Kiel erreicht Champions-League-Finale

SID
Roggisch (rechts) und die Rhein-Neckar Löwen konnten Kiel im CL-Halbfinale nicht stoppen
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Der THW Kiel hat trotz einer 30:31-Niederlage im Rückspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen zum dritten Mal in Folge das Finale der Handball-Champions-League erreicht.

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Der deutsche Handball-Meister THW Kiel hat zum dritten Mal in Folge das Finale der Champions League erreicht und darf weiter vom zweiten Triple nach 2007 träumen.

Vier Tage nach dem 37:23-Kantersieg im Halbfinal-Hinspiel gegen den Bundesliga-Rivalen Rhein-Neckar Löwen genügte den Norddeutschen im Rückspiel in Mannheim eine knappe 30:31 (18:16)-Niederlage zum Weiterkommen.

Vor 12.968 Zuschauern in der SAP-Arena traf Marcus Ahlm (8 Tore) für den THW am häufigsten. Bei den Löwen war Mariusz Jurasik (9) der erfolgreichste Werfer.

Im Finale gegen Ciudad Real oder HSV Hamburg

Damit treffen die von Manipulationsvorwürfen belasteten Kieler in den beiden Endspielen (23./24. Mai und 30./31. Mai) auf den Sieger der zweiten Halbfinalpaarung zwischen dem HSV Hamburg und Titelverteidiger Real Ciudad/Spanien.

Gegen beide Klubs würde Kiel nach Regularien der Europäischen Handball-Federation (EHF) zunächst Heimrecht genießen. Ciudad hatte am vergangenen Wochenende den ersten Vergleich gegen den HSV mit 30:29 gewonnen und geht als Favorit in das Rückspiel am Samstag in Spanien.

Im Final-Duell mit dem iberischen Starensemble hatte der THW im vergangenen Jahr den Kürzeren gezogen.

Gensheimer trifft in der Schlusssekunde

Die Löwen zeigten sich zunächst unbeeindruckt von der hohen Hinspiel-Pleite und zogen auf 6:2 (8.) davon. In der Folge fanden die Gäste aber immer besser ins Spiel.

Besonders Welthandballer Karabatic und Torhüter Thierry Omeyer steigerten sich und sorgten dafür, dass Kiel mit dem Pausenpfiff erstmals mit zwei Toren davonziehen konnte.

Nach dem Wechsel gestalteten die Gastgeber die faire Partie auch dank der überragenden Leistung ihres Keepers Slawomir Szmal ausgeglichen. Den Sieg der Löwen stellte Uwe Gensheimer mit seinem Treffer in der Schlusssekunde sicher.

"War nicht schwierig, das Team zu motivieren"

Damit trotzen die Kieler Profis weiter den Manipulationsvorwürfen, die brisanterweise aus dem Lager der Rhein-Neckar-Löwen kamen.

"Es war nicht schwierig, meine Mannschaft zu motivieren. Man muss nur die Namen Thorsten Storm und Jesper Nielsen erwähnen, dann kocht in der Kabine alles", erklärte THW-Coach Alfred Gislason mit Blick auf die Löwen-Funktionäre.

Durch Aussagen des Löwen-Beiratsmitglieds Dieter Matheis war die Affäre rund um die Kieler ins Rollen gekommen.

THW hat Triple im Visier

Die Zebras hatten erstmals 2007 das Triple aus deutscher Meisterschaft, DHB-Pokal und Champions-League-Titel gewonnen.

Im nationalen Cup-Halbfinale treffen sie am 9. Mai in Hamburg erneut auf die Rhein-Neckar Löwen. Nur eine Woche später steht das Duell der beiden Erzrivalen in der Bundesliga auf dem Programm.

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