Kiel demütigt die Löwen

SID
Alfred Gislasson gewann mit dem THW Kiel
© getty

Vorweihnachtliche Festtagsstimmung beim THW Kiel: Nach einem überraschend deutlichen Erfolg gegen Spitzenreiter Rhein-Neckar Löwen ist der deutsche Rekordmeister in der Bundesliga zurück im Titelrennen. Der Titelverteidiger rückte durch den 31:20 (12:9)-Sieg bis auf zwei Punkte an das bisher dominierende Team aus Mannheim heran.

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Vor 10.285 Zuschauern in der seit Monaten ausverkauften Halle an der Ostsee rehabilitierten sich die Gastgeber durch diesen Triumph auch bei ihrem Publikum. Vor exakt einer Woche hatten die Zebras gegen die SG Flensburg-Handewitt im DHB-Pokal die Qualifikation für das Final Four verpasst und dabei eine schwache Leistung gezeigt. Der Spanier Joan Canellas Reixach in Kieler Diensten war mit neun Toren erfolgreichster Schütze der Partie.

Gestützt auf eine aggressive Deckung und getragen vom überragenden Niklas Landin im THW-Tor legten die Norddeutschen den Grundstein zu ihrem Triumph bereits in der ersten Halbzeit. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase zogen die Kieler zwischen der zwölften und 20. Minute bis auf 9:5 davon, diesen Rückstand konnten die Gäste nicht mehr aufholen.

Gensheimer schmerzlich vermisst

Schmerzlich vermisst wurde bei den Löwen Kapitän Uwe Gensheimer. Der Nationalspieler saß zwar zur moralischen Unterstützung auf der Bank, doch ein Muskelfaserriss in der rechten Wade ließ einen Einsatz nicht zu. Zudem verletzte sich Patrick Groetzki an der Wade und humpelte vom Platz. Sollte sich die Blessur in den Untersuchungen an Heiligabend als Muskelfaserriss herausstellen, wird Groetzki wahrscheinlich für die EM ausfallen. Es wäre der nächste herbe Rückschlag für Bundestrainer Dagur Sigurdsson.

Unter den Augen von Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig dominierte die Mannschaft von Trainer Alfred Gislason auch nach dem Seitenwechsel die Partie. In dieser Phase hatten die 100 mitgereisten Gästefans gegen die Übermacht der THW-Anhänger einen schweren Stand.

Revanche für Niederlage im Hinspiel

Mit einer 22:14-Führung in der 46. Minute war fast schon eine Vorentscheidung gefallen. Routiniert spielte der THW danach die Schlussphase herunter und bereitete seinen Fans ein lautstark bejubeltes vorweihnachtliches Geschenk.

Mit diesem Erfolg revanchierten sich die Platzherren auch für die 20:24-Niederlage im Hinspiel und sind gegen die Mannheimer nun wieder in Schlagdistanz. Für das Team von Coach Nikolaj Jacobsen, von 1998 bis 2004 als Spieler beim THW unter Vertrag, war es die zweite Niederlage der laufenden Bundesligasaison, zuvor waren die Löwen nur beim Überraschungsteam MT Melsungen leer ausgegangen.

MT Melsungen verliert

Das bisherige Überraschungsteam, das bis dato für die einzige Niederlage des Spitzenreiters Rhein-Neckar Löwen in der Bundesliga gesorgt hatte, unterlag zu Hause gegen TSV Hannover-Burgdorf 25:28 (14:11). Wichtige Siege im Tabellenkeller gelangen dem ThSV Eisenach und HBW Balingen-Weilstetten. Eisenach gewann gegen den Bergischen HC 28:26 (13:15), Balingen setzte sich gegen den TBV Lemgo 30:27 (18:13) durch und kletterte von den Abstiegsplätzen.

Zudem trennten sich der SC Magdeburg und die HSG Wetzlar 26:26 (11:12), Frisch Auf Göppingen gewann gegen Aufsteiger SC DHfK Leipzig 29:21 (13:9).

THW Kiel - Rhein-Neckar Löwen 31:20 (12:9).

Tore: Canellas Reixach (9), Dissinger (8), Vujin (6), Ekberg (4), Oprea (2), Dahmke (1), Toft Hansen (1) für Kiel

Sigurmannsson (5), Baena Gonzales (4), Schmid (4), Larsen (3), Ekdahl du Rietz (1), Groetzki (1), Reinkind (1), Steinhauser (1) für die Rhein-Neckar Löwen.

Zuschauer: 10285

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