Heiner Brand will die EM-Quali zum Abschied

SID
Das Ende in Sicht: Nun stehen Heiner Brands letzte Auftritte als Nationaltrainer an
© Getty

In den letzten beiden Länderspielen unter Bundestrainer Heiner Brand geht es für die deutsche Handballnationalmannschaft um alles oder nichts: Für die Teilnahme an der EM 2012 und die Chance auf die Olympischen Spiele in London sind drei Punkte aus den beiden Partien Pflicht.

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Am Ende einer großen Ära geht es um nicht weniger als die Zukunft des deutschen Handballs: Heiner Brand nimmt nach vierzehn Jahren Abschied vom Posten des Bundestrainers und steht vor seinen letzten beiden Länderspielen noch einmal gehörig unter Druck.

Aus den Partien am Mittwoch in Innsbruck gegen Österreich und am Sonntag in Trier gegen Lettland benötigt die DHB-Auswahl mindestens drei Punkte. Ansonsten verpasst sie die Teilnahme an der EM 2012 in Serbien und damit auch die letzte Qualifikations-Chance für die Olympischen Spiele in London.

"Von den Ergebnissen dieser Spiele hängt die Entwicklung der Nationalmannschaft entscheidend ab", sagt Brand, der künftig ins Management des Deutschen Handball-Bundes eingebunden werden wird.

231 Siege bei 376 Auftritten

Die erste Auswärts-Tour als Cheftrainer der deutschen Handball-Nationalmannschaft war für Brand erfolgreich geendet, 23:20 hieß es 1997 im spanischen Torrejon de Ardoz gegen Island. Nun soll sich der Kreis schließen.

376 Spiele hat Brand mit der deutschen Auswahl absolviert, dabei holte der Rheinländer 231 Siege. Stehen am Ende zwei Erfolge mehr in seiner Bilanz, dann wäre dies das würdige Ende einer Ära, die mit dem Weltmeistertitel 2007 in Deutschland ihren Höhepunkt hatte.

Pfahl rettete Unentschieden

Die Erinnerungen an das Hinspiel im Oktober gegen den Nachbarn aus Österreich sind dabei nicht die besten. Erst durch einen Treffer von Adrian Pfahl, wenige Sekunden vor Schluß, konnte der DHB eine Niederlage abwenden, es reichte zu einem schmeichelhaften 26:26.

Vor dem erneuten Prestigeduell spuckt die Auswahl des Österreichischen Handball Bundes (ÖHB) selbstbewusste Töne: "Wir gehen als Gruppenerster in die Partie und sind die einzigen in unserer Gruppe, die bislang noch keine Niederlage kassiert haben", sagt ÖHB-Rechtsaußen Robert Weber. Und auch der scheidende deutsche Bundestrainer erwartet erneut ein enges Match: "Die Österreicher werden uns sicherlich einen Kampf auf Augenhöhe bieten."

Alle 16 Island-Sieger dabei

Für Heinevetter, Hens und Co. gilt es, an das starke letzte EM-Qualifikationsspiel anzuknüpfen, bei dem der Olympiazweite Island im März mit 39:28 nach Hause geschickt wurde. "Sollte es uns gelingen, die Leistung aus Halle zu wiederholen, können wir für die EM planen", sagt Brand.

Dabei kann der 58-Jährige, dessen Amt wohl sein bisheriger Co-Trainer Martin Heuberger übernehmen wird, personell aus dem Vollen schöpfen: Alle 16 Akteure, die gegen Island erfolgreich waren, sind gegen Österreich und Lettland wieder dabei. Dazu stoßen Linkshänder Steffen Weinhold und Kreisläufer Patrick Wiencek.

Das deutsche Aufgebot

Tor: Silvio Heinevetter (Füchse Berlin, 61 Spiele/0 Tore), Carsten Lichtlein (TBV Lemgo, 134/1)

Feld: Patrick Groetzki (Rhein-Neckar Löwen, 26/43), Adrian Pfahl (VfL Gummersbach, 22/74), Holger Glandorf (TBV Lemgo, 139/497), Christian Sprenger (THW Kiel, 77/163), Steffen Weinhold (TV Großwallstadt, 20/32), Michael Kraus (HSV Hamburg, 113/374), Michael Haaß (Frisch Auf Göppingen, 80/115), Pascal Hens (HSV Hamburg, 186/544), Sven-Sören Christophersen (Füchse Berlin, 58/85), Lars Kaufmann (Frisch Auf Göppingen, 112/280), Uwe Gensheimer (Rhein-Neckar Löwen, 56/182), Dominik Klein (THW Kiel, 132/249), Sebastian Preiß (TBV Lemgo, 143/358), Oliver Roggisch (Rhein-Neckar Löwen, 158/30), Jacob Heinl (SG Flensburg-Handewitt, 24/35), Patrick Wiencek (VfL Gummersbach, 5/5)

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