Löwen erneut Meister: "Unfassbar, unglaublich"

SID
Die Rhein-Neckar Löwen organisierten kurzfristig Sektflaschen, um ordentlich zu feiern zu können
© getty

Die Rhein-Neckar Löwen sind erneut deutscher Meister - und das schon zwei Spieltage vor dem Saisonende. Die lange Partynacht war gar nicht geplant.

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"Ich hätte nie gedacht, dass wir heute schon die Meisterschaft feiern", sagte der überragende Löwen-Spielmacher Andy Schmid nach dem 28:19 (11:10) gegen Rekordmeister THW Kiel ins Sport1-Mikrofon: "Ich bin mit dem Auto hier und habe gar keine Klamotten für eine Party dabei - da muss ich mir noch etwas einfallen lassen."

Dem Schweizer Nationalspieler wird geholfen worden sein. Schließlich hatte das Team von Trainer Nikolaj Jacobsen akribisch auf die erfolgreiche Titelverteidigung hingearbeitet. "Das ist unfassbar, unglaublich", sagte Jacobsen und fügte kurz nach der ersten und kurz vor der zweiten "Bierdusche" an: "Das war schön kalt, in der Halle ist es sehr warm."

Zu verdanken hatten die Löwen ihren vorzeitigen Party-Marathon Frisch Auf Göppingen, das zuvor Verfolger SG Flensburg-Handewitt besiegt hatte (31:27). Zwei Spieltage vor dem Saisonende ist die Meisterschaft entschieden, die Schale erhalten die Mannheimer aber erst nach dem letzten Saisonspiel gegen MT Melsungen am 10. Juni.

Jacobsen: Kann es gar nicht glauben

"Ich brauche ein paar Tage, um das zu realisieren", sagte Schmid. Nach dem Titel 2016, dem zwei undankbare Vize-Meisterschaften hinter dem THW vorausgegangenen waren, "wurden wir in jeder Halle als Meister empfangen, wir hatten noch mehr Druck". Entsprechend "unfassbar" sei es, "dass wir das hier erleben dürfen".

Am vergangenen Sonntag hatten die Mannheimer mit einem Sieg in Flensburg den Grundstein gelegt. "Drei Tage später sind wir Meister. Ich kann es noch gar nicht glauben", sagte Jacobsen, der sein Team auf der Platte immer wieder nach vorne gepeitscht hatte: "Wir mussten in dieser Phase zwei, drei Prozente drauflegen. Das ist das, was Spiele entscheidet."

Vor der Saison war das den Löwen nur bedingt zugetraut worden, auch weil Kapitän Uwe Gensheimer zu Paris St. Germain wechselte. Der Spannung in der Bundesliga tut die Stärke der Mannheimer aber nur gut. Serienmeister und Pokalsieger Kiel, der in der laufenden Saison sogar um die Qualifikation für die Champions League zittern muss, wurde endgültig an der (Liga-)Spitze abgelöst. Bei den Flensburgern, zum zwölften Mal seit 1996 Vizemeister, dürfte die Gier nach einem Titel nun noch größer sein.

"Im Laufe des Spiels hat man gesehen, dass unser Wille groß genug ist", sagte Nationalspieler Patrick Groetzki. Die Party-Organisatoren hätten laut des 27-Jährigen auf den schwedische Rückraumstar Kim Ekdahl Du Rietz hören sollen, der nach der Saison seine Karriere beendet. "Er hat seit zwei Wochen gesagt, dass wir heute Meister werden", sagte Groetzki.

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