"Im DHB läuft eine Realsatire"

SID
Füchse-Präsident Frank Steffel hat sich zum Ärger zwischen Hanning und Brand geäußert
© getty

Frank Steffel, Präsident des Sportvereins Füchse Berlin Reinickendorf, hat die aktuellen Umstände im Deutschen Handballbund (DHB) als "Realsatire" bezeichnet.

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"Rücktritte, Abwahlanträge und persönliche Beleidigungen werden den deutschen Handball kaum voranbringen", sagte Steffel dem SID: "Mir fehlen in der ganzen Debatte die inhaltlichen Ziele, die unbedingte Absichtserklärung, den deutschen Handball international wieder in der ersten Reihe zu positionieren und hierfür auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen schaffen zu wollen."

Den Vorwurf gegen DHB-Vizepräsident Bob Hanning, seit zehn Jahren Manager des Bundesligisten Füchse Berlin, findet Steffel "unanständig. Als Bob Hanning einstimmig auf Vorschlag von Bernhard Bauer (der damalige DHB-Präsident, d. Red.) zum DHB-Vizepräsidenten gewählt wurde, wussten alle Beteiligten, dass er sein Geld als Geschäftsführer bei den Füchsen Berlin verdient."

Bei den Füchsen werde Hanning bezahlt, damit er seinem Ehrenamt als Vizepräsident beim DHB nachgehen könne. "Wenn der Deutsche Handballbund hauptamtliches Personal in seinen Führungspositionen haben möchte, dann muss er seine Strukturen ändern und seine Funktionäre bezahlen", sagte Steffel.

Umgang mit Michelmann nicht korrekt

Steffel kritisierte in dem Gespräch außerdem die Art und Weise des Umgangs mit dem Präsidentschaftskandidaten Andreas Michelmann. "Es gab eine Findungskommission, die hat sich einstimmig auf ihn als Präsidentschafts-Kandidaten festgelegt, und dann wird dieser Mann ein paar Tage später öffentlich in Frage gestellt", sagte Steffel: "Das macht man einfach nicht, das ist eine Frage des menschlichen Anstands."

Michelmann habe eine faire Chance verdient, und "ich bin zuversichtlich, dass der Deutsche Handballbund mit einem Präsidenten Andreas Michelmann unaufgeregt und zielorientiert bis 2020 erfolgreich arbeiten wird".

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