NBA

NBA - Trade Deadline Preview mit den Boston Celtics, Brooklyn Nets, New York Knicks, Philadelphia 76ers und Toronto Raptors

Von Philipp Jakob
Kevin Durant
© imago images

Nächste Woche Donnerstag ist es so weit, dann steht die Trade Deadline vor der Tür! Bis dahin müssen die Toronto Raptors noch einige wichtige Entscheidungen treffen, sie könnten diese Deadline prägen wie kaum ein anderes Team. Mehrere Ost-Contender wollen derweil All-In gehen - wie könnten sie sich verstärken?

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Bis zur Trade Deadline am 9. Februar blicken wir auf die Optionen und die potenziellen Pläne aller 30 Teams. Nach der Pacific, der Northwest, der Central und der Southeast Division schauen wir heute Richtung Ostküste und auf die Celtics, Nets, Knicks, Sixers sowie Raptors.

Jaylen Brown, Jayson Tatum
© imago images

BOSTON CELTICS (37-15, Platz 1 im Osten)

Zwei Siege waren die Celtics in der Vorsaison von der Championship entfernt, dieses Jahr soll es besser laufen. Kurz vor der Trade Deadline sieht dieses Vorhaben schon mal recht vielversprechend aus, Boston hat die beste Bilanz der Association sowie als einziges Team ligaweit Top-5-Werte sowohl in der Offense als auch der Defense vorzuweisen.

Banner Nummer 18 ist das klar definierte Ziel, das bestätigte auch Besitzer Wyc Grousbeck. Ende Januar verriet er bei NBC Sports Boston seine Anweisungen an Teampräsident Brad Stevens kurz vor der Deadline: "Uns geht es nur um diese Saison. Lasst uns noch ein paar Muskeln draufpacken und den Job erledigen!"

Boston Celtics: Welche Picks können getradet werden?

Stevens hat 2021/22 in seiner Premierensaison bewiesen, dass er im Gegensatz zu seinem Vorgänger nicht davor zurückschreckt, Erstrundenpicks für sofortige Verstärkung zu traden. Kurz vor der letzten Deadline ging ein Pick an die Spurs für Derrick White, im Sommer schickte er den Pacers die Rechte am 2023er First Rounder (Top-12-geschützt) für Malcolm Brogdon. Nun bleiben noch die Erstrundenpicks 2025, 2027 und 2029 sowie sechs Zweitrundenpicks für weitere Deals. 2028 haben die Spurs die Option eines Pick-Swaps.

Boston Celtics: Wie sehen die Finanzen aus?

Die Celtics sind ein klares Luxussteuer-Team, aktuell liegen sie 23,7 Millionen Dollar über der Grenze. Stand jetzt müsste Boston eine Zusatzrechnung in Höhe von 58,9 Mio. Dollar zahlen, gut möglich, dass bei weiteren Trades noch etwas hinzukommt. Die Kelten haben einen offenen Kaderplatz und mehrere Trade-Exceptions (die höchste über 5,9 Mio. Dollar). Für Boston wäre es kein Problem, für die Titeljagd noch mehr Spielergehälter aufzunehmen, das dürften die Aussagen von Grousbeck deutlich gemacht haben.

Boston Celtics: Der Roster (Gehälter in Klammern)

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
Marcus Smart (17,2)Jaylen Brown (28,7)Jayson Tatum (30,4)Al Horford (26,5)Rob Williams III (10,9)
Derrick White (16,9)Malcolm Brogdon (22,6)Sam Hauser (1,6)Grant Williams (4,3)**Luke Kornet (2,1)
Payton Pritchard (2,2)-Justin Jackson (1,8)Danilo Gallinari (6,5)*Blake Griffin (1,8)

* Spieleroption ** Restricted Free Agent kursiv = Free Agent

Payton Pritchard
© getty

Boston Celtics: Wer wird am ehesten getradet?

Vor Kurzem machte Payton Pritchard öffentlich, dass er mit Stevens über seinen Wunsch nach einer größeren Rolle gesprochen habe. Der defensivanfällige Dreierspezialist fiel im Laufe der Saison teils komplett aus der Rotation, könnte aber für andere Teams durchaus interessant sein. Wenn Boston seinen Vertrag mit dem des verletzten Danilo Gallinari oder einem weiteren Akteur kombiniert (und womöglich Picks obendrauflegt), könnten die Celtics einen Spieler mit einem Gehalt im Bereich von 10 bis 12 Mio. Dollar an Land ziehen.

Boston Celtics: Wo muss nachgebessert werden?

Das ist in Boston Meckern auf hohem Niveau. Die Celtics haben Top-Stars auf MVP- (Jayson Tatum) und All-Star-Niveau (Jaylen Brown) sowie insgesamt eine Top 8, die in der Liga ihresgleichen sucht. Boston stellt einen der besten und tiefsten Kader der Liga. Trotzdem: Stevens könnte nach mehr Tiefe im Frontcourt hinter dem 36 Jahre alten Al Horford und dem verletzungsanfälligen Robert Williams III Ausschau halten.

Auch ein zusätzlicher Scorer für den Flügel wäre eine Überlegung wert - der hat schließlich auch in den vergangenen Playoffs gefehlt, um Tatum und Brown Pausen zu verschaffen. Gallinari (Kreuzbandriss) betonte zwar Ende Januar, dass er in den Playoffs wieder auf dem Court stehen möchte, das gilt aber als eher unwahrscheinlich.

Boston Celtics: Wer könnte helfen?

Der Name Jakob Pöltl wird häufiger mit den Celtics in Verbindung gebracht, allerdings läuft dessen Vertrag im Sommer aus. Der von den Spurs geforderte Preis von einem Erstrundenpick könnte für ein Rental zu hoch sein. Als günstigere Lösung schwirrte zuletzt Willy Hernangomez durch die Trade-Gerüchteküche, vielleicht auch ein Jae'Sean Tate als etwas zu kleiner, aber defensiv-vielseitiger Power Forward?

Kevin Durant
© imago images

BROOKLYN NETS (31-20, Platz 4 im Osten)

Der Trümmerhaufen aus dem Sommer und den ersten Saisonwochen ist beiseite geräumt, zwischenzeitlich sahen die Nets (bei einem zugegebenermaßen leichten Spielplan) aus wie ein echter Titelanwärter. Ohne den zuletzt verletzten Kevin Durant waren die Ergebnisse nicht mehr so rosig, vor dem All-Star Game will er aber wieder zurück sein. Und auch so: Brooklyn ist in Reichweite der Top 3 der Eastern Conference und will in der Postseason endlich nach dem Titel greifen.

Brooklyn Nets: Welche Picks können getradet werden?

Das gelang mit James Harden bekanntermaßen nicht, trotzdem schuldet Brooklyn den Rockets aus dem Harden-Blockbuster noch zwei ungeschützte Erstrundenpicks (2024 und 2026), in 2025 und 2027 besitzt Houston zudem ein Tauschrecht. 2023 geht entweder der eigene oder der Sixers-Pick nach Utah.

Im zweiten Harden-Trade für Ben Simmons hat sich Brooklyn immerhin wieder etwas Draft-Kapital zurückgeholt, aus Philly kommt zusätzlich ein Top-8-geschützter First Rounder in 2027. Von den eigenen Picks können die Nets frühestens den Erstrundenpick 2028 traden.

Brooklyn Nets: Wie sehen die Finanzen aus?

Hinter den Warriors und Clippers sind die Nets das drittteuerste Team der Liga und Alibaba-Milliardär Joe Tsai hat ganz offenbar kein Problem damit. Brooklyn liegt 35 Mio. Dollar über der Luxussteuergrenze und muss Stand jetzt am Saisonende 108 Mio. zusätzlich berappen. Angeblich soll Tsai bereit sein, zur Not auch noch mehr zu zahlen, um das Team besser zu machen und damit die Titelchancen zu erhöhen.

Brooklyn Nets: Der Roster (Gehälter in Klammern)

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
Ben Simmons (35,4)Kyrie Irving (36,9)Royce O'Neale (9,2)Kevin Durant (44,1)Nic Claxton (8,5)
Edmond Sumner (2)Seth Curry (8,5)Joe Harris (18,6)Yuta Watanabe (1,8)Day'Ron Sharpe (2,1)
Patty Mills (6,5)Cam Thomas (2,1)T.J. Warren (1,8)Kessler Edwards (1,6)***Markieff Morris (1,8)

*** Team-Option, kursiv = Free Agent

Seth Curry
© getty

Brooklyn Nets: Wer wird am ehesten getradet?

In der Gerüchteküche wurden zuletzt die Namen Joe Harris, Patty Mills und Seth Curry als potenzielle Trade-Kandidaten genannt. Einen der drei Shooter könnte Brooklyn wohl entbehren, Harris wäre mit seinem Gehalt von 18,6 Mio. wohl ein Kandidat für einen größeren Deal, allerdings spielt er keine überragende Saison. Curry (Vertrag läuft aus) bringt vor allem defensiv Fragezeichen mit, spielte aber während KDs Abwesenheit teils stark auf.

Mills fiel teils aus der Rotation, das galt auch für Markieff Morris, der es sich ebenfalls nicht zu gemütlich in Brooklyn machen sollte. In Sachen junges Talent könnten die Nets theoretisch Cam Thomas oder Kessler Edwards für sofortige Hilfe eintauschen, deren Trade-Wert dürfte aktuell aber überschaubar sein.

Brooklyn Nets: Wo muss nachgebessert werden?

Mitte Januar kündigte Adrian Wojnarowski (ESPN) an, Brooklyn werde sehr "aktiv" sein vor der Trade Deadline, vor allem habe General Manager Sean Marks ein Upgrade im Frontcourt im Blick. Brooklyn gehört zu den schwächsten Rebounding-Teams der Liga, ein zusätzlicher, kräftiger Verteidiger gegen die Embiids dieser Welt wäre sicherlich ebenfalls nicht verkehrt - und wenn dieser Big Man dann auch noch Freiwürfe besser treffen könnte als Ben Simmons oder Nic Claxton, wäre das ein netter Bonus.

Brooklyn Nets: Wer könnte helfen?

Namen gibt es einige, mit denen Brooklyn in Verbindung gebracht wird, zum Beispiel John Collins, der eine weitere Scoring-Option im Frontcourt darstellen würde. Atlanta soll aber keinerlei Interesse an Harris haben, was einen Deal eher schwierig macht. Mason Plumlee oder Chris Boucher wären womöglich Lösungsansätze für die Fünf, auch an Serge Ibaka (eventuell auch per Buyout) soll Brooklyn interessiert sein. Ob er aber eine große Hilfe wäre, darf angezweifelt werden. Es hat einen Grund, warum der verletzungsanfällige 33-Jährige die Bucks verlassen soll.

Jalen Brunson
© getty

NEW YORK KNICKS (28-25, Platz 7 im Osten)

Die Verpflichtung von Jalen Brunson hat eingeschlagen, Julius Randle hat seinen Ruf wiederhergestellt - so sind die Knicks gut genug für das Play-In-Turnier, aber reicht es auch für mehr? Das zumindest ist der Anspruch im Big Apple. New York wird wohl als Mix aus Buyer und Seller vor der Trade Deadline auftreten, aber mit dem Ziel, besser zu werden und den Playoffs hinterherzujagen. Doch nur zwei Teams haben einen schwierigeren Rest-Spielplan.

New York Knicks: Welche Picks können getradet werden?

Die Knicks können in dieser Hinsicht aus dem Vollen schöpfen. Gleich elf zukünftige Erstrundenpicks stehen Teampräsident Leon Rose zur Verfügung, darunter alle eigenen First Rounder der nächsten sieben Jahre, einer aus Dallas (2023, Top-10-geschützt), einer aus Washington (2023, Top-14-geschützt), einer aus Detroit (2023, Top-18-geschützt) und einer aus Milwaukee (2025, Top-4-geschützt). Bislang zögerte Rose allerdings, dieses Draft-Kapital für einen größeren Trade anzufassen.

New York Knicks: Wie sehen die Finanzen aus?

Es bleibt noch ein wenig Spielraum unter der Luxussteuergrenze (7,7 Mio. Dollar), vermutlich wird das Front Office versuchen, diese Hürde nicht zu reißen. Mehrere gut dotierte Verträge sollen noch aus den Büchern gestrichen werden. Stand jetzt hätte New York auch im Sommer kaum finanzielle Flexibilität.

New York Knicks: Der Roster (Gehälter in Klammern)

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
Jalen Brunson (27,7)Quentin Grimes (2,3)R.J. Barrett (10,9)Julius Randle (23,8)Mitchell Robinson (17)
Miles McBride (1,5)***Immanuel Quickley (2,3)Cam Reddish (5,9)**Obi Toppin (5,3)Isaiah Hartenstein (7,8)
Derrick Rose (14,5)***Evan Fournier (18)Svi Mykhailiuk (2)-Jericho Sims (1,6)
Ryan Arcidiacono (1,8)----

kursiv = Free Agent, ** Restricted Free Agent, *** Team-Option

Derrick Rose
© getty

New York Knicks: Wer wird am ehesten getradet?

Bleiben wir doch kurz bei den angesprochenen Verträgen, die gehören in erster Linie Evan Fournier (18 Mio. Dollar, danach noch zwei Jahre inklusive Teamoption) und Derrick Rose (14,5 Mio. Dollar, Teamoption für nächste Saison). Beide wurden schon länger ausgemustert, auch Cam Reddish ist kein Teil der Knicks-Zukunft und will weg.

Einen allzu üppigen Gegenwert werden die Knicks für dieses Trio allerdings nicht bekommen, bei Rose und Fournier müssten sie eher selbst noch was drauflegen. Dafür haben wohl einige Teams bereits Interesse an Immanuel Quickley angemeldet - den New York scheinbar aber nicht abgeben möchte - und auch Isaiah Hartenstein, der von Coach Tom Thibodeau nicht ideal eingesetzt wird, könnte zum Trade-Kandidaten werden. So sollen laut The Ringer die Clippers über eine Rückholaktion nachdenken.

New York Knicks: Wo muss nachgebessert werden?

Für den aktuellen Kader wäre ein weiterer Shooter (die Knicks belegen ligaweit Platz 24 bei der Dreierquote) und/oder Bench-Scorer (Platz 26 bei den Punkten von der Bank) wünschenswert. So könnte man vielleicht die Playoff-Hoffnungen untermauern, aber der Contender-Status wäre weiterhin weit weg.

An diesem Status könnte man wohl nur rütteln, wenn ein echter Superstar seinen Weg in den Big Apple findet. Der steht schon seit Jahren bei den Knicks auf dem Wunschzettel, ohne dass sich ein Deal materialisieren lassen konnte. Ein Star wird aber wohl erst im Sommer auf den Markt kommen.

New York Knicks: Wer könnte helfen?

Der größte, aktuell in New York gehandelte Name, ist der von O.G. Anunoby. Angeblich sollen die Knicks sogar bereit sein, bis zu drei Erstrundenpicks den Raptors unter die Nase zu halten. Warum die Franchise aber einen Trade für Donovan Mitchell ablehnte, um dann so viel für Anunoby zu zahlen, dürfte man im Falle eines Deals doch äußerst kritisch hinterfragen. Die Picks sollte New York eher für einen wirklichen All-Star aufheben.

Wahrscheinlicher ist daher ein kleinerer Deal, um die eigenen Spieler loszuwerden und die angesprochenen, kurzfristigen Probleme anzugehen. Vielleicht ließe sich Gary Harris (45,8 Prozent Dreierquote) aus Orlando loseisen oder Grayson Allen (40,2 Prozent) aus Milwaukee oder Josh Hart aus Portland. Dessen vielseitige Defense würde Coach Thibs sicherlich gefallen, allerdings sollte er dringend seinen Dreier wiederfinden (31,6 Prozent diese Saison, 34,5 Prozent über die Karriere).

Joel Embiid, James Harden
© getty

PHILADELPHIA 76ERS (33-17, Platz 3 im Osten)

Der dritte Titelanwärter aus der Atlantic Division. Die Sixers haben 21 ihrer vergangenen 26 Spiele gewonnen, Joel Embiid hat in den MVP-Modus geschaltet und James Harden spielte eine fast unauffällige, aber starke Saison. Mit den Sixers ist im April und Mai definitiv zu rechnen.

Philadelphia 76ers: Welche Picks können getradet werden?

Apropos Harden: Der Trade für den Bärtigen führt dazu, genau wie der Salary-Dump von Al Horford nach OKC vor einigen Jahren, dass Philly über kaum nennenswertes Draft-Kapital verfügt. Die First Rounder 2023 (Brooklyn oder Utah), 2025 (OKC, Top-6-geschützt) und 2027 (Brooklyn, Top-8-geschützt) sind weg.

Frühestens der 2029er Erstrundenpick kann also getradet werden, das ist aufgrund der vorherigen Protections aber ebenfalls nicht einfach. Wegen Tamperings hat Philly zudem mehrere Zweitrundenpicks verloren. Nur zwei Second Rounder können getradet werden, darunter immerhin ein durchaus wertvoller der Hornets 2023.

Philadelphia 76ers: Wie sehen die Finanzen aus?

Die Luxussteuergrenze liegt bei genau 150.267.000 Dollar, die Sixers haben aktuell Spielergehälter für 14 Mann in Höhe von 151.445.847 Dollar in den Büchern stehen. Diese knapp 1,2 Mio. Dollar Differenz könnten teuer werden. Nicht unbedingt in dieser Saison, wenn die Luxxussteuerrechnung nur 1,8 Mio. Dollar betragen würde. Dafür aber in der Zukunft, denn Philadelphia droht ab kommender Spielzeit die Repeater-Tax.

Gut möglich, dass Sixers-Boss Daryl Morey versuchen wird, deshalb die Luxussteuer noch zu vermeiden. Viel Geld kann er ohnehin nicht aufnehmen, da die Sixers nur 5,5 Mio. Dollar unter dem Hard Cap liegen. Der wurde im Sommer durch die Deals für P.J. Tucker und Danuel House Jr. aktiviert.

Philadelphia 76ers: Der Roster (Gehälter in Klammern)

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
James Harden (33)*De'Anthony Melton (8,3)Tobias Harris (37,6)P.J. Tucker (10,5)Joel Embiid (33,6)
Tyrese Maxey (2,7)Shake Milton (2)Danuel House Jr. (4,1)*Georges Niang (3,5)Montrezl Harrell (2,5)*
Jaden Springer (2,1)Furkan Korkmaz (5)Matisse Thybulle (4,4)**-Paul Reed (1,8)**

kursiv = Free Agent, * Spieler-Option, ** Restricted Free Agent

Matisse Thybulle
© getty

Philadelphia 76ers: Wer wird am ehesten getradet?

Wenn es den Sixers einfach nur darum geht, etwas Geld zu sparen, könnte es zum Beispiel House Jr., Furkan Korkmaz oder Jaden Springer treffen, die jeweils keine prominente Rolle spielen. Als weiterer Trade-Kandidat gelten Shake Milton oder Matisse Thybulle, Letzterer ist zwar defensiv eine Macht, aber offensiv stark limitiert. Aus diesem Grund schrumpfte seine Rolle in den vergangenen Playoffs und auch in der laufenden Spielzeit steht er nur noch 12 Minuten pro Partie auf dem Court. Die Kings und Warriors sollen an Thybulle interessiert sein.

Bei Montrezl Harrell ist das Gegenteil der Fall, er könnte aufgrund seiner defensiven Limitationen entbehrlich sein. Oder kommt es doch noch zu einem Blockbuster? Der Vertrag von Tobias Harris (noch zwei Jahre, 76,9 Mio. Dollar) ist den Verantwortlichen schon länger ein Dorn im Auge. Dessen ordentliche Produktion ließe sich aber wohl nur schwer ersetzen, daher sind kleinere Deals wahrscheinlicher.

Philadelphia 76ers: Wo muss nachgebessert werden?

An sich verfügen die Sixers über einen ausbalancierten Kader ohne eklatante Schwachstelle. Das soll aber nicht heißen, dass es kein Verbesserungspotenzial gäbe. Über einen weiteren Flügelverteidiger, der Dreier trifft, würde sich ohnehin kein Contender beschweren, zudem könnte Philly auf der Fünf hinter Embiid nachbessern. Backup-Big ist schon lange ein Problem der Sixers, das nicht zufriedenstellend gelöst wurde. Vielleicht liefert hier aber auch erst der Buyout-Markt eine Antwort.

Philadelphia 76ers: Wer könnte helfen?

Aufgrund der finanziellen und der Pick-Situation gilt es als unwahrscheinlich, dass Philly einen größeren Trade einfädelt. Wäre aber vielleicht ein Paket für Kelly Olynyk (Jazz) interessant, der als Stretch-Big hinter oder auch mal neben Embiid auflaufen könnte? Als klassischer Backup-Center wurde zudem über Naz Reid (Wolves) oder eine Rückkehr von Andre Drummond (Bulls) spekuliert.

Toronto Raptors
© imago images

TORONTO RAPTORS (23-30, Platz 12 im Osten)

Irgendwas wird passieren in Toronto, das sollen laut Yahoo Sports auch die Raptors-Verantwortlichen ihren Kollegen innerhalb der Liga mitgeteilt haben. Aber was? Das fragt sich die gesamte Association.

Nach einer bislang enttäuschenden Saison steht Platz zwölf im Osten und eine klar negative Bilanz zu Buche, der Rückstand auf die Play-In-Plätze ist aber nur marginal. Glauben Teampräsident Masai Ujiri und General Manager Bobby Webster noch an dieses Team oder wird es Zeit für einen Umbruch? Die Raptors stehen am Scheideweg und könnten wie kaum ein anderes Team diese Trade Deadline prägen.

Toronto Raptors: Welche Picks können getradet werden?

Die Kanadier verfügen über alle eigenen Erstrundenpicks bis 2029, dazu halten sie sechs ihrer sieben Zweitrundenpicks in der Hinterhand. Vielleicht ist die Pick-Schatulle nach dem 9. Februar aber nochmal ein ganzes Stückchen voller.

Toronto Raptors: Wie sehen die Finanzen aus?

Die Raptors liegen knapp 4,5 Mio. Dollar unter der Luxussteuergrenze bei einem freien Kaderplatz. Da Toronto in diesem Jahr aber ziemlich sicher nicht um den Titel mitspielen wird, wird das Front Office wohl nicht über die Luxussteuergrenze hinauswollen. Wenn Fred VanVleet und Gary Trent Jr. bleiben, wäre dies in der nächsten Saison mit dem gleichen Kern allerdings der Fall.

Toronto Raptors: Der Roster (Gehälter in Klammern)

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
Fred VanVleet (21,3)*Gary Trent Jr. (17,5)*Scottie Barnes (7,6)O.G. Anunoby (17,4)Pascal Siakam (35,4)
Malachi Flynn (2,1)Juancho Hernangomez (1,8)Otto Porter Jr. (6)*Chris Boucher (12,7)Precious Achiuwa (2,8)
Dalano Banton (1,6)**--Thaddeus Young (8)Christian Koloko (1,5)
----Khem Birch (6,7)

kursiv = Free Agent, * Spieler-Option, ** Restricted Free Agent

Fred VanVleet, O.G. Anunoby
© getty

Toronto Raptors: Wer wird am ehesten getradet?

Wobei VanVleet ziemlich sicher aus seinem Vertrag (22,8 Mio. für kommende Saison) aussteigen und als Free Agent einen neuen, langfristigen Deal verlangen wird. Auch Trent Jr. besitzt eine Spieleroption für die nächste Saison (18,8 Mio.). Nicht zufällig kursieren die meisten Trade-Gerüchte in Toronto um diese beiden Namen.

Die Raptors haben nun mehrere Optionen:

  • Nichts tun, im Sommer mit VanVleet verlängern und mit dem gleichen Kern um FVV, O.G. Anunoby, Pascal Siakam und Scottie Barnes auf die Zukunft vertrauen.
  • Retooling beispielsweise mit einem Trade um Trent Jr. und Assets für die Zukunft einheimsen, mit denen man das Team im Sommer verstärken kann.
  • Oder ein größerer Umbruch mit Trades von VanVleet, Anunoby oder sogar Siakam. Ohnehin sollen laut Marc Stein (Substack) einige Spieler in Toronto unzufrieden sein mit der aktuellen Situatuon.

Unter anderem die Clippers sollen auf den Point Guard scharf sein, Anunoby würde - sofern er verfügbar gemacht wird - wohl von der halben Liga gejagt werden. Vielseitige Two-Way-Player wie der 25-Jährige sind extrem beliebt und könnten einen hohen Gegenwert in Form von Draft-Picks generieren - und sogar Einfluss auf das Titelrennen nehmen.

Natürlich könnte Ujiri auch einen radikalen Umbruch wählen, was auf einen Trade von allen genannten Stars hinauslaufen würde, um einen Neuaufbau um Barnes anzustreben. Dies gilt Stand jetzt allerdings als unwahrscheinlichste Option.

Toronto Raptors: Wo muss nachgebessert werden?

In der aktuellen Kaderzusammenstellung sind die Raptors weit von den Top-Teams des Ostens entfernt, so viel ist klar. Sollte sich Ujiri dennoch dazu entscheiden, mit dem aktuellen Kern weiterzumachen, und nur kleinere Deals einfädeln - in diesem Fall wäre Trent Jr. der wahrscheinlichste Trade-Kandidat -, sollte er vor allem die Bereiche Shooting (Platz 28 bei der Dreierquote) und Rim-Protection adressieren. Auch die Raptors sind schon seit Jahren auf der Suche nach einem gestandenen Center.

Toronto Raptors: Wer könnte helfen?

Da kommen wir an dem Namen Jakob Pöltl nicht vorbei, der Center wäre definitiv eine Verstärkung für Toronto und die Raptors haben ihn laut Shams Charania (The Athletic) auf dem Radar. Aber: Ein Contender sind die Raptors auch mit Pöltl nicht, zudem läuft dessen Vertrag im Sommer aus. Lohnt es sich da wirklich, einen Erstrundenpick wie von den Spurs gefordert zu investieren? So oder so wird es extrem spannend, welchen Weg die Raptors am Ende einschlagen.

Artikel und Videos zum Thema