Bitter und Jansen wollen Spielervereinigung

SID
Torsten Jansen kritisiert die hohe Belastung für die Handball-Profis
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Die Nationalspieler Johannes Bitter und Torsten Jansen rechnen mit der zügigen Gründung einer Spielervereinigung. Diese soll vor allem helfen, die Belastung zu senken.

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Nationaltorhüter Johannes Bitter ist davon überzeugt, dass es in Deutschland schon bald eine Spielervereinigung geben wird, die sich um die Rechte der Aktiven kümmert.

"Wir arbeiten mit viel Leidenschaft und Herzblut an einem starken und operationsfähigen Organ. Die Pläne sind so weit gereift, dass es vielleicht schon vor Saisonbeginn Ende August Konkreteres gibt", sagte Bitter im Interview mit der "Hamburger Morgenpost" (Dienstag-Ausgabe).

"Kaum freie Tage"

Der Torhüter von Pokalsieger HSV Hamburg beklagt wie viele andere Topspieler die hohe Belastung durch Einsätze in der Bundesliga, im Europacup und in der Nationalmannschaft.

"Während der Saison haben wir kaum einen freien Tag und nie ein freies Wochenende. Gerade durch den vollen internationalen Kalender ist die Situation im Handball extremer als in vielen anderen Sportarten", sagte Bitter.

Spielerorganisation soll Profis schützen

Ebenso wie sein Teamkollege Torsten Jansen hat sich Bitter in diesem Sommer eine Auszeit von der Nationalmannschaft verordnet und unter anderem auf die WM-Qualifikationsspiele gegen Griechenland verzichtet.

"Urlaub gibt es für die Nationalspieler nur im Sommer. In diesem Jahr wurde die sechswöchige Sommerpause der Vereine durch Maßnahmen der Nationalmannschaft auf drei Wochen verkürzt. Drei Wochen reichen aber nicht aus, um körperlich zu regenerieren, geschweige denn, um mental abschalten zu können", sagte Jansen.

Organisation soll Profis schützen

Eine Spielerorganisation soll die Profis schützen und unterstützen. "Wir wissen natürlich auch um die wirtschaftlichen und marketingtechnischen Zwänge der Vereine und Verbände, schließlich reden wir hier über professionellen Sport. Dennoch sind wir an einer Grenze angekommen, an der die Schraube wieder bewusst zurückgedreht werden muss. Die Spieler haben bis jetzt keinerlei Möglichkeit, mitzureden oder Einfluss zu nehmen, und werden somit zum Spielball der Funktionäre", sagte Ex-Weltmeister Bitter.

Und weiter: "Es gilt auch, weitere Aufgabenfelder zu besetzen wie zum Beispiel Hilfe bei medizinischen oder rechtlichen Problemen oder Weiterbildung."

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