Europas Klubs streben nach mehr Macht

SID
Die Europäische Handballföderation (EHF) hat insgesamt 52 Mitgliedsverbände
© Getty

Mit einer 42-seitigen Klageschrift haben sich die europäischen Top-Handball-Vereine an die EU-Kommission gewandt. Sie wollen mehr Mitspracherechte von den Verbänden IHF und EHF.

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Dem europäischen Profi-Handball steht möglicherweise eine erhebliche Verschiebung der Machtverhältnisse bevor.

Wie das "Handelsblatt" (Donnerstagausgabe) berichtet, wollen die 16 Top-Vereine der Group Club Handball (GCH) mit einer am Mittwochmittag eingereichten Klage bei der EU-Kommission ein umfassendes Mitspracherecht bei der Planung, Organisation und Vermarktung internationaler Handballturniere erstreiten.

Top-Anwalt an der Seite

"Es muss eine bessere Balance zwischen allen Parteien des Handballs gefunden werden", sagte der Lütticher Rechtsanwalt Jean-Louis Dupont. Er hat die 42-seitige Klageschrift verfasst, die dem "Handelsblatt" vorliegt.

Dupont gilt als einer der führenden Sportrechtler Europas - er hat unter anderem am Bosman-Urteil mitgewirkt.

Klage könnte auch für andere Sportarten Signalwirkung haben

Derzeit bestimmen der Weltverband IHF und die europäische Föderation EHF weitgehend in Alleinregie über Termine und Ablauf von Welt- und Europameisterschaften. Die Klubs sind verpflichtet, ihre Spieler abzustellen, wobei es bisher keine bindende Regelung für Ausgleichszahlungen im Fall von Verletzungen im Turnier gibt.

Eine mögliche grundsätzliche Klärung dieser Frage durch Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes könnte auch in anderen Sportarten dazu führen, dass die Vereine gegenüber Verbänden an Macht gewinnen.

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