Mario Gomez feiert Abschied vom VfB Stuttgart - Armin Veh: "Mario hat eine große Karriere hingelegt"

Von Martin Volkmar
Mario Gomez arbeitete mit Armin Veh beim VfB Stuttgart zusammen.
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Einer der erfolgreichsten deutschen Torjäger aller Zeiten verabschiedet sich: Mario Gomez bestreitet am Sonntag sein letztes Spiel für den VfB Stuttgart.

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Der Vertrag des bald 35-Jährigen läuft aus. Nach Informationen von SPOX und Goal gibt es mehrere Anfragen aus dem In- und Ausland für ihn, ein Karriereende ist allerdings wahrscheinlicher. Bei seinem VfB-Abschied wird er gegen Darmstadt 98 definitiv nochmal von Beginn an auflaufen und danach angesichts der deutlich besseren Tordifferenz vor Verfolger Heidenheim fast sicher den Aufstieg in die Bundesliga feiern.

Seine Ex-Trainer sind voll des Lobes. "Mario hat eine große Karriere hingelegt und ist ein sympathischer Mensch mit einem tollen Charakter", sagte Armin Veh zu SPOX und Goal. "Mario hatte anfangs als junger Spieler ein gewisses Phlegma, das er aber schnell abgelegt hat und dann sehr zielstrebig seinen Weg gegangen ist."

Unter Veh wurde der Halb-Spanier mit 21 Jahren bei seinem Heimatverein VfB zum Stammspieler und hatte mit seinen Treffern maßgeblichen Anteil am sensationellen Gewinn der Meisterschaft 2007, im selben Jahr wurde Gomez daher auch zu Deutschlands Fußballer des Jahres gewählt.

Magath über Gomez: "Er gehört zu den Besten"

Fürs Profi-Debüt war allerdings schon 2004 der damalige Stuttgarter Coach Felix Magath verantwortlich. "Er gehört zu den Besten, die in der Bundesliga gespielt haben auf seiner Position", sagte der 66-Jährige und meint rückblickend: "Damals war es schon das herausragendste Merkmal, dass Mario ein Tor machen wollte. Er hat schon einiges mitgebracht für einen Topstürmer."

Insgesamt erzielte Gomez 170 Tore in 329 Bundesligaspielen und liegt damit auf Platz elf der ewigen Bestenliste. Mit dem FC Bayern wurde der Torschützenkönig von 2011 zweimal Deutscher Meister sowie einmal Pokalsieger und gewann 2013 die Champions League. Danach wechselte der Angreifer zunächst nach Florenz und dann 2016/17 zu Besiktas Istanbul, wo er türkischer Meister und Torschützenkönig wurde.

Gomez verpasste WM-Triumph 2014

Nicht ganz so erfolgreich verlief seine Laufbahn in der Nationalmannschaft. Zwar erzielte Gomez auch hier 31 Tore in 78 Länderspielen und nahm an zwei Welt- und drei Europameisterschaften teil, aber ausgerechnet beim WM-Triumph 2014 verzichtete Jogi Löw auf Gomez, weil dieser zuvor fast sieben Monate wegen einer Knieverletzung ausgefallen war.

"Seine Laufbahn war geprägt von Höhen und Tiefen. Im Laufe der Jahre aber hat er gelernt, mit beiden Extremen umzugehen und seine Balance, seine Mitte zu finden", sagte der Bundestrainer der Bild. "Für Mario habe ich nur lobende Worte übrig, ich habe riesigen Respekt vor ihm, als Mensch wie als Sportler."

Auch nach der Rückkehr nach Stuttgart Ende 2017 aus Wolfsburg lief es allerdings nicht mehr ganz rund für den alternden Torjäger, der zunächst 2019 mit den Schwaben aus der Bundesliga abstieg und in dieser Saison zuletzt nur noch zweite Wahl war.

Immerhin hat VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo der Identifikationsfigur für Sonntag eine Einsatzgarantie gegeben: "Es ist unsere Verantwortung, ihm einen verdienten Abschied zu schenken. Wir wollen ihn im Strafraum viel füttern und viel anspielen, damit er sein Tor macht."

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