HSV empfängt Flensburg zum finalen Nordderby

Von Alexander Maack
Der HSV um Kapitän Pascal Hens geht mit einem beruhigenden Sechs-Tore-Vorsprung ins Rückspiel
© getty

Der HSV Handball geht mit einem komfortablen Sechs-Tore-Vorsprung ins Viertelfinal-Rückspiel der Champions League gegen die SG Flensburg-Handewitt. Die Hamburger wollen nach dem 32:26-Erfolg im Hinspiel in Flensburg ihren zweiten Einzug ins Final Four perfekt machen. Flensburg plant den zweiten Triumph in der Hansestadt binnen kürzester Zeit.

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Zum vierten Mal binnen 20 Tagen treffen beide Mannschaften am Sonntag aufeinander. Die Bilanz der bisherigen drei Duelle ist ausgeglichen. Das Bundesligaspiel endete remis, das Hinspiel in der Champions League gewannen die Hamburger.

Doch der HSV ist noch immer enttäuscht über die Niederlage im Halbfinale des DHB-Pokals beim Final Four in der eigenen Arena. "Das hat uns weh getan", erinnerte sich HSV-Trainer Martin Schwalb im Gespräch mit der "Hamburger Morgenpost" an die 25:26-Schlappe nach Verlängerung: "Es darf nicht passieren, dass Flensburg zweimal in unser eigenen Halle jubelt. Das wollen wir nicht wieder erleben."

Im Hinspiel beeindruckte sein Team mit einem überragenden 10:1-Zwischenspurt zur Mitte der zweiten Halbzeit und drehte damit den zwischenzeitlichen 17:21-Rückstand. Es war Flensburgs erste Heimniederlage nach 13 Monaten.

Rückraum des HSV wieder in Form

Besonders der HSV-Rückraum zeigte sich dabei in Topform. "Wenn wir alle einen guten Tag haben, sind wir für den Gegner sehr schwer auszurechnen", sagte Kapitän Pascal Hens. Wichtig für den HSV ist, dass Domagoj Duvnjak endlich wieder von seinen Mitspielern entlastet wird.

Die zweite Reihe steuerte 21 der 32 Tore zum Erfolg im Hinspiel bei. Duvnjak, Hens und der frühere Flensburger Blasenko Lackovic waren mit je sechs Toren die Topscorer der Hansestädter. "Wir sind ein gutes Team und werden jeden Tag besser", freute sich der 24-jährige Rückraumspieler Duvnjak unter der Woche über die ansteigende Form seiner Kollegen.

Für Trainer Schwalb ging es deshalb vor dem Rückspiel vor allem darum, die Konzentration seiner Star-Truppe aufrecht zu erhalten. "Es ist erst Halbzeit. Alle anderen Gedanken sind Gift für jedes Ohr, jeden Kopf", sagte der 49-Jährige: "Flensburg kann ein Match herumdrehen, wie wir es getan haben."

Flensburg-Handewitt glaubt an Revanche

Die Flensburger glauben unterdessen noch an die kleine Sensation. "Wir brauchten die Pause, um unsere Köpfe frei und die Körper entspannt zu bekommen", sagte Trainer Ljubomir Vranjes. Kapitän Tobias Karlsson verdeutlichte den Kampfgeist: "Bis zum letzten Pfiff geben wir nicht auf. Wir geben alles, um es rumzudrehen."

Von entscheidender Bedeutung wird dabei die Leistung der Torhüter sein. Im Hinspiel hatten Mattias Andersson und Sören Rasmussen arge Probleme, die Würfe der Hamburger abzuwehren. Der Schwede Andersson kam in 54 Minuten immerhin noch auf 11 Paraden, sein dänisches Pendant Rasmussen konnte in sechs Minuten nur zwei Bälle abwehren.

Für Flensburg wäre ein deutlicher Sieg in Hamburg auch eine Revanche für das Viertelfinale 2009, als sich die beiden Teams schon einmal gegenüberstanden. Damals trennten die Teams nach Hin- und Rückspiel nur ein Tor. Flensburg verpasste dadurch sein Debüt beim Final Four, der HSV unterlag im Halbfinale BM Ciudad Real aus Madrid.

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