Kiel hat vom Feiern nicht genug

SID
Handball, Kiel, HSV
© Getty

Kiel - Der erste Titel der Saison war erst wenige Stunden alt, da plante Zvonimir Serdarusic schon den nächsten Streich. "So etwas möchte ich am liebsten jeden Monat haben", sagte der Erfolgstrainer des THW Kiel nach dem 32:29-Pokalsieg gegen den HSV Hamburg.

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Obwohl der deutsche Rekordmeister der Terminhatz des Kalenders Tribut zollen muss und Serdarusic zum Improvisieren gezwungen ist, soll gegen den FC Barcelona der Weg zum erneuten Einzug ins Champions-League-Finale geebnet werden. "Egal in welcher Konstellation, wir geben Vollgas", versprach der Trainer des Bundesliga-Spitzenreiters.

Doch zunächst wollten zumindest seine Spieler noch nicht den Blick auf die Königsklasse richten. "Jetzt lassen wir es erstmal richtig krachen", kündigte Rechtsaußen Vid Kavticnik vor der Party beim Stamm-Italiener in Kiel an. Weitere Jubel-Feiern sollen folgen, wenn dem THW erstmals die Triple-Verteidigung gelingt.

Die besten Bilder des Finales aus Hamburg 

Keine weiteren Verletzten

Um auch in Liga und Champions League erneut siegreich zu sein, sollten die Kieler die kommenden Wochen ohne weitere Ausfälle überstehen. Immerhin gesellten sich nach dem intensiv geführten Nordderby zu den angeschlagenen Christian Zeitz und Filip Jicha keine weiteren verletzten Leistungsträger.

Dennoch war die Personalmisere der Topklubs am Rande des Final Four beherrschendes Thema. "Wie lange das noch gut geht, weiß ich nicht", klagte Serdarusic. "Wenn ich dieses Jahr am Saisonende noch neun Leute habe, bin ich froh. Und die zum Schluss überleben, werden auf dem Platz stehen."

Die Spieler gehen auf dem Zahnfleisch 

Die Verantwortlichen der Handball-Bundesliga (HBL) sind sich der immensen Terminhatz mit Liga, Pokal, Europapokal und Länderspielen durchaus bewusst. "Es sieht ein Laie, dass die Spieler auf dem Zahnfleisch gehen", gab HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann zu.

Gemeinsam mit Vertretern des europäischen Verbands EHF werde nach einem "Rezept" gesucht, um die Schraube zurückzudrehen. "Wir müssen sicherlich daran interessiert sein, dass wir diese Intensität ein Stück weit rauskriegen", sagte Bohmann.

"Hoffentlich sieht man sich dreimal" 

Dies dürfte auch im Sinne von Hamburgs Trainer Martin Schwalb sein. Denn zum HSV-Lazarett (Matthias Flohr, Oleg Velyky, Stefan Schröder und Torsten Jansen) könnte vor dem Bundesliga-Heimspiel gegen HBW Balingen-Weilstetten und dem Champions-League-Halbfinale gegen Ciudad Real noch Bertrand Gille stoßen. Der französische Kreisläufer musste das Finale wegen einer Rippenverletzung beenden.

Schwalb befürchtet nicht, dass dem HSV im Saison-Endspurt die Puste ausgeht: "Wir werden am Wochenende Ciudad Real den Zahn ziehen." Und dann könnte es im Finale der Königsklasse erneut gegen den Dauerrivalen Kiel gehen. "Ich hoffe, wir sehen uns noch dreimal in dieser Saison", meinte Schwalb.