Trotz Personalnot: DHB-Team in der Sieg-Pflicht

Von Felix Götz
Bundestrainer Martin Heuberger lässt trotz Verletzungspech keine Ausreden zu
© getty

Deutschland muss in der EM-Quali in Montenegro siegen (Mi., 20 Uhr im LIVE-TICKER). Sechs Akteure, darunter Kraus, Christophersen, Theuerkauf und Dissinger fallen aus, dennoch lässt der Bundestrainer keine Ausreden gelten.

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Ausgerechnet beim alles entscheidenden EM-Qualifikationsspiel in Montenegro am Mittwoch um 20 Uhr fehlen Bundestrainer Martin Heuberger zahlreiche Spieler. Ausreden lässt der 48-Jährige allerdings nicht gelten. Im Hexenkessel von Podgorica muss Deutschland unbedingt siegen.

Mimi Kraus (macht das Abitur nach), Sven-Sören Christophersen, Steffen Fäth (beide Einriss der Patellasehne), Christoph Theuerkauf (Hüft-Operation), Christian Dissinger (Kreuzbandriss) und jetzt auch noch Tobias Reichmann (Sprunggelenksverletzung): Martin Heuberger hätte vor der Partie in Montenegro angesichts der immer länger werdenden Liste der verhinderten Spieler allen Grund zu jammern.

Doch der Bundestrainer weiß, dass es nun - egal mit welchem Personal - um alles geht. Um auch bei der elften EM der Handball-Geschichte in Dänemark (12. bis 26. Januar) dabei zu sein, muss Deutschland erst in Podgorica und am Samstag um 14 Uhr in Aschaffenburg gegen Israel gewinnen.

Sellin nachnominiert

Deshalb lässt Heuberger, der für Reichmann im letzten Moment Berlins Johannes Sellin nachnominiert hat, keine Ausreden gelten. "Wir haben genug Klasse und eine starke Mannschaft. Es gilt weiterhin, dass wir uns mit zwei Siegen und ohne Rechenspielchen für die EM qualifizieren wollen", gab der Schutterwalder die Richtung vor.

Heubergers Vorgänger und heutiger DHB-Sportdirektor Heiner Brand sieht es ähnlich. "Es sind die wichtigsten Spiele des Länderspieljahres. Eine Teilnahme an der Europameisterschaft ist für eine deutsche Mannschaft Pflicht", sagte der Weltmeister-Coach von 2007.

"Die Spieler müssen kühlen Kopf bewahren"

Allerdings wird die Aufgabe alles andere als einfach. Erstens hat Montenegro beim 31:27-Sieg im Hinspiel in Mannheim im November 2012 bewiesen, dass es das DHB-Team schlagen kann. Und zweitens werden die heißblütigen Fans in Podgorica ihre Mannschaft gewaltig nach vorne peitschen.

"Ein Sieg dort ist keine Selbstverständlichkeit. Die Spieler müssen kühlen Kopf bewahren", meinte auch Brand, der darauf setzt, dass es Deutschland bisher immer geschafft habe, sich in "entscheidenden Quali-Spielen zusammenzureißen".

Kneer allein im linken Rückraum

Besonders gefragt ist dabei Stefan Kneer. Der 27-Jährige vom SC Magdeburg ist nach dem Ausfall von Christophersen die letzte große Hoffnung im linken Rückraum. "Ich verspüre keinen besonderen Druck, denn die Situation kenne ich auch aus der Bundesliga", erklärte Kneer gegenüber "dhb.de".

Der gebürtige Badener hat auch keine Angst davor, dass es ähnlich wie im Hinspiel laufen könnte. "Wir haben aus dem Spiel in Mannheim gelernt. Da hat keiner von uns eine optimale Leistung abgerufen, während bei Montenegro alles funktioniert hatte", so Kneer.

Zuversicht zieht der 37-malige Nationalspieler aus der Begegnung mit Montenegro bei der WM im Januar in Spanien. Da hatte sich die Heuberger-Truppe souverän mit 29:21 durchgesetzt. "Bei der Weltmeisterschaft haben wir das klargestellt", sagte Kneer: "Es muss unser Ziel sein, dass wir im Januar in Dänemark dabei sind - und dafür müssen wir in Montenegro gewinnen. So werden wir alle in das Spiel gehen."

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