Handball - Fragen zum DHB-Team: Das ist der Fahrplan zu Olympia-Gold

Das DHB-Team hat die WM 2019 auf dem vierten Platz beendet.
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5. Was müsste sich bei einer WM in Zukunft ändern?

Der Präsident des Weltverbandes IHF, Hassan Moustafa, verkündete unmittelbar vor WM-Start die neue Linie, auf die man die Schiedsrichter eingeschworen hat. Man wolle das Spiel schneller und fairer machen sowie Spieler vor Verletzungen schützen. Grundsätzlich ist das erst einmal ein verständlicher Ansatz.

Allerdings ist Handball ein Sport, der einen nicht unerheblichen Anteil seiner Faszination aus der Härte zieht. Bärenstarke Typen will das Publikum sehen, die sich 60 Minuten lang keinen Millimeter Raum gönnen.

So kam es bei dieser WM, dass es Zeitstrafen nur so hagelte - vor allem viel zu früh in fast jedem Spiel. Die IHF sollte ihre vorgegebene Gangart bis zum nächsten großen Turnier dringend noch einmal überdenken und anpassen. "Die Schiedsrichter haben komisch gepfiffen, wie schon im gesamten Turnier. Härte gehört für mich zum Handball dazu", hatte beispielsweise Patrick Wiencek nach dem Halbfinal-Aus des DHB-Teams gegen Norwegen gesagt.

Wenn der IHF wirklich etwas an den Spielern liegt, sollte sie sich lieber Gedanken über den Spielplan machen. Zehn Spiele in 16 Tagen - im Falle des DHB-Teams zehn Spiele in 17 Tagen - sind nicht zumutbar. Durch die Rückkehr zum alten Modus mit Vorrunde und Hauptrunde bestreiten die Halbfinalisten im Vergleich zu den Weltmeisterschaften 2013 und 2015 sogar ein Spiel mehr.

Und dann erlaubt der Handball-Kalender insgesamt nicht einmal eine Pause nach einem Turnier. Die Folge: Die Spieler kehren völlig platt oder sogar verletzt zu ihren Vereinen zurück. Selbst bei der WM an sich sind konstante Topleistungen bei so einer Schlagzahl einfach nicht möglich.