verbuchte sein zehntes 40-Punkte-Spiel in der laufenden Saison (44, 15/33 FG) - Franchise-Rekord von LeBron James eingestellt. Sein Verzweiflungsdreier von der Mittellinie traf in der letzten Sekunde zwar den Ring, fiel aber nicht. Darius Garland (27 Punkte) und Evan Mobley (20 und 15) waren ebenfalls stark, danach gab es aber kaum Hilfe.
  • Im Playoff-Rennen liegen die Hawks auf Rang im Osten, gleichauf mit den Toronto Raptors hinter ihnen. Die Cavaliers haben zwei Spiele Rückstand auf die Sixers und viereinhalb Spiele Vorsprung auf die Knicks und dürfen sich langsam aber sicher auf Platz vier einstellen - was eine Serie gegen genannte Knicks bedeuten würde.
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Oklahoma City Thunder (37-39) - Charlotte Hornets (26:51) 134:137 Boxscore

  • Was ist mit den Hornets los? Der knappe Erfolg bei den Thunder war schon der dritte Sieg in Folge, zuvor wurden zwei Partien gegen die Dallas Mavericks gewonnen. Schaden kann es im Rennen um gute Lottery Odds nicht - Charlotte hat die viertschlechteste Bilanz der Liga faktisch sicher -, vielleicht spielt es sich da einfach befreit auf. Zumindest läuft es bei P.J. Washington, der richtig auftrumpfte: 43 Punkte bedeuteten Career High, 22 davon markierte er im Schlussviertel (insgesamt 16/24 FG).
  • "Danke an meine Teamkollegen, sie haben mich in den richtigen Momenten gefunden", lobte der 24 Jahre alte Power Forward, der in der laufenden Saison 15,4 Punkte im Schnitt auflegt. Ihm war es zu verdanken, dass die Hornets in einer insgesamt engen Partie einen 8-Punkte-Rückstand im Schlussviertel aufholen konnten. Auf beiden Seiten fehlten einige Leistungsträger: Terry Rozier, Kelly Oubre und Dennis Smith Jr. bei Charlotte, OKC musste ohne Shai Gilgeous-Alexander ran (Knöchel).
  • Am Scoring lag es bei den Hausherren nicht: Gleich drei Akteure legten mindestens 30 Punkte auf, das hatte es bei OKC zuletzt 2015 gegeben. Zu feiern gab es aber nichts, schließlich geht es im Playoff-Rennen im Westen extrem eng zu. "Von unserer Defense war ich enttäuscht, vor allem in Halbzeit zwei", sagte Head Coach Mark Daigneault. 80 Punkte ließ sein Team im zweiten Spielabschnitt zu, jetzt liegt man im Kampf ums Play-In wieder gleichauf mit den Mavericks.
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Memphis Grizzlies (48:27) - Orlando Magic (32-44) 113:108 Boxscore

  • Ohne Ja Morant, der mit Oberschenkelproblemen im ersten Spiel eines Back-to-Backs geschont wurde, hatten die Grizzlies eigentlich alles im Griff, führten nach dem ersten Viertel 32:15 und zwischenzeitlich mit über 20 Punkten. In den Schlussminuten wurde dann aber noch einmal ganz eng, weil Franz Wagner die Flinte noch nicht ins Korn warf. 11 Punkte verbuchte der Deutsche in den letzten 70 Sekunden der Partie, aus einem 10-Punkte-Rückstand wurde ein 106:109. Mit sechs Punkten von der Linie machte Desmond Bane dann aber den Sieg für Memphis perfekt.
  • Wagner hatte am Ende seines Arbeitstages 25 Punkte (8/21 FG) auf dem Zettel stehen, damit war er vor Paolo Banchero (24) bester Schütze seines Teams. Bruder Mo blieb in sechs Minuten von der Bank dagegen punktlos. "Wir müssen von Beginn an da sein. Das ist entscheidend", kritisierte Head Coach Jamahl Mosley. "Die sind ein Playoff-Team und kämpfen um den Titel, da setzen sie von Anfang an ein Zeichen. Das haben wir spüren müssen."
  • Bei den Grizzlies herrschte nach dem 33. Heimsieg der Saison - Franchise-Rekord eingestellt! - vor allem Erleichterung. "Wir müssen Ruhe bewahren", forderte Bane (31 Punkte). "Da waren ein paar dumme Turnover dabei. Wir hätten das Spiel fast noch hergeschenkt." Unterstützt wurde er von Xavier Tillman (20 Punkte, 10/12 FG) und Jaren Jackson Jr. (16, 10 und 3 Blocks). In der Nacht auf Donnerstag empfängt Memphis die Los Angeles Clippers.
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Golden State Warriors (40-37) - New Orleans Pelicans (38-38) 120:109 Boxscore

  • Was für ein Comeback des Champions! Mit 20 Punkten lagen die Dubs in einer kläglichen ersten Halbzeit zwischenzeitlich zurück, aber in Halbzeit zwei drehten sie den Spiel um, legten defensiv die Daumenschrauben an und gewannen die zweiten 24 Minuten mit 74:46. Ein extrem wichtiger Sieg im Playoff-Rennen, der sie bei noch fünf ausstehenden Partien vor die Timberwolves (39-37) auf Rang sechs schiebt, ein halbes Spiel hinter den Clippers und eins hinter Phoenix.
  • Bester Mann bei den Warriors: ein gewisser Stephen Curry. 39 Punkte (14/25 FG, 8/15 3FG), 8 Rebounds und 8 Assists, mit drei Dreiern in der Schlussphase des dritten Viertels schob er das Comeback höchstpersönlich an. Hilfe gab es von Jordan Poole, der von der Bank kommend erneut stark spielte (21 Punkte), Draymond Green verteilte 12 Assists. "Draymonds Wille hat uns heute zum Sieg getragen", lobte Head Coach Steve Kerr: "Sein Frust mit unserem Spiel. Er hat alle angeschrien - und ehrlich gesagt hatten wir das verdient."
  • Die Pelicans hatten in Brandon Ingram (26 Punkte) ihren besten Werfer, alle fünf Starter punkteten zweistellig. Auch die gute Dreierquote (12/27, 44 Prozent) half nicht, weil Golden State von draußen noch besser zielte (18/40). Nach fünf Siegen in Folge war das die erste Niederlage für die Pelicans, die im Westen aktuell Rang acht belegen.
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