Schwarzer fordert Änderungen bei Handballklubs

Von Martin Grabmann
Christian "Blacky" Schwarzer ist im deutschen Handball eine Legende
© getty

Der ehemalige Handballer Christian Schwarzer hat sich in seiner Position als Nachwuchschef des Deutschen Handball-Bundes für eine Umstellung der Talentförderung in Handballvereinen stark gemacht. Dadurch soll die Nationalmannschaft wieder zu Erfolgen geführt werden.

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Im "Hamburger Abendblatt" sagte Schwarzer, dass es wünschenswert wäre, "wenn Spitzenclubs wie der THW Kiel an Position 15 oder 16 ihres Kaders deutsche Talente in ihr Team integrieren würden. Und warum könnten diese nicht in der zweiten Halbzeit eingewechselt werden, wenn die Mannschaft wieder mal mit zehn Toren führt?"

Auch die Konzentration auf den Kraftbereich in der Ausbildung hält der 43-Jährige für falsch: "Viel wichtiger wäre die permanente Bereitschaft der Bundesligatrainer oder ihrer Assistenten, sich vormittags mit diesen Talenten zwei-, dreimal in der Woche individuell zu beschäftigen."

"Interessiert nur, was gerade mit der Nationalmannschaft ist"

Dadurch könnten die Spieler besser gefördert werden. "Die technische Weiterentwicklung ist im Mannschaftstraining nur schwer zu leisten", betonte Schwarzer, der auch regelmäßige Spielpraxis für einen wichtigen Bestandteil der Entwicklung eines Talents hält.

Nur durch ein Umdenken könne die Nationalmannschaft wieder erfolgreich und der Handball in der Öffentlichkeit wieder präsenter werden. "Böse gesagt, interessiert es doch kaum jemanden, ob der HSV Champions-League-Sieger ist, sondern nur, was gerade mit der Nationalmannschaft passiert ist. Der HSV ist schon wieder vergessen. Stattdessen liest man nur, dass der Handball in der größten Krise steckt", erklärte der ehemalige Nationalspieler.

Schwarzer wurde in seiner aktiven Karriere als Kreisläufer 2004 Europameister und 2007 Weltmeister mit der Nationalmannschaft. Auf Vereinsebene gewann der Handballer des Jahres 2001 je einmal die Champions League, die deutsche und die spanische Meisterschaft sowie den deutschen und den spanischen Pokal.

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