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NBA - Dallas Mavericks legen Protest gegen Niederlage gegen Golden State Warriors ein: Diese Proteste waren bisher erfolgreich

Von Robert Arndt
Luka Doncic und die Dallas Mavericks waren nach dem Spiel sauer auf die Referees.
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Die Dallas Mavericks werden Protest gegen die Wertung des Spiels gegen die Golden State Warriors einlegen. Das bestätigte Mark Cuban gegenüber ESPN. Die Chancen sind allerdings gering, wie Beispiele aus der Vergangenheit zeigen.

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Streitpunkt war eine Szene im dritten Viertel, als die Mavs glaubten, dass sie den Ball nach einer Auszeit bekommen würden. Das war aber nicht der Fall: Während sich Dallas in der gegnerischen Hälfte positionierte, gaben die Refs Golden State den Ball in der Hälfte der Gastgeber - und die Dubs bekamen so einen einfachen Dunk. Die Mavs verloren das Spiel am Ende mit 125:127.

"Der Ref entschied auf Mavs-Ball. Der Stadionsprecher verkündete es auch. Dann gab es eine Timeout. Während der Timeout änderte der Ref den Call, sagte uns das aber nicht", wütete Cuban auf Twitter." Als sie dann sahen, dass wir uns aufstellten, als wäre es unser Ball, gab er den Warriors einfach den Ball. Er hat nie ein Wort zu uns gesagt. Sie bekamen einen leichten Basketball. Verrückt, dass das von Bedeutung werden würde in einem Spiel mit nur zwei Punkten Unterschied. Es war wahrscheinlich der schlimmste Non-Call-Fehler von Schiedsrichtern in der Geschichte der NBA. Sie hätten uns nur etwas sagen müssen und taten es nicht."

Die Chancen auf einen erfolgreichen Protest sind aber eher gering.

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NBA: Das Prozedere bei einem Protest

Hauptschiedsrichter Sean Wright hatte nach dem Spiel nämlich eine andere Sicht der Dinge: Demnach hätten die Schiedsrichter sofort auf Ball für Golden State entschieden. Wright betonte auch: "Es gab ein zweites Zeichen, dieses stand jedoch für das Timeout der Mavs."

So geht es nun weiter:

  • Ein offizieller Protest muss innerhalb von 48 Stunden nach Spielende eingereicht werden
  • Die Mavs müssen 10.000 Dollar dafür zahlen. Wird dem Protest stattgegeben, erhalten sie das Geld zurück
  • Innerhalb von fünf Tagen müssen die Mavs stichhaltige Beweise finden, auch Golden State kann dies tun
  • Commissioner Adam Silver hat nach dem Erhalt der Beweise fünf Tage Zeit, um eine Entscheidung zu treffen

Die Mavs waren es auch, welches als letztes Team Protest gegen eine Wertung einlegten. Dies geschah im Februar 2020 bei einer Niederlage in Atlanta, als ein zurückgenommener Goaltending-Pfiff die Partie zugunsten von Atlanta entschied. Dieser Protest wurde abgelehnt.

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NBA: Diese Proteste waren erfolgreich

Überhaupt waren nur sechs von 44 Protesten in der NBA-Geschichte erfolgreich, seit 1982 gerade mal ein einziger. Hier die sechs bekannten Fälle:

28. November 1952: Milwaukee Hawks vs. Philadelphia Warriors

Die Hawks hatten aufgrund von Ejections nur noch vier Spieler zur Verfügung, durften aber entgegen des Regelwerks wieder einen fünften Spieler einsetzen. Sie gewannen mit 78:77 nach Verlängerung. Das Spiel wurde im März komplett wiederholt, die Warriors siegten mit 72:69 nach Overtime.

6. November 1969: Atlanta Hawks vs. Chicago Bulls

Das berühmte "Phantom Buzzer Game": Bulls-Center Tom Boerwinkle tippte bei -2 den Ball bei noch einer Sekunde auf der Uhr in den Korb, doch einer der Schiedsrichter entschied, dass der Korb zu spät kam.

Nach Protest wurde der Korb gegeben und das Spiel bei einer Sekunde und 124:124 wieder aufgenommen. Die Hawks gewannen mit +5 nach Verlängerung.

3. Dezember 1971: Cleveland Cavaliers vs. Buffalo Braves

Hier wurden die letzten vier Sekunden der Partie wiederholt, nachdem den Cavs eine Auszeit verweigert wurde, die sie aber noch hatten. Am Spielstand änderte sich nichts mehr, die Braves gewannen mit einem Punkt.

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8. November 1978: New Jersey Nets vs. Philadelphia 76ers

Nets-Coach Kevin Loughery erhielt gleich drei technische Fouls, allerdings sind nur zwei möglich. So wurden die letzten knapp 18 Minuten der Partie vier Monate später wiederholt.

Kurios: Beide Teams fädelten in der Zwischenzeit einen Trade ein, sodass Eric Money, Harvey Catchings und Ralph Simpson in einem Spiel für beide Teams spielten - ein Novum in der NBA.

30. November 1982: Los Angeles Lakers vs. San Antonio Spurs

Bei einem Freiwurf von Lakers-Guard Norm Nixon wurde eine "Double Lane Violation" gepfiffen, es gab einen Sprungball. Eigentlich hätte es aber ohne Pfiff weitergehen müssen und Nixon hätte einen weiteren Freiwurf bekommen müssen. Die Lakers gewannen den Tip, glichen aus und gewannen nach zweifacher Verlängerung.

Im April wurde die letzten drei Sekunden bei 116:114 Spurs wiederholt und Nixon ging an die Linie. Die Spurs gewannen das Spiel mit +3.

19. Dezember 2007: Miami Heat vs. Atlanta Hawks

Es war das letzte Mal, dass ein Protest erfolgreich war: Heat-Center Shaquille O'Neal foulte aus, obwohl er eigentlich nur bei fünf Fouls stand. Die letzten 52 Sekunden wurden deswegen im März wiederholt, am Ergebnis änderte sich nichts. Shaq war übrigens nicht mehr mit von der Partie, er war inzwischen Spieler der Phoenix Suns. Hier geht es zur vollen Story.