Kiel bezwingt die Löwen

Von Marco Nehmer
Der THW Kiel bleibt weiterhin unangefochtener Tabellenführer
© getty

Der THW Kiel hat sich in einem hochklassigen Spitzenspiel der Rhein-Neckar Löwen als ärgstem Verfolger in der Handball-Bundesliga entledigt. Die Tabellenspitze gehört nun ganz und gar den Nordclubs, da der HSV Hamburg, die SG Flensburg-Handewitt und auch die Füchse Berlin mit souveränen Erfolgen an den Löwen vorbeizogen.

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THW Kiel - Rhein-Neckar Löwen 31:28 (14:13) BOXSCORE

Die letzten vier Spiele der beiden Teams hatte der THW für sich entscheiden können, davor war den Löwen ein 33:31 in Kiel gelungen. In der heutigen Partie begannen beide Teams äußerst zerfahren. Viele Fehler auf beiden Seiten ließen keinen Spielfluss aufkommen. Erst nach 20 Minuten bekamen die Gastgeber das Spiel besser in den Griff und schienen sich deutlich absetzen zu können.

Fünf Tore betrug der zwischenzeitliche Vorsprung des THW, bevor die Zebras in den Schlussminuten des ersten Durchgang einen unerklärlichen Einbruch erlitten. Trotz Unterzahl erzielten die Rhein-Neckar Löwen drei Tore in Folge und konnten bis zur Pause auf 13:14 verkürzen.

Nach der Pause sahen die Zuschauer in der mit 10.250 Zuschauern ausverkauften Sparkassen-Arena ein echtes Spitzenspiel auf Weltklasseniveau, das von den Teams mit unglaublichem Tempo und hoher Intensität geführt wurde. Während es auf Kieler Seite vor allem Filip Jicha war, der für die spielerischen Höhepunkte sorgte, überzeugten die Löwen als Team.

Aber an einem guten Tag kann Jicha für jeden Gegner ein zu großes Problem darstellen und so war es auch heute für die Löwen. Der Tscheche übernahm immer wieder die Verantwortung und brachte sein Team auf die Siegerstraße. Am Ende standen acht Tore für ihn zu Buche. Bester Werfer für die Löwen war Uwe Gensheimer, der sogar neunmal traf. Der Sieg zeigte, dass der THW bereits viel weiter ist, als von vielen Beobachtern vor der Saison zu diesem Zeitpunkt erwartet worden war.

Durch den Erfolg konnten sich die Zebras die Löwen als ärgsten Verfolger vom Leib halten. In der Tabelle zogen Hamburg und Flensburg am Team von Gudmundur Gudmundsson vorbei. Am kommenden Wochenende kommt es zum direkten Duell der nun härtesten Verfolger.

"Es war ein verdienter Sieg, für die Meisterschaft war er jedoch nicht entscheidend. Das ist erst der Anfang einer ganzen Reihe von schweren Spielen, die wir vor der Brust haben", sagte THW-Coach Alfred Gislason nach dem Spiel betont sachlich.

"Wir haben schon gezeigt, was wir können. Nur eben nicht über 60 Minuten", meinte Oliver Roggisch, auch Löwen-Manager Thorsten Storm kritisierte die Schwächeperiode zum Spielende hin: "Ich hatte das Gefühl, dass etwas geht. Aber dafür muss man in den entscheidenden Phasen besser spielen."

HSV Hamburg - SC Magdeburg 32:24 (13:12) BOXSCORE

HSV-Torwart Marcus Cleverly kam kurz vor der Halbzeit für den glücklosen Johannes Bitter und brachte die Magdeburger Werfer zur Verzweiflung. Er allein sorgte dafür, dass sich sein Team Tor um Tor absetzen konnte. Am Ende stand ein deutlicher 32:24-Sieg für den HSV, bei dem sich im Angriff vor allem Zarko Markovic mit zehn Treffern hervortat.

Bei Magdeburg war Robert Weber neunmal erfolgreich. Der SCM scheiterte letztlich auch an seinen Personalproblemen. Sogar der mittlerweile 42-Jährige Thomas Knorr musste aufgrund des gefüllten Lazaretts reaktiviert werden. Der zuletzt beim Oberligisten Preetzer TSV aktive Routinier kam jedoch nur gegen Spielende einige Minuten zum Einsatz.

Der HSV trat zwar in Bestbesetzung an, hatte aber Probleme ins Spiel zu finden und übernahm erst nach zehn Minuten das Kommando. Eine komfortable Führung sprang dabei anfangs nicht heraus. Durch technische Fehler der Hamburger und riesigen Einsatz hielt Magdeburg mit und ging nur mit einem Tor Rückstand in die Pause.

HSG Wetzlar - SG Flensburg-Handewitt 25:29 (12:15) BOXSCORE

Wetzlar hielt gegen den eindeutigen Favoriten aus Schleswig-Holstein lange mit. Nachdem Flensburg schnell auf 4:1 davonzog, erarbeitete das von Ivano Balic angeführte Team sich bis zur elften Minuten seinerseits die 6:5-Führung. Erst kurz vor der Pause gelang es dem Team von Trainer Ljubomir Vranjes, sich abzusetzen. Zur Halbzeit lag der Favorit mit 15:12 vorn.

Nach der Pause verwaltete Flensburg seine Führung ohne dabei zu glänzen. Sobald Wetzlar drohte gefährlich heranzukommen, war Flensburgs Torwart Mattias Andersson zur Stelle. Neben dem Schweden konnte sich die SG auch auf ihre schnellen Außen Anders Eggert und Lasse Svan Hansen verlassen, die ihre Chancen bei schnellen Gegenstößen konsequent nutzten. Hansen war mit sechs Toren bester Werfer seines Teams, ebenso oft traf Tobias Reichmann für die Gastgeber.

TV Emsdetten - TBV Lemgo 23:33 (13:16) BOXSCORE

ThSV Eisenach - HBW Balingen-Weilstetten 29:24 (12:12) BOXSCORE

Bergischer HC - TSV Hannover-Burgdorf 25:26 (9:12) BOXSCORE

TuS N-Lübbecke - Frisch Auf Göppingen 27:27 (15:12) BOXSCORE

MT Melsungen - TSV GWD Minden 28:23 (14:11) BOXSCORE

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