2. Liga: Sieg im Aufstiegs-Duell - Union überflügelt den HSV

SID
Der HSV ist seit mittlerweile sechs Spielen ohne Sieg.
© getty

Union Berlin hat seine Aufstiegschancen mit einem leidenschaftlichen Sieg gegen den direkten Konkurrenten Hamburger SV gewahrt. SC Paderborn steuert weiter auf Kurs direkter Durchmarsch in die Bundesliga, Erzgebirge Aue hat seine Negativserie beendet und sich im Abstiegskampf wieder Luft verschafft.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Die Eisernen erkämpften sich im Heimspiel gegen den Bundesliga-Absteiger ein 2:0 (0:0) und zogen dank der besseren Tordifferenz in der Tabelle am punktgleichen HSV vorbei. Die viertplatzierten Hamburger müssen nach sechs Spielen ohne Sieg in Folge mehr denn je um die sofortige Rückkehr in die Bundesliga bangen.

Mittelfeldspieler Robert Zulj erzielte in der 46. Minute die Führung für Union - unter gütiger Mithilfe von Gideon Jung. Der HSV-Verteidiger hatte zuvor gepatzt und den Ball an Vorbereiter Suleiman Abdullahi verloren. Grischa Prömel (84.) erhöhte in der Schlussphase.

Wie zu erwarten entwickelte sich vor 22.012 Zuschauern im ausverkauften Stadion an der Alten Försterei von Beginn an ein hart umkämpftes Spiel, in dem beide Teams zunächst nicht das große Risiko suchten. Die Berliner hatten zwar etwas mehr Ballbesitz, doch wirklich zwingend kamen die Köpenicker erst in der zweiten Halbzeit vor das HSV-Tor.

Hamburg startete ohne echten Stoßstürmer, die gelernten Angreifer Pierre-Michel Lasogga und Manuel Wintzheimer saßen zunächst nur auf der Bank. Dafür spielten die aufgebotenen Offensivkräfte der Gäste sehr variabel, sie tauschten immer wieder die Positionen und kamen vor allem über Konter zu ihren Möglichkeiten. Doch Aaron Hunt (18.) und Bakery Jatta (31.) vergaben zwei Großchancen kläglich.

Nach dem Rückstand geriet der HSV zunächst mächtig ins Schwimmen und hatte Glück, nicht sofort ein zweites Gegentor zu kassieren. Gäste-Trainer Hannes Wolf brachte in der 57. Minute Lasogga für Unglücksrabe Jung, doch die Berliner verteidigten geschickt und konterten gefährlich. Prömels sehenswerter Distanzschuss sorgte für die Entscheidung.

2. Liga: Paderborn springt auf Platz zwei

Die Ostwestfalen setzten sich dank eines Doppelpacks von Christopher Antwi-Adjei und eines Treffers von Kai Pröger (90.+2) im Duell mit Konkurrent 1. FC Heidenheim verdient mit 3:1 (0:0) durch und kletterten auf Aufstiegsplatz zwei.

Das beste Team der Rückrunde ist damit seit sechs Spielen unbesiegt (fünf Siege). Für den formstarken "Jimmy" Antwi-Adjei waren es die Treffer Nummer sechs und sieben (52. und 59.) in den jüngsten sieben Partien. Während Paderborn von der Rückkehr ins Oberhaus träumen darf, kann Heidenheim den Aufstieg bei fünf Punkten Rückstand auf den Rivalen trotz der besten Saison der Klubgeschichte wohl abhaken. Daran änderte auch der Ehrentreffer von Robert Andrich (90.+3) nichts.

"Wir genießen den Moment. Dass wir an Hamburg vorbeigezogen sind, ist super schön", sagte Antwi-Adjei bei Sky: "In der ersten Halbzeit war es ein Duell auf Augenhöhe. Die wenigen Chancen, die man gegen eine Mannschaft wie Heidenheim bekommt, muss man nutzen. Ich bin froh, dass ich der Mannschaft so helfen konnte."

Vor 12.588 Zuschauern in der Benteler-Arena hatte der Gast den besseren Start, als Norman Theuerkauf per Freistoß die Latte traf (18.). Heidenheim, das auf Offensivspieler Nikola Dovedan (Knie) verzichten musste, konnte aber die verletzungsbedingten Ausfälle von Kapitän Marc Schnatterer und Timo Beermann nicht kompensieren. Beide musste frühzeitig raus (40./41.).

Glück hatte Paderborn, als Schiedsrichter Alexander Sather (Grimma) nach einem Handspiel von Mohamed Dräger im Strafraum auf Stürmerfoul anstatt auf Strafstoß entschied (63.). Die Gäste gaben sich nie auf, konnten die sichere Paderborner Abwehr aber nicht mehr ernsthaft gefährden.

Siegtor in der Nachspielzeit: Aue stoppt Negativserie

Die Mannschaft von Trainer Daniel Meyer setzte sich nach hartem Kampf gegen den VfL Bochum mit 3:2 (2:1) durch, gewann das erste Mal nach fünf Partien ohne Sieg und hat drei Spieltage vor Schluss ein Polster von sechs Punkten auf den Abstiegsrelegationsplatz 16.

Für die Veilchen erzielte der Österreicher Philipp Zulechner (6.) die frühe Führung. Torjäger Pascal Testroet (38.) erhöhte mit seinem 14. Saisontreffer auf 2:0, Bochums Schlussmann Manuel Riemann sah dabei nicht gut aus. VfL-Torjäger Lukas Hinterseer (44.) traf kurz vor der Pause zum 18. Mal in dieser Spielzeit, bevor Silvere Ganvoula (76.) egalisierte. Für die späte Entscheidung sorgte Dimitrij Nazarov (90.+4, Foulelfmeter).

Aues Torschütze Zulechner musste verletzungsbedingt schon in der 23. Minute durch Emmanuel Iyoha ersetzt werden, der später einige Chancen liegenließ. In einer offen geführten Begegnung hätten beide Teams vor 10.150 Zuschauern noch weitere Treffer erzielen können.

Bochum rangiert trotz der Niederlage nach wie vor im gesicherten Mittelfeld, die Erzgebirgler könnten dagegen bereits in der kommenden Woche den womöglich entscheidenden Schritt zum Klassenverbleib schaffen.

Artikel und Videos zum Thema