Handball-WM - Panel: "Die WM hat das Potenzial, in einem historischen Desaster zu enden"

Alfred Gislason geht in sein erstes Turnier als Bundestrainer.
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5. Weltmeister wird...

Daniel Stephan: Man muss bei dieser WM ja immer im Hinterkopf behalten, dass ständig jemand aufgrund einer Coronainfektion ausfallen könnte. Wenn aber alles halbwegs normal verläuft, stehen bei mir Dänemark und Norwegen am höchsten im Kurs. Und dann sollte niemand Spanien abschreiben. Irgendwie sage ich seit Jahren, dass Spanien keinen attraktiven Handball spielt und deren Zeit auch einfach mal vorbei sein muss - und dann wurschteln sie sich durch und sind doch wieder ganz vorne mit dabei. Frankreich hat tolle Einzelspieler, aber dass die Franzosen derzeit auch als Mannschaft funktionieren, bezweifle ich.

Felix Götz: Erstmal will ich ganz dick unterstreichen, was Daniel über Spanien gesagt hat. Mir geht es exakt gleich. Gefühlt denkt man seit Jahren, dass die Spanier dieses Mal aber wirklich nichts mit dem Titel zu tun haben können - und am Ende sind sie wieder ganz vorne mit dabei oder holen sogar das Ding, wie bei den vergangenen beiden Europameisterschaften gesehen. Ansonsten mache ich es kurz und schmerzlos: Dänemark ist mit und um Mikkel Hansen herum so stark aufgestellt, dass es zur Titelverteidigung reicht!

Florian Regelmann: Kroatien. Eigentlich ist es unvorstellbar, dass so eine stolze Handball-Nation wie Kroatien seit den Olympischen Spielen 2004 keinen Titel mehr gewonnen hat. Duvnjak hat alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt - außer diesen großen Titel mit Kroatien. Bei der EM 2020 waren sie schon sehr nahe dran, der Titelhunger wird immer nur noch größer. Ich sage, dass Dule und Co. dieses Mal auch den letzten Schritt gehen, sich den Titel holen und damit in der Heimat unsterblich machen. X-Faktor zum Triumph: Sego im Tor.

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Thomas Weber: Norwegen! Wie Frankreich und Dänemark müssen die Norweger mit Magnus Röd zwar einen Weltklasse-Rückraumspieler ersetzen, allerdings ist der junge Flensburger für sein Team nicht ansatzweise so stilprägend wie Nikola Karabatic oder Rasmus Lauge. Einziges Manko des Teams von Trainer Christian Berge könnte der neben Torbjörn Bergerud fehlende zweite Torhüter von Weltklasse-Format sein. Mit einem Sander Sagosen in der Verfassung des Champions-League-Final-Fours wird es nach zuletzt zweimal WM-Silber trotzdem erstmals Gold für die Norweger.