Handball: Trainer für Abschaffung der Sieben-gegen-Sechs-Regel

SID
Alfred Gislason ist Bundestrainer.
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Die Regel "Sieben gegen Sechs" stößt bei zahlreichen Top-Trainern im Handball auf Widerstand. In einer Umfrage des Fachmagazins Handballwoche sprachen sich rund drei Viertel von 39 Coaches für eine Abschaffung dieser Variante aus, die den Trainern seit Sommer 2016 die Möglichkeit gibt, den Torwart jederzeit durch einen Feldspieler ohne Leibchen zu ersetzen.

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Für eine Rückkehr zur alten Regel positionierten sich unter anderem Filip Jicha vom deutschen Champion THW Kiel sowie Maik Machulla von Vizemeister SG Flensburg-Handewitt. Nikolaj Jacobsen, Coach der dänischen Weltmeister, ist dagegen ein Befürworter der taktischen Möglichkeit: "Ich finde nicht, dass sich die Grundidee geändert hat."

Anders sieht dies der Bundestrainer. "Die Regel macht das Spiel viel langsamer. Trainer verlieren besonders in der Abwehr ihre taktischen Varianten, und wenn sich nichts ändert, wird sich in zehn Jahren niemand mehr daran erinnern, wie Handball eigentlich gespielt wurde", sagte Alfred Gislason. Auch Henk Groener, beim Deutschen Handballbund (DHB) für das Frauen-Team zuständig, spricht von einer Regel, die den Handball "definitiv nicht attraktiver" macht.

Beim Weltverband findet die Forderung anscheinend Gehör. "Wir werden uns diese Argumente der Trainer sehr intensiv anschauen", kündigte Dietrich Späte, der Vorsitzende der IHF-Trainer- und Methodenkommission, an.

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