Natürlich wieder Kiel

SID
THW Kiel, HSV Hamburg, Handball, Pokal
© Getty

Hamburg - Der deutsche Rekordmeister THW Kiel hat in einem packenden Pokal-Fight seinen Titel verteidigt und strebt weiter dem erneuten Triple-Gewinn entgegen.

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Der Bundesliga-Spitzenreiter gewann das Endspiel des Final Four gegen den HSV Hamburg mit 32:29 (17:18).  Die Kieler holte sich damit zum fünften Mal den DHB-Pokal.

Die besten Bilder des Finales 

"Das war so schön wie beim ersten Titelgewinn", sagte Kiels Kapitän Stefan Lövgren nach dem Handball-Spektakel, "das war Kampf bis zum Geht-nicht-mehr".

Omeyer und Karabatic die Erfolgsgaranten

Vor 12.800 Zuschauern in der ausverkauften Color Line Arena war Nikola Karabatic mit neun Treffern bester THW-Werfer. Damit wahrte Kiel die Chance auf den erneuten Dreifach-Triumph: Die Bundesliga führen die Zebras an, und in der Champions League sind sie unter den letzten Vier.

"Meine beiden Torhüter waren in den ersten 30 Minuten kaum zu sehen, doch dann steigerte sich Thierry Omeyer", erklärte THW-Coach Zvonimir Serdarusic den Sieg.

Trainerkollege Martin Schwalb lobte die Leistung von Karabatic: "Das Spiel war auf sehr hohem Niveau, da entscheidet die Tagesform. Und der THW war mit Karabatic einen Tick besser."

Der Franzose, der als bester Torschütze ausgezeichnet wurde, gab zu, "alles gegeben zu haben. Aber es gibt keine schönere Stimmung, es hat sich gelohnt".

Yoon beim HSV überragend 

Dem nationalen Cup-Endspiel könnte schon bald eine Neuauflage auf europäischer Bühne folgen: Der HSV trifft im Halbfinale der Champions League auf Ciudad Real, Kiel auf den FC Barcelona.

Sollten sich die beiden Bundesligisten in den deutsch-spanischen Duellen durchsetzen, winkt Anfang Mai ein Nordderby im Finale der Königsklasse.

Doch zuvor galt in der seit Wochen ausverkauften Arena alle Konzentration dem Final Four. Branchenprimus THW, bei dem Weltmeister Christian Zeitz fehlte, kam gut in die Partie.

Aber angetrieben vom überragenden Bundesliga-Rekordtorschützen Kyung-Shin Yoon, der allein im ersten Durchgang neun Mal traf, wurde der Liga-Dritte HSV dominanter.

Zudem hatten die aufstrebenden Hamburger, die auf Linksaußen Torsten Jansen verzichten mussten, in Nationalkeeper Johannes Bitter einen starken Rückhalt. "Uns fehlte in der zweiten Halbzeit die Durchschlagskraft im Rückraum", analysierte Bitter.

Knappe HSV-Führung zur Pause

Gegen die Wurfgehalt von Rückraum-Ass Karabatic hatte Bitter dennoch oft das Nachsehen, so dass es zur Pause nur zu einer knappen HSV-Führung reichte.

Nach Wiederanpfiff schüttelten die Kieler, bei denen sich auch Kreisläufer Marcus Ahlm und Vid Kavticnik in Torlaune präsentierten, die Belastungen des engen Terminkalenders aus den Knochen.

Da nun auch der französische Weltklasse-Torhüter Omeyer viele Versuche der Hanseaten vereitelte, erarbeitete sich das Team von Serdarusic erstmals einen Drei-Tore-Vorsprung (24:21/41. Minute).

Kein Spiel um Platz drei

Dennoch blieb die Partie vor lautstarker Kulisse lange offen. Erst zehn Minuten vor Schluss brachte Lövgren die Zebras endgültig auf die Siegerstraße (28:23). In dem hitzigen Fight war die Ausgeglichenheit der Kieler letztlich ausschlaggebend, da beim HSV Pascal Hens und Co. zu sehr im Schatten von Yoon standen.

Beide Teams hatten in den Halbfinals Schwerstarbeit zu leisten. Kiel setzte sich gegen die Rhein-Neckar Löwen mit 38:34 (24:19) durch. Die Hamburger gewannen mit 34:32 (16:14) gegen die HSG Nordhorn.

Ein Spiel um den dritten Platz gab es nicht, da die Löwen zurückzogen. Somit winkt der HSG die Teilnahme am Europapokal der Pokalsieger, sofern Kiel und der HSV erneut die Champions League erreichen.