NBA

NBA: Golden State Warriors verspielen nächste Führung im Schlussviertel - Joel Embiid rächt sich an den Wagner-Brüdern

Von Robert Arndt
Stephen Curry ging in der zweiten Halbzeit die Luft aus.
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Den Golden State Warriors und Stephen Curry geht bei den Minnesota Timberwolves in der zweiten Halbzeit die Luft aus. Damian Lillard beschert den Portland Trail Blazers in Memphis den besten Sieg der Saison.

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Joel Embiid rächt sich an den Orlando Magic und für die Utah Jazz sorgt Rookie Walker Kessler für Furore.

Joel Embiid gab gegen Orlando die richtige Antwort.
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Philadelphia 76ers (33-17) - Orlando Magic (20-32) 105:94 (BOXSCORE)

  • Es war zu erwarten, dass die Sixers sich nicht noch einmal überrumpeln lassen würden und vor allem Joel Embiid hatte etwas zu beweisen, nachdem ihn Moritz Wagner vor zwei Tagen im Schlussviertel düpiert hatte. Und der MVP-Kandidat lieferte ab. 28 Punkte (9/17 FG) und 11 Rebounds wurden für den Kameruner notiert.
  • 16 davon erzielte der Center in den ersten zwölf Minuten, die Sixers beendeten den Abschnitt mit einem 17:0-Lauf, bei welchem Embiid jede Menge Fouls zog. Die Magic berappelten sich zwar und hielten in der Folge lange mit, doch nur sechs verwandelte Dreier (6/38, 16 Prozent) waren zu wenig, um Philadelphia ernsthaft zu gefährden. James Harden (26, 6/10 Dreier, 9 Rebounds, 10 Assists) alleine matchte die Ausbeute der Gäste.
  • Harden war es aber auch, der Orlando mit Ballverlusten (7) im Spiel hielt. Erst im vierten Viertel setzten sich die Sixers entscheidend ab, ausgerechnet, als Embiid auf der Bank eine Pause erhielt. Harden und Georges Niang (7) befeuerten einen 13:2-Lauf der Gastgeber, auch Tobias Harris (16, 7/10) hatte daran seinen Anteil.
  • Für Orlando waren Markelle Fultz (18, 7/11) und Jalen Suggs (11, 5 Steals) Lichtblicke, während Paolo Banchero (13, 5/18) und Franz Wagner (13, 6/15 FG, 1/7 Dreier, 6 TO) Schwierigkeiten hatten. Moritz Wagner kam 15 Minuten zum Einsatz und verbuchte 6 Zähler (2/5) und 3 Rebounds.

Detroit Pistons - Washington Wizards ABGESAGT

  • Die Partie musste abgesagt werden, da die Pistons nicht rechtzeitig nach Detroit zurückkehren konnten. Nach der Partie gegen Dallas am Montag saßen die Pistons aufgrund der schlechten Wetterverhältnisse in Texas fest. Auch die morgige Partie zwischen den Mavericks und Pelicans steht auf der Kippe, da weiter nicht klar ist, ob und wie New Orleans nach Dallas reisen wird. Ein Nachholtermin für die Partie zwischen den Pistons und Wizards steht noch nicht fest.
Damian Lillard erzielte zum zweiten Mal in Folge mindestens 40 Punkte.
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Memphis Grizzlies (32-19) - Portland Trail Blazers (25-26) 112:122 (BOXSCORE)

  • Das war vermutlich der beste Sieg der Blazers in dieser Saison und der war hart erkämpft. Damian Lillard markierte im Grindhouse 42 Punkte (11/22 FG, 13/15 FT), 8 Rebounds und 10 Assists und lief mal wieder genau zur richtigen Zeit heiß. Drei Minuten vor dem Ende verwandelte der Point Guard zwei Dreier am Stück und war sogar wenig später mit einem Block gegen Brandon Clarke zur Stelle. Auf der Gegenseite packte Drew Eubanks Jaren Jackson Jr. mit Foul auf ein Poster - die Entscheidung (117:109).
  • Zuvor hatte Lillard vor allem von der Freiwurflinie Schaden angerichtet und profitierte von der kleinlichen Linie der Referees, allerdings stellte sich Memphis auch nicht besonders clever an. Die Blazers nahmen dies dankend an, da ihnen in der ersten Halbzeit mit Jusuf Nurkic (Wade) und Jerami Grant (Verdacht auf Gehirnerschütterung) gleich zwei Starter wegbrachen. Ja Morant (32, 8/16 FG, 13/18 FT, 12 Assists) kam nicht mehr wie gewünscht zum Zug, dazu war das Shooting der Gastgeber erneut ein Problem (9/37 3P). Desmond Bane (17, 7/16) steckte in Foul Trouble, Jackson Jr. (18, 9/14, 6 Blocks) sah kaum noch den Ball.
  • Für Portland war Anfernee Simons ein wichtiger Faktor, der Guard erzielte 14 seiner 26 Punkte (10/18) im vierten Viertel. Für Memphis gab zudem Danny Green nach Kreuzbandriss sein Debüt. Der 3-and-D-Spezialist kam in 10 Minuten auf 3 Zähler (1/4 3P) und 4 Rebounds.
  • Nicht vorenthalten wollen wir euch diesen Buzzerbeater von der eigenen Freiwurflinie von Lillard, der aber einen Ticken zu spät kam. Es war eine Preview, was in der Crunchtime folgen sollte.

Boston Celtics (37-15) - Brooklyn Nets (31-20) 139:96 (SPIELBERICHT)

Houston gewann das zweite Spiel in Serie.
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Houston Rockets (13-38) - Oklahoma City Thunder (24-27) 112:106 (BOXSCORE)

  • Können wir das eine Siegesserie nennen? Die Rockets aus Houston haben tatsächlich ihr zweites Spiel in Folge gewonnen und zum zweiten Mal musste Coach Stephen Silas dabei auf seinen designierten Backcourt bestehend aus Kevin Porter Jr. und Jalen Green verzichten. Es hilft womöglich doch, wenn ein alter Hase wie Eric Gordon Regie führt, auch wenn er kein klassischer Spielmacher ist.
  • Der Oldie führte die Texaner mit 25 Punkten an, während Shai Gilgeous-Alexander für OKC diesmal das Ruder nicht mehr herumreißen konnte. SGA erzielte zwar 24 Punkte (7/23) verbuchte im vierten Viertel aber nur noch ein einziges Field Goal. Das war ein Problem für die Gäste, die gerade einmal 37 Prozent aus dem Feld trafen. Josh Giddey (20, 9/18, 8 Assists) und Tre Mann (18, 6/12) nehmen wir hier einmal aus.
  • Für die Rockets stachen Kenyon Martin Jr. (18), Alperen Sengün (10, 12 Rebounds, 3 Blocks) sowie Tari Eason (20, 13 Rebounds, 3 Steals) hervor. Der Rockets-Rookie brauchte für seine 12 Offensiv-Rebounds gerade einmal 20 Minuten. Wie das geht? Hier ein Beispiel dafür, wie man solche Stats auflegen kann. Beide Teams kamen auf je 24 Offensiv-Rebounds, das sieht man auch nicht alle Tage.
Stephen Curry ging in der zweiten Halbzeit die Luft aus.
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Minnesota Timberwolves (28-26) - Golden State Warriors (26-25) 119:114 OT (BOXSCORE)

  • Big Point für die Wolves, die mit einer leidenschaftlichen Performance ohne Rudy Gobert und Karl-Anthony Towns einen Sieg über den Champion erkämpften. Golden State erzielte in der Overtime nur noch 5 Pünktchen und wirkte komplett ausgelaugt. Stattdessen forcierte Minnesota am Perimeter durch Anthony Edwards, Jaden McDaniels und Austin Rivers jede Menge schlechte Abschlüsse.
  • Für die Offense sorgten dagegen Edwards (27, 10/26) und Naz Reid (24, 13 Rebounds), der ein überragendes Spiel machte und wenige Sekunden vor dem Ende der Overtime mit einem krachenden Dunk das Ausrufezeichen setzte. Die Warriors verpassten dagegen den Sieg nach 48 Minuten, als Stephen Curry einen völlig offenen Sprungwurf aus der Mitteldistanz nur auf den Ring setzte. Auch eine Chance auf die zweite Verlängerung ließ der Chefkoch liegen.
  • Es war die Geschichte der zweiten Halbzeit. Die Warriors erzielten nach der Pause nur noch 44 Punkte in 29 Minuten, wobei zahlreiche Würfe zu kurz waren. Das galt insbesondere für Curry, der 21 seiner 29 Punkte (8/21, dazu 10 Rebounds) in den ersten 24 Minuten erzielte. In Halbzeit eins gelangen ihm noch Kunststücke wie diese. Auch Klay Thompson (13, 3/13) und Jordan Poole (18, 4/13) fanden keinen Rhythmus, obwohl das Trio 25 der insgesamt 34 Freiwürfe der Warriors nahm.
  • Zu Beginn des vierten Viertels führten die Dubs dennoch mit 14 Zählern, bevor D'Angelo Russell (29, 7/17 Dreier) mit vier verwandelten Distanzwürfen seine Teamkollegen aufweckte. Der Ex-Warriors-Guard foulte schließlich in der Verlängerung aus, doch zu diesem Zeitpunkt war das Momentum schon längst auf der Seite der Wolves, welche Golden State durch den Sieg in der Tabelle überholten.
Domantas Sabonis war der Topscorer der Kings in San Antonio.
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San Antonio Spurs (14-38) - Sacramento Kings (29-21) 109:119 (BOXSCORE)

  • Die Spurs haben die zwölfte Niederlage aus den vergangenen 13 Spielen eingesteckt und diese war im Prinzip Mitte des zweiten Viertels besiegelt. Zu diesem Zeitpunkt führten die Gäste nämlich zweistellig und wenn den Spurs so etwas passiert, können sie in dieser Saison einfach nicht gewinnen (nun 0-36).
  • Dennoch schlugen sich die Texaner tapfer und verkürzten im vierten Viertel sogar noch einmal auf -1, bevor die Kings in Person von Harrison Barnes zurückschlugen. Der Forward markierte acht seiner 14 Zähler innerhalb kurzer Zeit und verschaffte den Gästen das nötige Polster. Auch De'Aaron Fox (31, 13/23, 10 Assists) und Malik Monk (22) scorten im Schlussabschnitt nach Belieben.
  • So reichte den Spurs auch eine Quote von 54,5 Prozent aus dem Feld nicht. Das lag an 18 Ballverlusten (daraus resultierten 25 Kings-Punkte) sowie gerade einmal 7 Freiwürfe. Rookie Malaki Branham war mit 22 Zählern bester Scorer, Jakob Pöltl verbuchte mit 18 Punkten (9/13) und 12 Rebounds ein Double-Double. Überragender Mann der Kings war Domantas Sabonis, der mit 34 Punkten (15/20), 11 Rebounds und 2 Blocks noch einmal ein aussagekräftiges Bewerbungsschreiben fürs All-Star Game ablieferte. Für Nr.4-Pick Keegan Murray (2, 0/8) war es dagegen ein Abend zum Vergessen.
Walker Kessler blockte gegen Toronto sieben Würfe.
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Utah Jazz (27-26) - Toronto Raptors (23-30) 131:128 (BOXSCORE)

  • Es bleibt erstaunlich, wie gut Walker Kessler doch ist. Einige Spieler der Raptors werden heute Nacht sicher schlecht schlafen, weil sie so viel in Ringnähe liegen ließen. Kessler stand immer wieder richtig und beendete die Partie mit 17 Punkten (8/10), 14 Rebounds sowie 7 Blocks. Vier davon verbuchte der Center bereits im ersten Viertel, unter anderem gegen Scottie Barnes (16, 6/22, 14 Boards), der riesige Probleme beim Abschluss hatte.
  • Es war bereits das vierte Mal, dass Kessler vier Würfe in einem Viertel blockte. Das hat auch Jaren Jackson Jr. (3) nicht geschafft. Überhaupt überzeugte der Frontcourt der Jazz (gleich drei Spieler waren größer als die komplette Starting Five der Raptors), offensiv stach mal wieder Lauri Markkanen (28, 7/13, 13 Rebounds) hervor.
  • Toronto brachte dagegen das Kunststück fertig, 27-mal öfter auf den Korb zu werfen und doch zu verlieren. Auch Fred VanVleet (34, 12 Rebounds, 10 Assists) konnte dies mit einem Triple-Double nicht verhindern. Pascal Siakam (21, 9/22, 10 Rebounds) wirkte müde und foulte zwei Minuten vor dem Ende bei einem And-1 von Mike Conley (19, 8 Assists) aus (120:113). Es war gefühlt die Vorentscheidung und für die Raptors eine weitere Niederlage in einem Spiel, welches durchaus zu gewinnen war.
  • Aber noch einmal zurück zu Kessler: Der Center ist der einzige Spieler, der in dieser Saison mehrere Spiele mit mindestens 7 Blocks verbucht hat (2). Dem letzten Rookie, dem das gelang, war Kristaps Porzingis, mehr hatte zuletzt Tim Duncan im Jahr 1998 (5).
Bogdan Bogdanovic erzielte 18 Punkte von der Bank kommend.
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Phoenix Suns (27-26) - Atlanta Hawks (26-26) 100:132 (BOXSCORE)

  • Gebrauchter Abend für die Suns. Den größten Jubel in der (inzwischen fast halbleeren) Halle gab es, als Dejounte Murray bei -38 acht Minuten vor dem Ende zwei Freiwürfe vergab. Das bedeutete Free Chicken für die Zuschauer, die ansonsten von ihren Lieblingen schwere Kost vorgesetzt bekamen. So beendete unter anderem Chris Paul die Partie mit gerade einmal 3 Punkten (1/6) und 3 Assists in 27 Minuten.
  • Die Hawks hatten dagegen spätestens nach dem ersten Viertel überhaupt keine Probleme mit den Suns. Murray und die Reservisten legten einen 19:3-Lauf hin, von welchem sich die Gastgeber nicht mehr erholten. Der Guard der Hawks war mit 21 Punkten (8/13), 8 Assists sowie einem Plus-Minus von +40 der überragende Mann auf dem Feld.
  • Murray versenkte auch vier Dreier und damit genau so viele wie das komplette Suns-Team. Es passte zum Abend, dass dazu Hawks-Center Onyeka Okongwu seinen ersten Distanzwurf in der NBA verwandelte - im 148. Einsatz. Überhaupt trafen die Hawks 57 Prozent von Downtown (19/33, Saisonbestwert), was durch die lange Garbage Time sogar noch etwas verwässert wurde. Trae Young (20, 12 Assists) blieb bei seinen drei Versuchen vom Perimeter fehlerfrei, auch Bogdan Bogdanovic (18) traf viermal.
  • Für die Suns erzielten Deandre Ayton (20, 9/12, 9 Rebounds) und Mikal Bridges (23, 6/18) die meisten Punkte, sie kamen im Schlussabschnitt nicht mehr zum Einsatz. Die restlichen Spieler der Gastgeber schafften es zusammengerechnet in den ersten drei Vierteln auf 24 Zähler bei einer desaströsen Feldwurfquote von 29 Prozent.