Sensation! Bubba wird Praktikant bei SPOX!

Bubba Watson spielte in Augusta überhaupt keine Rolle, der US-Amerikaner scheiterte am Cut
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5. Reiß dich mal zusammen, Day! Ist man ein seltsamer Mensch, wenn man sich den ganzen Tag Pressekonferenzen mit Jason Day anschauen könnte? Wie Day vor dem Masters eine halbe Stunde lang in ganz großer Offenheit über die Krebserkrankung seiner Mutter und seine so schwierigen letzten Wochen sprach, war bemerkenswert.

Nach Wochen der Angst hat sich die Lage bei Mama Dening zuletzt zum Glück enorm verbessert. Nach ihrer erfolgreichen Operation konnte Day mit einem guten Gefühl nach Augusta reisen und sich auf Golf konzentrieren. Dass Day nach der Vorbereitung nicht fähig sein würde, um den Sieg mitzuspielen, war absehbar. Der 22. Rang war in dieser Woche aber auch komplett unwichtig.

Wobei: Der Ehrgeizling Day war nach Tag zwei so angefressen von seinem Spiel, dass seine Frau Ellie ihm einen Einlauf verpasste. "Sie hätte mir fast eine geknallt, weil ich so negativ war." Und Ellie bestätigte: "Ich habe ihm gesagt, 'Reiß dich zusammen, Day!. Such Dir was und mach es kaputt, wenn Du willst. Mir egal, aber mach es, bevor die Kinder wieder da sind.'" Die Ansprache saß. Day spielte das Wochenende in vier unter Par.

4. "Was würde Arnie machen?" Wir versuchen, die Woche von Jordan Spieth zusammenzufassen. Wird schwierig, aber los geht's. 1. Tag: Eigentlich ist sein Turnier an der 15 vorbei. In seiner ersten Runde nach dem Quadruple-Bogey-7-an-der-12-Desaster notiert Spieth eine Quadruple-Bogey-9 an der 15. Er schlägt sofort mit einer 2 an der 16 zurück, was schon mal Wahnsinn ist, wir würden alle noch eine 9 spielen, liegt aber nach Tag eins 10 Schläge hinter dem führenden Charley Hoffman. Spieth wäre aber nicht Spieth, wenn er sich danach nicht so stark zurückkämpfen würde, dass er vor den letzten 18 Löchern von den meisten Experten als Sieger getippt wird. Jordan war im Jordan-Modus. Er lag nur zwei Schläge zurück. Er spielte in der vorletzten Gruppe mit Kumpel Rickie Fowler.

Es war alles vorbereitet, um bei seiner vierten Masters-Teilnahme die Reihe logisch fortzusetzen. 2, 1, 2, ... aber Golf ist verdammt nochmal nicht logisch! Das Glamour-Pairing Fowler/Spieth spielte so mies, dass sie auf der Back Nine nicht mal mehr großartig im Bild waren. Spieth rettete mit drei Birdies in den letzten vier Löchern zwar noch Rang elf, aber es blieb ein Tag zum Vergessen. Egal wer ihn trifft, in diesem Leben bloß nicht mehr nach der 12 fragen.

Nichtsdestotrotz sorgte auch Spieth in dieser Woche wieder für einen Gänsehaut-Moment beim ersten Masters ohne den verstorbenen Arnold Palmer. Tag 3, Bahn 13: Spieth liegt nach dem Abschlag in den Pinien. Sein Caddie Michael Greller tendiert stark zum Vorlegen, als sich die Konversation wie folgt entwickelt.

Spieth: "Was würde Arnie denn machen, Mike?"

Greller: "Na ja, er würde den Ball aufs Grün hauen, unterhalb des Lochs, 6 Meter."

Spieth: "Dann lass es uns doch machen!"

Gesagt, getan. Spieth nimmt sein Eisen 4 und knallt den Ball aufs Grün. Unterhalb des Lochs. Genauso wie es Arnie gemacht hätte.

3. Coole Sonnenbrille, Rosey! Seien wir ehrlich, Justin Rose hätte das Masters gewinnen müssen. Klar, es zeigte mal wieder den Spirit des Golfsports, wie Rose und Garcia während ihres Fights miteinander umgingen, wie auch die Frauen der beiden miteinander umgingen. Und klar, Rose wird sich in gewisser Weise für seinen Buddy Garcia freuen, aber innerlich weiß er genau: Das war sein Grünes Jackett. Er stand kurz davor, am 13. Grün aus zwei Schlägen Vorsprung vier zu machen, das Thema wäre durch gewesen. Er holte sich selbst danach die Führung wieder zurück und hatte einen Putt, um mit Vorsprung auf die 18 zu gehen. Auch den machte er nicht.

"Sergio ist jetzt einen Monat lang glücklich, dann geht es weiter. Ich bin jetzt einen Monat lang unglücklich, dann geht es weiter." Rosey wird weitere Chancen bekommen, um nach der US Open 2013 weitere Major-Titel zu gewinnen. Rosey wird es auch nichts ausmachen, dass sich ein paar Leute jedes Mal über seine sehr große Sonnenbrille lustig machen, die er aus Schutz vor Allergien trägt. Ob er sie einem Rentner gestohlen habe, schrieb einer bei Twitter. Mach Dir nichts draus, Rosey. Nur der Neid. Schönes Ding für schlappe 70 Euro. Das Par-10 kennt da ja deutlich teurere Modelle.

2. Sergio Garcia hat ein Major gewonnen: 73 Mal berührt, 73 Mal ist nichts passiert. Aber bei Versuch 74 hat es tatsächlich geklappt. An dem Tag, an dem Seve 60 geworden wäre. Nach einer inspirierenden SMS von Jose Maria Olazabal. Träume werden offenbar echt wahr.

Dabei lief doch wieder alles gegen Sergio. Als sein Tee Shot an der 13 im Busch verschwand, war es vorbei. Als Rose an der 16 genial konterte und er verschob, war es vorbei. Als er an der 18 den Putt zum Masters-Sieg hatte und das blöde Ding einfach nicht nach links brach, war es vorbei. Er würde jetzt bestimmt im Stechen verlieren, war der Gedanke. Es wäre dann der fünfte 2. Platz in einem Major, er schafft es halt nicht. Aber diesmal kam es anders.

"Ser-gee-oh! Ser-gee-oh!" Wer bei diesen Emotionen nach Garcias Siegputt keine Träne verdrückte, dem ist auch nicht mehr zu helfen. Nur um es sich vor Augen zu führen. 2012 stand Garcia beim Masters vor der Presse und sagte folgendes: "Ich bin einfach nicht gut genug. Jetzt weiß ich es. Ich habe es 13 Jahre lang versucht und ich habe nicht das Gefühl, gewinnen zu können. Nach 13 Jahren sind meine Chancen vorbei. Ich bin nicht gut genug für die Majors. So ist es eben." Der Mann war fertig. Jetzt ist er Masters-Champion und die ersten Experten spekulieren schon, wie viele Majors Garcia jetzt noch gewinnen wird. Irre.

Sagen wir mal so: Wenn er Tee-to-Green noch öfter so spielt, wie ab der 14 in der Finalrunde, dann sicher noch einige. Halleluja, war das stark. Eine Frage, die wir uns aber auch noch stellen: Was wird denn jetzt aus dem armen Lee Westwood? Während Garcia seine Bilanz auf 1-74 hochgeschraubt hat, steht Westy jetzt bei 0-76. Aber wer weiß, vielleicht gibt's 2017 noch mehr Märchen.

P.S. Ballesteros, Olazabal, Garcia, Rahm. Wir wissen jetzt schon, wer der nächste spanische Major-Sieger ist. Jon Rahm is the real deal, wie der Deutsche zu sagen pflegt. Die Amis können sich jetzt schon mal warm anziehen, wenn sie 2018 zum Ryder Cup nach Paris müssen. Geht eh 24-4 aus.

1. Bubba wird Praktikant bei SPOX! Bubba Watson spielte diesmal überhaupt keine Rolle. Nach Runden von 74 und 78 Schlägen an den ersten beiden vom starken Wind beeinflussten Tagen war für den zweimaligen Masters-Champion Schluss.

Die Laune war dementsprechend schlecht. "Golf ist hart. Ich weiß nicht, ob Du es mal gespielt hast. Aber Artikel zu schreiben ist einfach", sagte Watson einem Reporter zu seinem verpassten Cut. Nur um sich am nächsten Tag per Video-Botschaft zu entschuldigen.

Aber Bubba, die Entschuldigung wäre doch nicht nötig gewesen! Wirklich nicht. Artikel schreiben kann jeder. Vor allem so einen Quatsch mit Soße wie das Par-10. Vier Tage lang Golf reinziehen, aufschreiben, zack, fertig. Willst Du es auch mal probieren? Der Prakti-Vertrag ist schon fertig. Wir freuen uns auf Dich!

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