Sigurdsson will Titel zum Abschied

SID
Da geht's lang: Dagur Sigurdsson will noch einen Titel mit den Füchsen gewinnen
© getty

Nur noch wenige Spiele, dann ist die Ära von Trainer Dagur Sigurdsson bei den Füchsen Berlin Geschichte. Am kommenden Wochenende soll es für den Isländer beim Final Four des EHF-Cups vor eigenem Publikum noch einen Titel geben.

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Vor seiner letzten Titelchance als Trainer der Füchse Berlin gab sich Dagur Sigurdsson demonstrativ gelassen. "In keinster Weise" sei der Druck vor dem Final Four des EHF Cups größer als sonst, sagte der Isländer: "Für mich ist eine ganz normale Vorbereitung angesagt." Vollmundige Ankündigungen sind einfach nicht das Ding des Isländers.

Seit sechs Jahren leitet der 42-Jährige die Geschicke des Hauptstadtklubs, seit September 2014 zudem die deutsche Handball-Nationalmannschaft in Personalunion. Meist ruhig, besonnen und mit Erfolg: Sigurdsson etablierte die Füchse in der Spitzengruppe der Bundesliga und greift nun nach dem ersten internationalen Titel der Vereinsgeschichte.

Der Triumph im "Fuchsbau" Max-Schmeling-Halle am Wochenende wäre der krönende Abschluss seiner Ära in Berlin - ab der kommenden Saison konzentriert er sich dann ganz auf die Auswahl des Deutschen Handball-Bundes (DHB). "Ich möchte so viele Spiele wie möglich gewinnen. Die Sonne scheint, wenn man gewinnt", sagte er im rbb.

Im Halbfinale am Samstag erwartet die Füchse im slowenischen Vertreter Gorenje Velenje ein starker Gegner. Bereits zuvor kämpft der zweite deutsche Vertreter HSV Hamburg gegen Skjern Handbold aus Dänemark um den Einzug ins Finale am Sonntag.

Im letzten Jahr wurde es nichts mit dem internationalen Titel

Im vergangenen Jahr wurde es mit dem internationalen Titel für die Füchse nichts. Ebenfalls in heimischer Halle gab es im Halbfinale eine Niederlage gegen den späteren Sieger Pick Szeged. Damals traten die Berliner als frischgebackener deutscher Pokalsieger an - und verloren. Am vergangenen Wochenende konnten sie diesen Titel nicht verteidigen, der EHF Cup ist nun die letzte Chance auf eine Trophäe. Und um aus einer durchwachsenen Saison eine erfolgreiche zu machen.

"Die Umstände sind in diesem Jahr anders. Letztes Jahr waren das alles neue Erfahrungen für uns, jetzt haben wir hoffentlich unsere Lektion gelernt", sagte Sigurdsson: "Die Spiele im letzten Jahr waren alle sehr eng und spannend, auch in diesem Jahr wird es nicht anders sein."

Aber nicht nur wegen des Abgangs von Sigurdsson, der in seiner Heimat Mitbesitzer eines Hostels ist und in seiner Jugend auch für die Auswahl Islands Fußball spielte, steht bei den Füchsen eine Zäsur an. Unter anderem verlassen auch die Leistungsträger Iker Romero und Konstantin Igropulo den Klub.

"Wir zwar haben viele, die ihren Abschied feiern, dennoch sitzen wir im gleichen Boot und müssen diese Aufgabe gemeinsam meistern", betonte Sigurdsson: "Aber es sind alle - nicht nur die, die den Verein verlassen - heiß darauf, den Pokal zu gewinnen."

Der Kader von den Füchsen auf einen Blick

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