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NBA: Dennis Schröder verletzt sich und führt Los Angeles Lakers zu wichtigem Sieg - Wagner-Brüder können Milwaukee Bucks auch nicht stoppen

Von Robert Arndt
Dennis Schröder überragte in OKC trotz einer frühen Knöchelverletzung.
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Dennis Schröder hat die Los Angeles Lakers trotz einer Verletzung zu einem Sieg bei den Oklahoma City Thunder geführt. Die Wagner-Brüder haben mit den Orlando Magic dagegen keine Chance bei den Milwaukee Bucks.

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Die New York Knicks setzen derweil ihre Siegesserie fort und können sich mal wieder auf einen überragenden Jalen Brunson verlassen. Boston gewinnt dank Jayson Tatum ein weiteres Spitzenspiel.

8 Dreier von Bojan Bogdanovic reichten den Pistons nicht zum Sieg.
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Detroit Pistons (15-48) - Chicago Bulls (29-34) 115:117 (BOXSCORE)

  • Ob Jaden Ivey wusste, dass heute der Geburtstag von Detroits Basketball-Legende Chris Webber war? Vermutlich nicht, dennoch unterlief dem Rookie in der Crunchtime ein Missgeschick, für welches auch Webber im College-Finale 1993 berühmt wurde. Bei -2 und nur noch 10 Sekunden auf der Uhr fand Ivey nach einer Auszeit keine Anspielstation und zeigte ein Timeout an, welches die Pistons aber nicht mehr hatten.
  • Die Folge war ein technischer Freiwurf durch Zach LaVine, dazu mussten die Pistons erneut foulen und DeMar DeRozan behielt die Nerven - Chicago kam so noch einmal mit dem Schrecken davon, nachdem die Bulls zum Ende des dritten Viertels noch mit 21 Punkten geführt hatten. Danach ging bei den Bulls aber nichts mehr (2/16 FG), nur DeRozan (21, 7/16) verbuchte überhaupt noch Field Goals.
  • Auch von LaVine (41, 14/20 FG, 6/9 Dreier) war kaum noch etwas zu sehen. Immerhin: Der Guard schnappte sich noch einen Rebound und verhinderte so eine epische 41-0-0-Performance, die es so noch nie gegeben hat. Detroit ballerte sich dank Bojan Bogdanovic (34, 8/12 Dreier) zurück ins Spiel, verpasste durch Ivey (18, 5/9) 31 Sekunden vor Schluss aber die Chance in Führung zu gehen. Hamidou Diallo (19) führte die starke Bank der Gastgeber an.

Charlotte Hornets (20-44) - Phoenix Suns (34-29) 91:105 (SPIELBERICHT)

Jayson Tatum kratzte gegen die Cavs an einem Tripe-Double.
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Boston Celtics (45-18) - Cleveland Cavaliers (39-26) 117:113 (BOXSCORE)

  • Das Ergebnis schmeichelte den Cavs ein wenig, da Boston bis kurz vor Schluss alles im Griff hatte. Das lag vor allem an Jayson Tatum, der eines seiner besten Saisonspiele machte und die Partie mit 41 Punkten (13/21 FG), 11 Rebounds und 8 Assists beendete. 18 dieser Zähler markierte der Forward im dritten Viertel, als sich die Celtics erstmals richtig absetzen konnten und ihren Vorsprung auf zeitweise 21 Punkte ausbauen konnten.
  • Aber auch die Cavs haben bekanntlich einen Superstar in ihren Reihen. Donovan Mitchell wehrte sich mit allem, was er hatte und ließ sich auch nicht von einer zwischenzeitlichen Verletzungspause ausbremsen. Mitte des dritten Viertels knickte der Guard bei einem Drive unglücklich um, biss aber nach einer Auszeit auf die Zähne und hätte sein Team beinahe noch einmal ins Spiel gebracht.
  • 29 seiner 44 Punkte (17/32) erzielte Mitchell nach der Pause und war lange Zeit die einzige echte Option im Angriff. Darius Garland (29, 12/21, 9 Assists) verbuchte zwar auch eine stattliche Statline, allerdings wurde die durch gleich drei verwandelte Dreier in der Schlussminute geschönt. Tatum hatte schlichtweg mehr Unterstützung, unter anderem durch Al Horford (23, 11 Rebounds), der seine ersten sechs Dreier der Partie versenkte. Jaylen Brown (16) blieb dagegen diesmal eher unauffällig. Grant Williams wurde bei den Celtics überhaupt nicht eingesetzt, Coach Joe Mazzulla begründete dies mit ungünstigen Matchups.
Tyrese Maxey erzielte in Miami als Starter 27 Punkte.
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Miami Heat (33-30) - Philadelphia 76ers (40-21) 96:119 (BOXSCORE)

  • Es läuft einfach nicht für die Heat, die gegen Philadelphia, welche ohne Joel Embiid (Fußprobleme) antraten, quasi ohne Chance waren. Ein katastrophales zweites Viertel der Gastgeber nahm der Partie schnell den Wind aus den Segeln. Philly gewann dieses mit 37:15 und hatte in der Folge keine Probleme, die Partie nach Hause zu schaukeln.
  • Ohne Embiid setzten die Sixers auf eine Switch-Defense, auf welche die Heat keine Antwort hatten. Die Gäste kamen immer wieder zu leichten Punkten, alleine 26 davon erzielten die Sixers im Fastbreak (Miami: 7). Für Embiid rückten Guard Tyrese Maxey in die Starting Five, P.J. Tucker übernahm die Center-Position und das zahlte sich aus. Mit 27 Punkten (10/17, 7 Assists) war Maxey Topscorer der Gäste.
  • Der Mann des Tages für Philly war aber Backup-Center Paul Reed, der mit 16 Punkten, 14 Rebounds sowie einem Plus-Minus-Wert von +26 glänzen konnte. James Harden (23, 4/9 Dreier) richteten den meisten Schaden in jenem zweiten Abschnitt an. Miami war dagegen mal wieder eiskalt von draußen (7/28), Jimmy Butler (16, 6/8) blieb gegen sein Ex-Team weitestgehend blass. Topscorer war Bam Adebayo (20, 8 Rebounds), doch auch er konnte gegen die kleinen Sixers seine Größenvorteile nicht häufig genug nutzen.
Jalen Brunson erzielte gegen die Nets in der ersten Halbzeit 30 Punkte.
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New York Knicks (37-27) - Brooklyn Nets (34-28) 142:118 (BOXSCORE)

  • Die Knicks walzen weiter durch die Liga und feierten im Stadt-Duell bereits den siebten Sieg in Folge - und der war nie in Gefahr. Schon nach zwölf Minuten war die Messe im Prinzip gelesen, da die Knicks aus allen Rohren feuerten und im ersten Viertel 47 Punkte auf die Anzeigetafel brachten. Hauptverantwortlich dafür: Jalen Brunson.
  • Der Ex-Guard der Mavs legte eine echte Gala hin und stand schon zur Pause bei 30 Punkten. Nach dem Wechsel kamen noch 7 hinzu, insgesamt traf der Spielmacher 15/18 aus dem Feld und nahm dabei gerade einmal drei Layups und vier Freiwürfe. Und noch erstaunlicher: Als Brunson dann drei Minuten vor dem Ende bei +28 von Coach Tom Thibodeau doch noch ausgewechselt wurde, brachte der Guard seinen Coach sogar dazu zu lächeln. Sieht man bei Thibs auch nicht alle Tage.
  • Letztlich lief es aber einfach wie geschmiert. Die Knicks trafen 60 Prozent aus dem Feld, die komplette Starting Five punktete zweistellig. Quentin Grimes (22) verwandelte sechs Dreier, Julius Randle (21, 8 Rebounds, 8 Assists) kratzte an einem Triple-Double. Für die Nets waren die ehemaligen Suns-Spieler Mikal Bridges (21) und Cam Johnson (33, 7/11 Dreier) die besten Scorer. Sie konnten aber auch nicht verhindern, dass die Knicks nach neun Pleiten am Stück gegen den Nachbarn mal wieder gewannen.
Desmond Bane
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Houston Rockets (13-49) - Memphis Grizzlies (38-23) 99:113 (BOXSCORE)

  • Achtmal hatten die Grizzlies hintereinander in der Fremde verloren, da kam die Stippvisite in Houston genau zur rechten Zeit. Gegen die Rockets reichte genau ein gutes Viertel, um einen lockeren Sieg im Toyota Center einzufahren. Desmond Bane war mit 30 Punkten (12/17 FG, 6/9 Dreier, 9 Rebounds, 6 Assists) Mann des Tages für die Gäste.
  • Das dritte Viertel ging nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit mit 38:24 an Memphis, sodass Ja Morant (20, 6/12, 7 Assists) den Schlussabschnitt von der Bank aus verfolgen konnte. Auch Dillon Brooks (16) hatte gute Momente im dritten Viertel, holte sich aber bereits sein 15. technisches Foul der Saison ab. Beim nächsten T gibt es ein Spiel Sperre.
  • Jaren Jackson Jr. (17) blockte dazu 5 Würfe und ärgerte dabei vor allem die Guards der Rockets ein ums andere Mal. Kevin Porter Jr. kehrte nach 20 Spielen Pause in die Formation zurück, blieb aber mit nur 11 Zählern (3/11) blass. Jalen Green kam nach schwacher erster Halbzeit immerhin noch auf 20 Punkte (7/18), während Alperen Sengün (11, 5/6, 8 Rebounds, 5 Assists) wieder weniger Touches erhielt.
Für die Wagner-Brüder gab es in Milwaukee nichts zu holen.
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Milwaukee Bucks (45-17) - Orlando Magic (26-37) 139:117 (BOXSCORE)

  • Auch für Orlando war in Milwaukee kein Kraut gewachsen, die Bucks haben nun 16 Spiele in Folge gewonnen und auch diesmal gelang dies in überzeugender Art und Weise. Giannis Antetokounmpo erzielte 31 Punkte (10/14 FG), dazu trafen die Rollenspieler ihre Würfe. 26 verwandelte Dreier (56 Versuche) waren ein Saisonbestwert für die Bucks, selbst der Greek Freak war dreimal erfolgreich.
  • Insgesamt versenkten gleich vier Spieler mindestens vier Dreier - und zwar Brook Lopez (18), Grayson Allen (12), Joe Ingles (16) und A.J. Green (12). Zum Vergleich: Die Magic trafen als Team gerade einmal neun Versuche von draußen. Umso erstaunlicher war es, dass Orlando bis spät ins dritte Viertel den Rückstand im einstelligen Bereich halten konnte.
  • Das lag vor allem an Cole Anthony, der mit 28 Punkten (10/16) als Sixth Man einen richtig heißen Abend erwischte. Auch Markelle Fultz (21) wusste zu gefallen. Franz Wagner erzielte 18 Punkte (5/11) und hatte vor allem im zweiten Viertel eine gute Phase, als er zwei And-1s zog und auch seinen einzigen Dreier verwandelte. Moritz Wagner sah diesmal nur 12 Minuten, es wurden 2 Zähler (1/3) und 3 Rebounds im Boxscore vermerkt. Für Milwaukee wurde Khris Middleton geschont.
Dennis Schröder führte die Lakers zu einem Sieg in OKC.
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Oklahoma City Thunder (28-34) - Los Angeles Lakers (30-33) 117:123 (BOXSCORE)

  • LeBron James, Anthony Davis (geschont) und D'Angelo Russell fehlten den Lakers, es war also an Dennis Schröder, die Offense der Lakers zu tragen und der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft lieferte in einem Must-Win-Spiel für sein Team ab. 26 Punkte (8/18 FG), 6 Assists und 2 Steals wurden für den Guard notiert, obwohl der Abend denkbar schlecht für den Braunschweiger begonnen hatte.
  • Mitte des ersten Viertels war Schröder auf den Fuß von Thunder-Guard Isaiah Joe getreten und dabei böse umgeknickt. Der Guard blieb aber im Spiel, nachdem der Knöchel noch einmal getaped wurde. Aufmunternden Applaus gab es vom Publikum in OKC, die Fans der Thunder haben die starke Saison von Schröder in der Spielzeit 2019/20 noch immer nicht vergessen.
  • Es dauerte aber bis nach der Pause, bis Schröder so richtig aufdrehte. 22 Zähler erzielte der Aufbauspieler nach dem Wechsel und hielt seine Farben vor allem im dritten Viertel in Schlagdistanz. Ende des Abschnitts kippte nach einem Schröder-Dreier die Partie, ein weiterer Turnaround-Jumper stellte Mitte des Schlussabschnitts auf +11 für die Lakers. Josh Giddey (22, 11 Assists) und Jalen Williams (22) machten es zwar noch einmal eng, doch die Gäste setzten sich mit Glück und Geschick durch.
  • Die Lakers profitierten dabei auch von einer sehr freundlichen Linie der Referees. 39-mal marschierte L.A. an die Linie, gerade in der Schlussphase, als OKC großen Druck auf die Ballführenden ausübte, halfen die Schiedsrichter einige Male aus. Schröder selbst foulte 27 Sekunden vor Schluss aus, da war die Partie aber so gut wie entschieden. Neben Schröder gefielen bei den Lakers vor allem Troy Brown Jr. (19) und Austin Reaves (19, 5/5 FG, 8/9 FT), der von der Bank kam.
Brandon Ingram legte in Portland einen Saisonbestwert auf.
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Portland Trail Blazers (29-33) - New Orleans Pelicans (31-32) 110:123 (BOXSCORE)

  • Big Point für New Orleans, die nicht nur in Portland gewannen, sondern damit auch einen direkten Konkurrenten im Kampf um Platz zehn auf Distanz halten konnten. Überragend war dabei Brandon Ingram, der mit 40 Punkten (18/29) einen neuen Saisonbestwert auflegte und überhaupt erst sein viertes 40-Punkte-Spiel verbuchte.
  • 9 Zähler davon erzielte der Forward im Schlussabschnitt, welchen die Pels mit 31:19 für sich entschieden, nachdem sie zuvor fast das komplette Spiel einem Rückstand hinterhergelaufen waren. Damian Lillard (41, 12/22 FG, 15/16 FT) war lange nicht zu stoppen - auch mit nicht mit einer Box-and-1-Defense -, erst als der Guard zum Ende des dritten Viertels eine Pause erhielt, kippte die Partie.
  • Daran hatte auch ein alter Bekannter seinen Anteil. C.J. McCollum (24, 9/19) traf zu Beginn des Schlussabschnitts einige Jumper, dazu gefielen Rollenspieler wie Naji Marshall (9) oder auch Herb Jones (7), der vor allem als Small-Ball-Center eingesetzt wurde. Bei Portland enttäuschte dagegen Anfernee Simons (4, 2/9), sodass auch der gute Auftritt von Jerami Grant (28, 7/14) nicht genug war.
  • Die Blazers fallen durch die Niederlage auf Platz zwölf zurück und haben nun 1,5 Spiele Rückstand auf die Pelicans, die die gleiche Bilanz wie Utah auf Rang neun haben. Die Jazz haben den direkten Vergleich mit New Orleans aber bereits im Sack (3-0).
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