French Open, Tag 11: Haddad Maia schreibt Geschichte - Zverev im Halbfinale

Von SID
Casper Ruud
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Beatriz Haddad Maia und Iga Swiatek stehen bei den French Open im Halbfinale. Tim Pütz darf vom Titel im Mixed träumen. Außerdem ist Alexander Zverev ins Halbfinale eingezogen. Dort trifft er auf Casper Ruud, der im skandinavischen Duell gegen Holger Rune die Oberhand behielt.

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Casper Ruud
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French Open: Ruud fordert Zverev

Alexander Zverevs Halbfinalgegner bei den French Open steht fest: Vorjahresfinalist Casper Ruud schlug am späten Mittwochabend den dänischen Shootingstar Holger Rune in der Neuauflage des Vorjahres-Viertelfinals erneut. Nach dem 6:1, 6:2, 3:6, 6:3 trifft der Norweger nun am Freitag auf den Olympiasieger.

"Ich freue mich, Sascha wieder im Halbfinale zu sehen nach seiner Verletzung. Das wird ein gutes Match, und wir werden beide alles geben", sagte Ruud nach der Partie, in der es besonders zu Beginn hoch her gegangen war. Im emotionalen sechsten Duell der beiden Skandinavier feierte Ruud seinen fünften Sieg.

Rune wirkte am Anfang nervös und überdreht und produzierte reihenweise Doppelfehler. Nach gelungenen Aktionen, aber auch nach Fehlern seines Gegenübers jubelte der 20-Jährige lautstark und stachelte des Publikum an. Ruud ließ sich nicht beirren, er bekam im dritten Satz zwar mehr Probleme, behielt aber die Nerven.

Der 24-Jährige, der im vergangenen Jahr auch bei den US Open das Finale erreichte, darf damit weiter von seinem ersten Grand-Slam-Titel träumen. Rune dagegen scheiterte wie schon im Vorjahr in der Runde der besten Acht an Ruud - auch damals hatte der Norweger in vier Sätzen gesiegt.

Iga Swiatek
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French Open: Swiatek schlägt Wunderkind Gauff

Nächste Demonstration der Stärke: Die polnische Weltranglistenerste Iga Swiatek hat die Neuauflage des Vorjahresfinales gegen die US-Amerikanerin Coco Gauff für sich entschieden und steht im Halbfinale der French Open. Die Titelverteidigerin machte am Ende ernst und siegte nach einer lange ausgeglichenen Partie auf hohem Niveau mit 6:4, 6:2.

"Es war nicht einfach, besonders der erste Satz war richtig eng. Viertelfinals sind manchmal die schwersten Matches", sagte Swiatek, die weiter ihren vierten Grand-Slam-Titel anpeilt. Die Topfavoritin, die 2020 und 2022 in Roland Garros triumphiert hatte, trifft nun bereits am Donnerstag im Halbfinale auf Beatriz Haddad Maia.

Die Brasilianerin hatte zuvor weiter an ihrer überraschenden Erfolgsgeschichte in Paris geschrieben und zum ersten Mal in ihrer Karriere ein Grand-Slam-Halbfinale erreicht. Sie ist die erste Brasilianerin seit 55 Jahren, der dieses Kunststück gelang. Im Viertelfinale schlug die 27-Jährige die Tunesierin Ons Jabeur nach einer überzeugenden Leistung mit 3:6, 7:6 (7:5), 6:1.

Zuvor war Haddad Maia, die in Runde eins Tatjana Maria geschlagen hatte, nie über die zweite Runde bei einem Major hinausgekommen. Im Achtelfinale hatte sie sich im drittlängsten Frauen-Match beim Sandplatz-Grand-Slam seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1968 nach fast vier Stunden Spielzeit gegen die Spanierin Sara Sorribes Tormo durchgesetzt. Gegen Jabeur reichte die Kraft nun dennoch für ein Comeback.

Jabeur dagegen verpasste ihren dritten Halbfinaleinzug bei einem Grand Slam. In Wimbledon und New York war sie im vergangenen Jahr sogar bis ins Finale gekommen, dort aber jeweils gescheitert. Auch Gauff muss weiter auf ihren ersten Major-Titel warten. Im vergangenen Jahr war sie Swiatek im Finale mit 1:6, 3:6 völlig chancenlos unterlegen gewesen.

Alexander Zverev
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French Open: Zverev räumt auch Etcheverry aus dem Weg

Riesenerfolg in Paris: Alexander Zverev steht nur ein Jahr nach seiner schweren Verletzung wieder im Halbfinale der French Open und darf weiter vom ersten Grand-Slam-Titel seiner Karriere träumen. Im Viertelfinale besiegte der favorisierte Olympiasieger den Argentinier Tomas Martin Etcheverry mit 6:4, 3:6, 6:3, 6:4 und zog zum dritten Mal in Folge in die Vorschlussrunde in Roland Garros ein.

Nach seiner rund siebenmonatigen Pause im Anschluss an seine Knöchelverletzung aus dem Halbfinale im vergangenen Jahr ist der zuletzt formschwache Zverev damit deutlich schneller als erwartet in die Weltspitze zurückgekehrt. Auf dem Weg in sein zweites Major-Finale nach den US Open 2020 wartet nun erstmals ein Top-Ten-Spieler. Am Freitag schlägt der Hamburger gegen Casper Ruud aus Norwegen auf.

Im vergangenen Jahr hatte Zverev im Halbfinale gegen Rafael Nadal bei 0:1-Satzrückstand aufgeben müssen - 2021 war er in fünf Sätzen am Griechen Stefanos Tsitsipas gescheitert.

Tim Pütz
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French Open: Tim Pütz im Mixed-Finale

Die Chance auf den ersten Grand-Slam-Titel ist da: Tim Pütz steht bei den French Open im Finale des Mixed-Wettbewerbs. An der Seite seiner japanischen Partnerin Miyu Kato schlug der 35 Jahre alte Frankfurter im Halbfinale Matwe Middelkoop (Niederlande) und Aldila Sutjiadi aus Indonesien mit 7:5, 6:0 und spielt am Donnerstag (12.30 Uhr) um den Titel.

"Ich wäre lieber im Doppelfinale, aber natürlich freue ich mich auch, im Mixed-Finale zu sein", sagte Pütz: "Hoffentlich können wir morgen noch einen Sieg aus dem Ärmel schütteln. Es wird mit Sicherheit ein schwerer Brocken."

Tags zuvor war Pütz im Männerdoppel an der Seite von Kevin Krawietz im Viertelfinale gescheitert. Im Halbfinale steht dagegen Andreas Mies. Der 32-Jährige trifft am Donnerstag gemeinsam mit Middelkoop auf das belgische Duo Joran Vliegen und Sander Gille.

Mies peilt damit weiter seinen dritten Grand-Slam-Titel an. 2019 und 2020 hatte er an der Seite von Krawietz in Roland Garros gewonnen, ehe sich die Wege der beiden trennten.

Pütz' Mixed-Partnerin Kato hatte am Sonntag für Schlagzeilen gesorgt: Nachdem sie in einem Match im Frauen-Doppel aus Versehen ein Ballmädchen getroffen hatte, waren sie und ihre Partnerin Sutjiadi, die sie nun kurioserweise im Mixed bezwang, disqualifiziert worden.

Die Entscheidung sorgte anschließend für Kritik, auch Boris Becker nannte sie bei Eurosport "übertrieben". Kato brach tags darauf auf einer Pressekonferenz, die sie gemeinsam mit Pütz abhielt, in Tränen aus, verließ den Medienraum vorzeitig und wurde von Pütz getröstet.

French Open: Die Viertelfinal-Matches des Tages

  • Frauen

Spielerin 1Spielerin 2Ergebnis
Beatriz Haddad Maia (BRA/14)Ons Jabeur (TUN/7)3:6, 7:6, 6:1
Iga Swiatek (POL/1)Coco Gauff (USA/6)6:4, 6:2
  • Männer

Spieler 1Spieler 2Ergebnis
Alexander Zverev (GER/27)Thomas Martin Etcheverry (ARG/49)6:4, 3:6, 6:3, 6:4
Holger Rune (DEN/6)Casper Ruud (NOR/4)1:6, 2:6, 6:3, 3:6