Golf, Ryder Cup: 10:6! Europa bärenstark, aber noch nicht am Ziel

SID
Ian Poulter und Rory McIlroy sind mit Europa beim Ryder Cup auf Kurs.
© getty

Europas Topgolfer stehen beim 42. Ryder Cup vor den Toren von Paris vor der großen Überraschung, die Favoriten aus den USA vor der nächsten Pleite auf dem Alten Kontinent. Das europäische Zwölferteam von Kapitän Thomas Björn knüpfte am Samstag an seine glänzenden Leistungen vom ersten Tag an und geht mit einer 10:6-Führung in die abschließenden zwölf Einzel am Sonntag (12 Uhr im LIVETICKER).

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Europa benötigt auf dem Albatros Course des Le Golf National nahe der französischen Hauptstadt 14,5 der insgesamt 28 Punkte zum Triumph. Den Titelverteidigern aus Amerika, die schon seit 25 Jahren nicht mehr auf dem Alten Kontinent gewonnen haben, reichen 14 Zähler. Vier Punkte Rückstand scheinen viel, allerdings werden die Gäste aus Übersee in den Einzeln stärker eingeschätzt.

Wie schon am Freitag waren British-Open-Sieger Francesco Molinari (Italien) und Tommy Fleetwood (England) vor mehr als 50.000 Zuschauern eine Erfolgsbank im Team Europa. Das Duo war auch am zweiten Tag "on fire", gewann erneut beide Matches, und beide Male hieß einer der beiden Gegner Tiger Woods.

"Gegen so ein Team zu spielen, das so gut puttet, ist schwer. Da brauchst du Birdies, und die haben wir nicht gemacht", sagte Woods.

Molinari/Fleetwood mit lupenreiner Bilanz

Molinari/Fleetwood weisen damit als einzige Teilnehmer eine lupenreine Bilanz von vier Punkten bei vier Starts auf. Dies hat zuvor noch nie eine europäische Paarung geschafft.

Tommy Fleetwood ist zudem der erste Ryder-Cup-Rookie, der vier Punkte in Folge für Europa gewann. "Das ist sehr speziell. Ich bin froh, dass wir unseren Job für die Mannschaft gemacht haben", sagte der 27-jährige Fleetwood.

Nach der historischen Aufholjagd mit vier Siegen in den vier Foursomes am Freitagnachmittag starteten die Europäer am Samstag mit einer 5:3-Führung im Rücken erneut furios und gewannen in den Fourballs drei der vier Duelle. Die Jubelrufe der europäischen Fans ebbten nicht mehr ab, ihre Gesichter strahlten mit der Sonne über dem Par-71-Kurs um die Wette.

Ryder Cup 2018: Team Europe und Team USA im Überblick

Team EuropeTeam USA
Thomas Bjorn (Kapitän)Jim Furky (Kapitän)
Luke Donald (Vize-Kapitän)David Duval (Vize-Kapitän)
Padraig Harrington (Vize-Kapitän)Zach Johnson (Vize-Kapitän)
Robert Karlsson (Vize-Kapitän)Matt Kuchar (Vize-Kapitän)
Graeme McDowell (Vize-Kapitän)Davis Love III (Vize-Kapitän)
Lee Westwood (Vize-Kapitän)Steve Stricker (Vize-Kapitän)
Paul CaseyBryson Dechambeau
Tommy FleetwoodTony Finau
Sergio GarciaRicky Fowler
Tyrrell HattonDustin Johnson
Rory McIlroyBrooks Koepka
Francesco MolinariPhil Mickelson
Alex NorenPatrick Reed
Thorbjörn OlesenWebb Simpson
Ian PoulterJordan Spieth
Jon RahmJustin Thomas
Justin RoseBubba Watson
Henrik StensonTiger Woods

Ryder Cup: Foursomes ausgeglichener

Die klassischen Vierer (Foursomes) am Nachmittag waren ausgeglichener. Außer Molinari/Fleetwood gegen Woods/Patrick Reed holten für Europa nur noch Olympiasieger Justin Rose (England) und Henrik Stenson (Schweden) einen Punkt. Sie hielten den Weltranglistenersten Dustin Johnson und US-Open-Sieger Brooks Koepka in einem spannenden Duell in Schach.

Klare Erfolge fuhren dagegen Bubba Watson/Webb Simpson und Justin Thomas/Jordan Spieth ein. Watson/Simpson bezwangen die am Vortag in den Fourballs siegreichen Sergio Garcia/Alex Noren (Spanien/Schweden) ebenso deutlich wie Thomas/Spieth die britische Paarung Ian Poulter/Rory McIlroy.

Eine Enttäuschung im Ryder Cup erlebte dagegen erneut Superstar Tiger Woods. Der 14-malige Major-Gewinner kassierte am Nachmittag an der Seite von Debütant Bryson DeChambeau gegen Molinari/Fleetwood im dritten Match die dritte Pleite.

Woods wies damit vor dem Einzel eine schwache Bilanz von 20 Niederlagen in 33 Ryder-Cup-Begegnungen auf. "Wir haben morgen eine Menge Arbeit vor uns. Wir brauchen einen guten Start", sagte der 42-Jährige.

Die zwölf Schlusseinzel am Sonntag:

12.05 Uhr: Rory McIlroy (Nordirland) - Justin Thomas

12.17 Uhr: Paul Casey (England) - Brooks Koepka

12.29 Uhr: Justin Rose (England) - Webb Simpson

12.41 Uhr: Jon Rahm (Spanien) - Tiger Woods

12.53 Uhr: Tommy Fleetwood (England) - Tony Finau

13.05 Uhr: Ian Poulter (England) - Dustin Johnson

13.17 Uhr: Thorbjörn Olesen (Dänemark) - Jordan Spieth

13.29 Uhr: Sergio Garcia (Spanien) - Rickie Fowler

13.41 Uhr: Francesco Molinari (Italien) - Phil Mickelson

13.53 Uhr: Tyrrell Hatton (England) - Patrick Reed

14.05 Uhr: Henrik Stenson (Schweden) - Bubba Watson

14.17 Uhr: Alex Noren (Schweden) - Bryson DeChambeau

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