Kaymer bei Westwood-Show nur Zuschauer

SID
Martin Kaymer erlebte in Dubai eine zum Teil frustrierende Woche
© Getty

Martin Kaymer hat den Sieg bei der Dubai World Championship und damit auch den Sprung an die Spitze der europäischen Geldrangliste verpasst. Ein genialer Lee Westwood holte sich mit deutlichem Vorsprung den Sieg.

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Zum Abschluss der besten Saison seiner Karriere verspielte Martin Kaymer in der Wüste Dubais die Chance, sich als erster Deutscher seit Langer vor 25 Jahren zur Nummer eins in Europa zu krönen und am Persischen Golf eine fürstliche Millionenprämie zu kassieren. Kaymer war bei der One-Man-Show eines genial aufspielenden Lee Westwood nur Zuschauer.

"Ich konnte die Putts einfach nicht verwandeln. Das war ein wenig frustrierend. Aber ich habe ganz gut gespielt, das Leben geht weiter", sagte Kaymer. Eine Bonuszahlung von 502.875 Euro für Platz drei in der europäischen Geldrangliste (Race to Dubai) lässt den 24-Jährigen in der Tat ruhig schlafen.

In der Wüstenszenerie des verwinkelten Earth Course, den die australische Golf-Legende Greg Norman konzipiert hatte, waren 286 Schläge (71+71+72+72) für den Rheinländer aus Mettmann zu viel, um noch in die Entscheidung beim Saisonfinale der 60 besten Golfer Europas eingreifen zu können.

Seine Chance auf den Löwenanteil der 5 Millionen Euro, die unter den besten 15 der europäischen Geldrangliste ausgeschüttet wurden, hatte er schon im August vergeben. Martin Kaymer führte die Rangliste ganz souverän an, bis ihn ein Kart-Unfall im Arizona-Urlaub gleich für acht Wochen außer Gefecht setzte. "Das war sicherlich sehr unglücklich", sagte Kaymer, der sich für Dubai darum nur ein Ziel gesetzt hatte: "Der Sieg ist alles, was zählt."

Deutlich am Sieg vorbei

Dafür reichte es nicht, und zwar deutlich. Kaymer kam mit Teilen des Kurses im Jumeirah Golf Club überhaupt nicht zurecht. Zwei Schläge unter Par nach vier Runden standen auf der Scorecard - würde man die Löcher 16 bis 18 herausrechnen, wären es acht unter Standard. Insbesondere Loch 17 mit einem langen Inselgrün kostete Kaymer einige Nerven und im Turnierverlauf vier Schläge.

Dennoch war die zweite komplette Saison auf der European Tour Kaymers Durchbruch in die Weltspitze. Turniersiege bei den Scottish und French Open sowie der sechste Platz bei der PGA Championship in Chaska/Minnesota katapultierten ihn auf Platz elf der Weltrangliste. Bei 19 Turnierstarts hatte er bereits vor dem Saisonfinale 2.332.544 Euro eingespielt.

Bogeys auf den Löchern 16 und 17

Auf der letzten Runde des Jahres nahm die deutsche Golf-Hoffnung auf den zweiten neun Löchern mit drei Birdies noch einmal Fahrt auf. Dann allerdings spielte er zwei Bogeys auf den Löchern 16 und 17 und fiel zurück. Eine deutliche Verbesserung vom geteilten 36. Rang, den er nach drei Runden belegt hatte, gelang ihm nicht mehr. Er belegte den geteilten 37. Platz.

Lee Westwood spielte am Sonntag eine 64, die beste Runde des gesamten Turniers und lochte fantastische Putts in Serie. Der viermalige Ryder-Cup-Sieger distanzierte die Konkurrenten mit insgesamt 265 Schlägen (23 unter Par) deutlich. Neben dem Millionenbonus schnappte er sich 830.000 Euro Siegprämie.

Der Engländer hatte am Ende sechs Schläge Vorsprung auf seinen Landsmann Ross McGowan. Rory McIlroy (Nordirland) musste sich bei 15 unter Par mit dem dritten Rang zufrieden geben, den vierten Platz teilten sich bei 14 unter Par der Australier Geoff Ogilvy und der Ire Padraig Harrington.

Westwood spielte in der gesamten Woche 25 Birdies, seine letzten 46 Löcher absolvierte er ohne Schlagverlust. Wer solches Traum-Golf spielt, ist natürlich verdient Europas Nummer eins. "Das ist das beste Golf, das ich je gespielt habe. Ich bin sprachlos", sagte Westwood.

Der Endstand im Race to Dubai