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NBA: Anthony Davis trifft Gamewinner für Los Angeles Lakers - Giannis Antetokounmpo schlägt Clippers im Alleingang - Fäuste fliegen in Cleveland

Von Robert Arndt
Anthony Davis war der Matchwinner für die Lakers in Indianapolis.
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Die Los Angeles Lakers gewinnen dank Anthony Davis einen Thriller bei den Indiana Pacers. Für diese gab der lange verletzte Daniel Theis sein Saison-Debüt. Giannis Antetokounmpo gelingt gegen die L.A. Clippers ein furioser Schlussspurt. Seinen Karrierebestwert verpasst der Grieche haarscharf.

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In Cleveland fliegen zwischen Donovan Mitchell und Dillon Brooks die Fäuste. Isaiah Hartenstein spielt für die Knicks in der Schlussphase eine wichtige Rolle, während die Golden State Warriors in Denver eine weitere Niederlage kassieren.

Anthony Davis traf in Indianapolis den Gamewinner für die Los Angeles Lakers.
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Indiana Pacers (24-29) - Los Angeles Lakers (25-28) 111:112 (BOXSCORE)

  • Anthony Davis mag zwar nicht zum All-Star Game fahren, doch in Indianapolis stellte der Center seinen Wert für die Lakers mal wieder unter Beweis. 35 Sekunden vor dem Ende brachte AD die Gäste mit einem schweren Fadeaway in Führung, bevor er wenig später den möglichen Gamewinner von Tyrese Haliburton wegblockte. Nach zwei vergebenen Freiwürfen von Patrick Beverley erhielt Indy zwar noch eine Chance, doch Buddy Hield scheiterte von der Baseline gegen gleich zwei Lakers-Verteidiger.
  • Die Lakers waren dabei eigentlich das komplette Spiel im Hintertreffen. Die Pacers, bei denen Haliburton nach zehn Spielen Verletzungspause zurückkehrte (Bilanz: 1-9), waren zunächst brandheiß aus der Distanz und führten mit bis zu 15 Punkten. Der frisch gekürte All-Star verzückte die Fans mit tollen Pässen und trat auch als Scorer in Erscheinung. 26 Punkte (11/24) und 12 Assists wurden für den Guard notiert.
  • Aber auch er konnte nicht verhindern, dass die Gastgeber im Schlussabschnitt nur noch 27 Prozent trafen. Die Lakers waren dagegen schnell im Bonus (insgesamt 31:6 Freiwürfe; Kommentar Pacers-Coach Carlisle: "Sowas habe ich in 38 Jahren noch nicht erlebt. Die in New York sehen das doch in HD.") und gingen durch einen Dreier von LeBron James 2:30 Minuten vor dem Ende erstmals in Führung. Der 38-Jährige verbuchte 26 Punkte (11/19) und 7 Assists, auf Kareem Abdul-Jabbar fehlen somit nur noch 63 Zähler.
  • Dennis Schröder (12, 4/8, 6 Rebounds, 5 Assists) spielte eine solide zweite Halbzeit, während bei Russell Westbrook (10, 2/16, 10 Assists) nichts ging. Davis war mit 31 Punkten (13/27) und 14 Rebounds bester Scorer. Die Gäste trafen nur 6 Triples (22 Versuche), zwei davon aber in der Crunchtime durch James und Beverley.
  • Für die Pacers scorten nach Halliburton Myles Turner (20, 13 Rebounds) und Aaron Nesmith (24, 5/8 Dreier) am besten. Erfreulich aus deutscher Sicht: Daniel Theis gab nach langer Verletzung sein Saison-Debüt, hatte aber gegen Davis sofort eine undankbare Aufgabe. In sieben Minuten vergab der deutsche Nationalspieler seinen beiden Jumper, Konkurrent Isaiah Jackson (4, 6 Rebounds, 3 Blocks) konnte deutlich mehr Pluspunkte sammeln.
Dillon Brooks und Donovan Mitchell gerieten im Spiel aneinander.
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Cleveland Cavaliers (32-22) - Memphis Grizzlies (32-20) 128:113 (BOXSCORE)

  • Hitzige Angelegenheit zwischen zwei jungen, aufstrebenden Teams, in der die Emotionen zeitweise überkochten. Initiator war wieder einmal Grizzlies-Guard Dillon Brooks, der Mitte des dritten Viertels am Boden liegend (wohl absichtlich) einen Tiefschlag gegen Cavs-Star Donovan Mitchell setzen wollte. Dieser warf den Ball nach Brooks, es kam zur Rudelbildung. Letztlich ging es glimpflich aus, beide Streithähne wurden jedoch ejected. Vor allem Brooks dürfte nun eine längere Sperre drohen.
  • Letztlich schadete Brooks eher seinen Farben, denn zuvor hatte er Mitchell (6, 2/11) an die Kette gelegt. Mit einem Lauf dank des starken Desmond Bane (25, 6/7 Dreier) hatten die Grizzlies, die ohne Jaren Jackson Jr. und Steven Adams antraten, zeitweise auf -1 verkürzt. Stattdessen übernahm nun wieder der überragende Darius Garland (32, 11/19, 11 Assists) und verschaffte Cleveland ein Polster.
  • Unterstützung erhielt der Guard von Cedi Osman (21, 7/11) und Ricky Rubio (13), der Garland bei der Spielgestaltung entlasten konnte. Dazu war Jarrett Allen (20, 11 Rebounds) die dominante Figur unter den Brettern. Auch dank ihm kamen die Cavs auf 15 Second Chance Points (MEM: 8).
  • Bei Memphis hatte Morant (24, 9/20, 8 Assists) Foulprobleme, lieferte aber dennoch das ein oder andere spektakuläre Play. Santi Aldama verbuchte mit 21 Punkten einen neuen Karrierebestwert. Ansonsten punktete aber kein Spieler der Gäste zweistellig. Darüber hinaus wurden 64 Zähler in der Zone genehmigt (MEM: 44).
Isaiah Hartenstein lieferte in der Crunchtime wichtige Plays für die New York Knicks.
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New York Knicks (28-25) - Miami Heat (29-24) 106:104 (BOXSCORE)

  • Was für ein wildes Ende im Madison Square Garden! Beinahe hätten die Knicks tatsächlich eine Führung von fünf Punkten in den letzten fünf Sekunden verspielt, doch der mögliche Winner von Tyler Herro aus der Ecke klatsche nur auf den Ring. So kamen die Gastgeber noch einmal mit dem Schrecken davon, obwohl sie in der letzten Minute so ziemlich alles falsch machten, was man falsch machen kann.
  • R.J. Barrett warf den Ball zweimal weg, Julius Randle rutschte ohne Not aus und gab so Miami die letzte Chance auf den Sieg. Besser machte es Isaiah Hartenstein, der 35 Sekunden vor Schluss per Dunk auf +3 stellte und kurz darauf einen Pass abfing, der zum (scheinbar) entscheidenden Randle-Dunk führte. Der Deutsche spielte knapp 29 Minuten, in denen er 8 Punkte, 10 Rebounds und 3 Steals verbuchte.
  • Miami hatte zwar mit Bam Adebayo (32, 11/16 FG, 10/11 FT) den besten Spieler auf dem Feld, doch dahinter wurde es dünn. So sah sogar Oldie Udonis Haslem schon im ersten Viertel einige Minuten. Tyler Herro (25, 4/10 Dreier) und Max Strus (17, 5/8 3P) sorgten für Gefahr von draußen. Jimmy Butler (10, 5/13) blieb dagegen unauffällig.
  • New York musste dagegen auf den kurzfristig erkrankten Jalen Brunson verzichten, dafür sprangen Randle (23, 10 Rebounds, 6 Assists) und Barrett (30, 13/23) in die Bresche. Allerdings verschuldete das Duo auch 12 der 17 Ballverluste. Zweistellig scorte ansonsten nur noch Quentin Grimes (17).
DeMar DeRozan zeigte eines seiner schwächeren Spiele.
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Chicago Bulls (24-27) - Charlotte Hornets (15-38) 114:98 (BOXSCORE)

  • Pflichtsieg für die Bulls, die Charlotte zwar nie wirklich abschütteln konnten, letztlich aber einen ungefährdeten Sieg feierten. Erstaunlich war dabei, dass es nicht die Stars waren, die Chicago trugen. Sowohl DeMar DeRozan (15, 4/12, 7 Assists) als auch Zach LaVine (10, 3/8) blieben unauffällig.
  • Stattdessen waren es Ayo Dosunmu (22, 9/10) und Sixth Man Coby White (20, 7/13), die die meisten Punkte für die Bulls erzielten. Zur Pause führten die Gastgeber nur mit vier Zählern, bevor ein gutes drittes Viertel (32:21) die Weichen auf Sieg stellte. Näher als -7 sollten die Gäste nicht mehr herankommen, auch wenn LaMelo Ball 12 seiner 19 Punkte (8/18, 8 Rebounds) im Schlussabschnitt erzielte.
  • Den finalen Buzzer sollte der Guard aber nicht mehr hören, weil sich Ball 80 Sekunden vor dem Ende so sehr über einen ausgebliebenen Pfiff echauffierte, dass er mit zwei technischen Fouls ejected wurde. Bester Scorer war Terry Rozier (23), dazu war Backup-Center Mark Williams (13, 7 Boards) ein Lichtblick. P.J. Washington vergab jeden seiner neun Dreier, während Dennis Smith Jr. mit diesem krachenden Dunk über Andre Drummond für das Highlight der Partie sorgte.

Dallas Mavericks (28-25) - New Orleans Pelicans (26-27) 111:106 (SPIELBERICHT)

Nikola Jokic verbuchte gegen die Warriors ein weiteres Triple-Double.
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Denver Nuggets (36-16) - Golden State Warriors (26-26) 134:117 (BOXSCORE)

  • Trotz Back-to-Back traten die Warriors mit Stephen Curry an, während Klay Thompson seine Pause bekam und sich Draymond Green kurz vor Tip-Off mit Wadenproblemen abmeldete. Ohne ihr Defensiv-Ass waren die Dubs gegen Nikola Jokic ohne Chance. Der zweifache MVP zerlegte die Gäste mit 22 Punkten, 14 Rebounds sowie 16 Assists und hatte schon Mitte des dritten Viertels sein Triple-Double eingetütet. Schafft er dies, sind die Nuggets in dieser Saison noch ungeschlagen.
  • Das blieb auch diesmal so, weil Golden State absolut keine Antworten hatte. Die Warriors trafen 50 Prozent aus dem Feld sowie von der Dreierlinie (19/38), genehmigten auf der Gegenseite aber auch 57 Prozent Wurfquote. Dennoch führten die Dubs dank eines guten Starts von Stephen Curry (28, 10/17) und Jordan Poole (22, 8/15) im zweiten Viertel zweistellig, bevor eigene Ballverluste ihr Schicksal besiegelten.
  • Die Warriors begingen im dritten Viertel 8 Turnover und mussten zusehen, wie sich Jamal Murray langsam warm schoss. Der Kanadier erzielte 17 seiner 33 Zähler (12/23, 8 Assists) in diesem Abschnitt, den die Nuggets mit 35:22 für sich entschieden. Unter anderem erzielte Denver zeitweise 16 Zähler am Stück.
  • Davon erholten sich die Gäste nicht mehr. Nur Jonathan Kuminga (17) und Donte DiVincenzo (14) punkteten noch zweistellig, während Andrew Wiggins (9, 3/14, 10 Boards) ein Totalausfall war. Bei Denver fehlte Aaron Gordon mit Knöchelproblemen, dennoch scorten alle Starter zweistellig. Für AG rückte der gute Vlatko Cancar (17, 7/10) in die Starting Five.
Giannis Antetokounmpo erzielte gegen die Clippers 54 Punkte.
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Milwaukee Bucks (35-17) - L.A. Clippers (29-26) 106:105 (BOXSCORE)

  • Das hatte was von Playoffs. Beide Teams traten fast in Bestbesetzung an und am Ende entschieden die Superstars das Spiel. Nun, zumindest einer. Giannis Antetokounmpo erzielte die letzten 12 Zähler der Bucks und sorgte dafür, dass Milwaukee die Partie mit einem 7:0-Lauf über die letzten knapp vier Minuten beendete. Kawhi Leonard hatte keine Antwort mehr, ein möglicher Gamewinner entpuppte sich als Airball.
  • Antetokounmpo kam nach 1/7-Start am Ende dennoch auf 54 Punkte (21/39 FG, 10/15 FT) sowie 19 Rebounds und war im vierten Viertel die komplette Bucks-Offense. Die Clippers stellten Ivica Zubac (12, 13 Rebounds) gegen den Griechen, doch der Center sah nach gutem Beginn gegen den zweifachen MVP keinen Stich mehr und foulte zwei Minuten vor Schluss aus. Danach übernahm Leonard gegen Giannis und machte es besser, allerdings erzielten die Clippers selbst keinen einzigen Punkt mehr.
  • So gelang den Bucks doch noch ein furioses Comeback, nachdem sie im dritten Viertel noch mit 21 Punkten in Rückstand lagen. Norman Powell (21, 9/16) und Marcus Morris (16) hatten den Clips ein Polster verschafft, bevor Giannis zur Aufholjagd blies. Von Kawhi war dagegen nichts mehr zu sehen, The Claw erzielte 15 seiner 17 Zähler (7/26) in den ersten 36 Minuten. Auch Paul George (16, 6/16) tauchte in der Schlussphase komplett ab und leistete sich zudem einen kostspieligen Ballverlust.
  • Dass Kawhi solch große Probleme hatte, lag auch an Jrue Holiday, der Leonard exzellent und physisch verteidigte. So war es auch zu verschmerzen, dass der frisch gekürte All-Star selbst kaum etwas traf (12, 4/15, 8 Assists). Zweistellig punktete ansonsten nur Khris Middleton, der von der Bank kommend in 20 Minuten 16 Zähler (6/14) verbuchte. Am Ende spielte aber nur noch Giannis, der im vierten Viertel 20 der 28 Punkte (die Clippers kamen nur auf 18) markierte und seinen persönlichen Franchise-Rekord nur um ein Pünktchen verpasste.
  • Für den Griechen war es das dritte 50-Punkte-Spiel innerhalb eines Monats. Eine Statline von 54 und 19 gab es in den vergangenen 40 Jahren nur drei weitere Male - aufgestellt von Luka Doncic (2022), Anthony Davis (2016) und Shaq (2000).
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