Handball-EM - Erkenntnisse zum DHB-Team: Wunder-Szenarien und ein wackeliges Herzstück

Deutschland hat sein Hauptrundenspiel gegen Norwegen verloren.
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3. Spielmacher Weber genügt nicht höchsten Ansprüchen

Es hat sich bei den vergangenen Turnieren gezeigt und jetzt auch wieder beim ganz schwachen Auftritt gegen Spanien und bei der mäßigen Leistung gegen Norwegen: Deutschlands Spielmacher Philipp Weber hat zwar unter Gislason einen Schritt nach vorne gemacht, allerhöchsten Ansprüchen genügt er allerdings nicht. Ausgerechnet das Herzstück der Mannschaft!

Der 29-Jährige, der gegen die echten Brocken auch immer wieder seine körperlichen Grenzen aufgezeigt bekommt, schafft es einfach zu häufig nicht, der deutschen Mannschaft gerade in schlechten Phasen Stabilität zu verleihen.

Es hat durchaus eine Aussagekraft, wenn der erste Spielmacher der deutschen Nationalmannschaft bei seinem Verein SC Magdeburg kaum zum Einsatz kommt. Auch wenn es sich dabei um den aktuellen Tabellenführer handelt.

Der fehlende Spielmacher von internationalem Topformat ist ein Problem, das sich unabhängig von Weber schon seit Jahren im deutschen Handball zeigt. Zur Erinnerung: Bei der Heim-WM 2019 leitete mit Martin Strobel ein damaliger Zweitligaspieler die Geschicke auf Rückraum Mitte.

Deutschland hat sein Hauptrundenspiel gegen Norwegen verloren.
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Deutschland hat sein Hauptrundenspiel gegen Norwegen verloren.

Wird Gislason also auch auf dieser Position in Zukunft eher einen jungen Spieler aufbauen? Mit dem 22-jährigen Luca Witzke vom SC DHfK Leipzig steht schon bei dieser EM ein interessanter Spieler im Kader, der allerdings von Corona ausgebremst wurde.

Und dann wäre da ja noch Juri Knorr, der bei den Rhein-Neckar Löwen zwar keine gute Saison gespielt hat, aber eigentlich als das Versprechen für die Zukunft gilt. Das Turnier in Ungarn und der Slowakei ließ er sausen, weil er sich nicht impfen lassen möchte.