Handball-Bundesliga: THW Kiel schlägt Rhein-Neckar Löwen im Topspiel

Von SID
Der THW Kiel hat das Top-Spiel der Handball-Bundesliga gewonnen.
© getty

Liga-Kracher gewonnen, WM-Lust geschürt: Der deutsche Handball-Rekordmeister THW Kiel hat im Bundesliga-Spitzenspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen ein Ausrufezeichen gesetzt. Die Mannschaft von Trainer Alfred Gislason besiegte in einem hochklassigen Verfolgerduell den Vizemeister mit 31:28 (16:15) und verabschiedete sich mit dem 15. Ligaerfolg in Serie als Tabellenzweiter in die sechswöchige WM-Pause.
 
 
 
 

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"Es sieht sehr gut aus mit nur vier Minuspunkten. Wir haben noch alle Chancen, das wollen wir 2019 zeigen", sagte Harald Reinkind, mit sieben Treffern bester Kieler Torschütze, bei Sky. Aufseiten der Löwen traf Linksaußen Gudjon Valur Sigurdsson (9/2) am häufigsten.

Rhein-Neckar Löwen: Nach Pokal-Aus auch Liga-K.o.?

"Es war ein richtig gutes Handballspiel mit offenem Visier. Kleinigkeiten waren heute entscheidend", sagte Löwen-Kapitän Andy Schmid: "Sieben Minuspunkte sind schon ein Brett. Wir wissen aus eigener Erfahrung, dass in der Rückrunde viel passieren kann. Wir werden versuchen, die beiden Nordlichter noch anzugreifen."

Der THW wird dank des hart erkämpften Sieges mit nun 34:4-Zählern als aussichtsreichster Verfolger des verlustpunktfreien Spitzenreiters SG Flensburg-Handewitt in die zweite Saisonhälfte ab Februar starten. Der Abstand der drittplatzierten Löwen (31:7) auf die Spitze beträgt nach 19 Spieltagen nun schon sieben Punkte. Vierter ist weiter der SC Magdeburg (28:10). Nach drei Liganiederlagen in Serie gewann das Team von Trainer bei DHfK Leipzig mit 25:24 (11:13). Die MT Melsungen setzte sich im hessischen Duell gegen die HSG Wetzlar mit 26:24 (13:10) durch und behauptete Platz sechs.

Der Abpfiff am Donnerstagabend war zugleich auch Startschuss für die heiße Phase der WM-Vorbereitung. Denn anstatt in den Silvesterurlaub geht es für die deutschen Nationalspieler am Freitag nach Barsinghausen. Im Sporthotel Fuchsbachtal zieht Bundestrainer Christian Prokop sein 18-köpfiges Aufgebot noch einmal bis Sonntag zusammen, um das Team auf das bevorstehende Turnier im eigenen Land einzuschwören.

Die Spieler können die WM trotz der immensen Belastung kaum erwarten. Kiels Keeper Andreas Wolff und Co. zählen zwei Wochen vor dem Eröffnungsspiel in Berlin gegen Korea am 10. Januar bereits die Tage. "Du kommst jetzt wieder in den Turniertunnel, die ganze Welt da draußen ist abgeschnitten, und du denkst nur an das nächste Spiel, an das nächste Training", sagte Wolff im SID-Interview.

Letzte Formchecks für das DHB-Team sind dann die beiden Testspiele gegen Tschechien (4. Januar in Hannover) und Argentinien (6. Januar in Kiel), ehe es in der Hauptstadt ernst wird.

Kiel und Rhein-Neckar Löwen liefern sich heißen Fight

Einen Vorgeschmack auf die WM in Deutschland und Dänemark lieferten die beiden mit etlichen Topstars gespickten Teams am Donnerstagabend beim Kracher in Kiel. 14 Tage vor dem Turnierstart schenkten sich beide Mannschaften vor 10.285 Zuschauern in der ausverkauften Sparkassen-Arena nichts und lieferten sich lange Zeit ein hitzig-hochklassiges Duell auf Augenhöhe.

Während mit den Kielern Wolff und Steffen Weinhold sowie Steffen Fäth bei den Löwen drei Schlüsselspieler von DHB-Coach Prokop weitgehend draußen saßen, lief THW-Kreisläufer Patrick Wiencek in der entscheidenden Phase heiß.

Auch dank der Treffer des Nationalspielers setzten sich die Hausherren angetrieben von ihren heißblütigen Fans von 21:21 (41.) auf 27:23 (52.) ab. Als Wolff dann einen Siebenmeter von Sigurdsson entschärfte und Wiencek vorn erneut traf, war die Partie praktisch entschieden.

Magdeburg stoppt Negativserie

Der SC Magdeburg stoppte unterdessen seine Negativserie in der Liga. Im Ost-Duell bei DHfK Leipzig gewann das Team von Trainer Bennet Wiegert 25:24 (11:13) und blieb nach drei Niederlagen in der Bundesliga erstmals wieder siegreich.

Mit 28:10 Punkten ist Magdeburg Vierter.

 

 

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