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Pressestimmen zum DFB-Unentschieden gegen Spanien: "Nur wenige Nationalmannschaften zeigen so einen Charakter"

Von SID
Niclas Füllkrug traf gegen Spanien zum wichtigen 1:1.
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Die deutsche Nationalmannschaft wurde in den internationalen Medien nach dem 1:1 gegen Spanien als "Überlebenskünstler" gefeiert, aber es gibt auch nachdenkliche Stimmen. Niclas Füllkrug hatte in der Schlussphase zum Ausgleich getroffen.

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Der Guardian kommentierte dementsprechend: "Es stellt sich heraus, dass Deutschland doch eine Nummer 9 hat. Der Name ist Niclas Füllkrug, er spielt für Werder Bremen, und als es drauf ankam, war er da."

Die Gazzetta dello Sport ätzte: "Star des Abends ist Füllkrieg. Mit seiner bescheidenen Karriere ist er das Emblem des heutigen Deutschlands, das den Ruhm der Vergangenheit verloren hat und eine graue Gegenwart erlebt."

In Spanien wurde das Ergebnis durchaus positiv bewertet, wenngleich sogar ein deutscher Sieg am Ende möglich war. "Deutschlands letzter Konter von Sané hätte uns fast alt aussehen lassen", schrieb die Marca.

Das Algemeen Dagblad urteilte: "Deutschland ergreift den letzten Strohhalm nach einem spektakulären Kampf gegen Spanien." Der Telegraaf ergänzte: "Deutschland lebt noch, nachdem es Spanien entkommen ist."

Niclas Füllkrug traf gegen Spanien zum wichtigen 1:1.
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SPANIEN

Marca: "Riesenpunkt. Ein seriöses Spanien macht einen großen Sprung Richtung Achtelfinale, es fehlt noch ein Punkt. Ein gigantisches Unentschieden gegen einen Rivalen mit Substanz, der sich nie aufgab und Spanien leiden ließ. Gegen Deutschland braucht man Helden. Das waren mal Maceda, Fernando Torres und Puyol, dieses Mal zeitweise Morata. Spanien ist ein Seiltänzer ohne Netz. Deutschlands letzter Konter von Sané hätte uns fast alt aussehen lassen."

AS: "Nur noch ein Punkt entfernt! Spanien spielt Remis gegen Deutschland und ist sicher im Achtelfinale bei einem Unentschieden gegen Japan. Es war das Duell zweier Mannschaften mit etwa gleicher PS-Zahl. Olmos von Neuer abgefälschter Lattenknaller war eine gute Visitenkarte. Niemand hat gesagt, dass die WM eine leichte Aufgabe sei."

Sport: "Ein großes Spiel von Spanien, das durch Morata in Führung ging aber zum Ende hin dem deutschen Drang nicht standhielt. Spanien lernt gegen Deutschland zu Leiden. Es gibt Spiele, bei denen man leiden muss, und das gegen Deutschland war so eins."

El Mundo Deportivo: "Titanisches Unentschieden. Bei einem Duell auf hohem Niveau erzielte Morata die Führung, und Füllkrug hielt die Deutschen am Leben. Deutschland hielt sich an den vier Sternen auf der Brust fest, um bei dieser WM zu überleben. Die Deutschen reagierten erst, als sie sich schon draußen sahen. Nur wenige Nationalmannschaften zeigen so einen Charakter wie die deutsche."

Deutschland und Spanien trennten sich 1:1 Unentschieden.
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ENGLAND

The Times: "Niclas Füllkrug, der Killer mit der Zahnlücke, holt Deutschland aus einem tiefen Loch in Katar."

Guardian: "Es stellt sich heraus, dass Deutschland doch eine Nummer 9 hat. Der Name ist Niclas Füllkrug, er spielt für Werder Bremen, und als es drauf ankam, war er da. Es war ein dramatischer Moment und einer, der alles verändert. Füllkrugs Tor verschafft der Mannschaft in diesem Turnier eine Grundlage."

Daily Mail: "Füllkrugs Tor hatte nichts mit Glück zu tun, der Punkt, der Deutschland zurück ins Spiel bringt, ebenfalls nicht. Das war ein riesiger Punkt für Hansi Flick und seine Spieler und ein riesiges Tor für einen Spieler, der letzten Monat nicht mal ein internationaler Fußballer war."

Telegraph: "Deutschland findet eine Rettungsleine - mit ein wenig Hilfe des früheren englischen Auswahlspielers Musiala. Niclas Füllkrug war erst seit 12 Tagen Nationalspieler, aber als eine große Fußball-Nation einen Retter brauchte, war seine Zeit gekommen. Dieses Team ist dennoch weit weg von den großen deutschen Mannschaften der Vergangenheit."

Alvaro Morata erzielte de Führungstreffer für Spanien.
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NIEDERLANDE

Algemeen Dagblad: "Deutschland ergreift den letzten Strohhalm nach einem spektakulären Kampf gegen Spanien. Deutschland zittert und betet, ist nach dem 1:1 gegen Spanien noch immer nicht ausgeschieden. Der Donnerstagabend wird ein Krimi in der Gruppe, in der neben Spanien noch drei Mannschaften weiterkommen können."

De Telegraaf: "Deutschland lebt noch, nachdem es Spanien entkommen ist. Durch das Unentschieden ist ein Platz im Achtelfinale noch möglich, denn ein Sieg im letzten Spiel gegen Costa Rica scheint fürs Weiterkommen auszureichen."

VI.nl: "Joker Füllkrug ist gegen Spanien der Retter Deutschlands in Not. Deutschland kommt mit dem Schrecken davon, gewinnt aber auch das zweite Gruppenspiel nicht."

De Volkskrant: "Spanien ist wie ein rotes Mosaik, das über die Felder in Katar schwebt, in Harmonie und Schönheit. Spielerisch und gekonnt. Aber als Spanien den Deutschen die zweite Niederlage beizubringen schien, bot der eingewechselte Stürmer Niclas Füllkrug eine neue Perspektive. Ein herrliches Schauspiel war besonders die zweite Halbzeit dieses frühen WM-Topspiels."

Jamal Musiala bereitete de Treffer von Niclas Füllkrug vor.
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ITALIEN

Gazzetta dello Sport: "Star des Abends ist Füllkrieg. Mit seiner bescheidenen Karriere ist er das Emblem des heutigen Deutschlands, das den Ruhm der Vergangenheit verloren hat und eine graue Gegenwart erlebt."

Corriere dello Sport: "Deutschland hängt an einem Faden. Füllkrug rettet Flick, er verleiht dem verzweifelten Druck der Deutschen den Durchbruch und erzielt den Ausgleichstreffer gegen Spanien. Deutschland bleibt im Rennen, glänzt aber nicht. Musiala kämpft wie ein Löwe, doch er allein genügt nicht, damit Deutschland den Schritt mit den Großen dieser WM halten kann."

Tuttosport: "Deutschland und die schönen alten Zeiten: Für uns Italiener ist es komisch, plötzlich Empathie für die Deutschen zu empfinden. Während wir Italiener bei der WM nicht dabei sind, geht es Deutschland nicht gut. Die Mannschaft versinkt in Mittelmäßigkeit. In Erinnerung an alten glorreichen Fußball-Duellen empfinden wir plötzlich Sympathie für Deutschland."

Corriere della Sera: "Deutschland steht noch. Das Mittelfeld ist das Fundament des Fußballs und ohne diese solide Basis kommt man kaum weiter. Es fehlt an Kraft und an Durchsetzungsfähigkeit. Das Unentschieden lässt das Schicksal Deutschlands noch offen."

La Repubblica: "Am Rande des Abgrunds, aber es bleibt noch Hoffnung. Nicht einmal bei einem Sieg gegen Costa Rica hätte Deutschland die Gewissheit der Qualifikation. Füllkrug ist der Einzige, der Flick noch ein Schimmer der Hoffnung gibt."

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