Greenwood war 2022 verhaftet worden, nachdem ihm seine damalige Freundin unter anderem versuchte Vergewaltigung und Körperverletzung vorgeworfen hatte. Im Februar 2023 war das Verfahren gegen den Offensivspieler eingestellt worden, die Vorwürfe wurden nicht weiter verfolgt und Greenwood wurde freigesprochen.
Bei United hatte der Engländer dennoch keine Zukunft mehr, die Red Devils verliehen Greenwood vergangene Saison an den FC Getafe. Vor kurzem wurde der 22-Jährige dann für 30 Millionen Euro an Olympique Marseille verkauft.
Dass United somit noch finanziell von Greenwood profitierte und die Ablösesumme auch nicht für wohltätige Zwecke spendete, kritisierte Aktivist Challen scharf.
"Manchester United ist ein riesiger globaler Sportverein, der jedes Jahr Hunderte von Millionen einnimmt. Dass sie einen Spieler nicht entlassen haben - was sie leicht hätten tun können - und ihn aus finanziellen Gründen behalten haben, stellt die finanziellen Bedürfnisse des Unternehmens über die der Frauen", sagte Challen gegenüber i.
Er führte aus: "Es scheint ein Abbild dessen zu sein, was bei United sowieso passiert. Es ist ein beunruhigender Einblick in die Kultur bei United und wie sie Frauen behandeln, indem sie sie buchstäblich zur Seite und an den Rand des Vereins drängen."
United-Mitbesitzer Sir Jim Ratcliffe kümmere sich "um den Erfolg des Männerteams auf dem Spielfeld, aber die Frauen haben eine große Trophäe (den FA Cup, d. Red.) gewonnen und er war nicht einmal dabei. Es scheint einfach nicht so, als ob der Klub sich auch nur im geringsten für seine Frauen und Mädchen interessieren würde."
Die Tatsache, dass United das für Greenwood eingenommene Geld nicht an eine Wohltätigkeitsorganisation spendet, sei "erbärmlich", betonte Challen. "Besonders für einen Verein von der Größe von Manchester United. Die Dienstleistungen auf nationaler Ebene sind lahmgelegt und müssen finanziert werden, auch in der lokalen Umgebung. Es ist erschütternd, aber leider nicht überraschend, denn sie hatten die Möglichkeit, ihn zu entlassen, aber sie taten es nicht."
Gegen Greenwoods Verpflichtung gab es in Marseille derweil wegen seiner Vergangenheit heftige Proteste. Dennoch setzte der französische Erstligist den Transfer durch.
Sein Pflichtspieldebüt für Marseille könnte Greenwood, der bis 2029 unterschrieben hat, am 18. August feiern. Dann trifft OM zum Auftakt der neuen Ligue-1-Saison auf Brest.