1. FC Köln in der Kaderanalyse vor der Saison 2018/19: Gelingt so der Wiederaufstieg?

Von Julian Wessel
Markus Anfang ist neuer Trainer beim 1. FC Köln.
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1. FC Köln: Die Situation im Mittelfeld

Personal: Matthias Lehmann, Vincent Koziello, Salih Özcan, Marco Höger, Niklas Hauptmann, Nikolas Nartey, Chris Führich, Louis Schaub, Marcel Risse, Christian Clemens

Offene Positionen: Linksaußen

Kandidaten: Marvin Spielmann, Kristoffer Petersen, Dominick Drexler

Situation: Auf der Sechs war Höger bis zu seiner Verletzung (Schultereckgelenkssprengung, bis zu drei Monate Pause) gesetzt. Sein Ausfall schwächt den FC. Mit dem 35-jährigen Routinier Lehmann und dem 18-jährigen Talent Nartey stehen nur zwei echte Alternativen zur Verfügung.

Ersterer hat seinen Zenit schon erreicht, in einigen Situationen fehlt ihm das nötige Tempo. Bei Nartey ist fraglich, inwieweit der FC ihm schon einen Stammplatz zutraut. Da Hector als Linksverteidiger benötigt wird, hat Anfang noch knapp vier Wochen Zeit, sich zwischen den beiden Sechsern zu entscheiden.

Eine Reihe weiter vorne auf der Acht ist der FC personell gut aufgestellt. Für zwei Stammplätze kommen nach dem Abgang von Jojic fünf Spieler in Frage: Koziello, Özcan, Hauptmann, Nartey und Schaub. Da Nartey erstmal auf der Sechs eingeplant ist, verbleibt ein Quartett.

Koziello hat als kreativster der genannten Spieler gute Chancen auf einen Stammplatz. Wer den Platz neben ihm einnehmen könnte, ist derzeit noch schwer einzuschätzen. Hauptmann hat bereits in der vergangenen Zweitliga-Saison bei Dynamo Dresden bewiesen, dass er die Rolle gut ausfüllen kann.

Schaub, der einen guten Torabschluss besitzt, werden ebenfalls gute Chancen auf einen Stammplatz attestiert. Jedoch könnte seine Zukunft auch auf der rechten Außenbahn liegen, wo er bereits getestet wurde.

Eine weitere Option fürs offensive Zentrum könnte dem Vernehmen nach Dominick Drexler vom FC Midtjylland sein. Der 28-Jährige und Trainer Anfang kennen sich aus gemeinsamen Kieler Zeiten. Drexler wechselte zwar in diesem Sommer erst zu den Dänen, soll übereinstimmenden Medienberichten aber am Freitag beim Effzeh vorgestellt werden.

Dünner besetzt ist der Kader auf den Außenbahnen. Links verließ Stammspieler Bittencourt den Verein, einen Ersatz holte man bislang nicht. In den Tests wechselten sich Nachwuchsmann Führich und der offensiv agierende Linksverteidiger Handwerker ab. Auch der zuletzt formschwache Clemens oder Schaub könnten hier zum Einsatz kommen, auch wenn ihnen die rechte Seite besser liegt.

Nicht zuletzt denkt Anfang auch darüber nach, ob nicht einer der beiden Angreifer Guirassy oder Zoller ebenfalls auf links spielen könnte. Anfang wird wohl in der nächsten Zeit entscheiden, ob er noch einen neuen Linksaußen benötigt. Diese Position dürfte Veh nach den beiden schwachen Tests (0:1 gegen Bonn, 2:2 gegen Wuppertal) gemeint haben, als er einen weiteren Neuzugang in Aussicht stellte.

Wunschlösung Joseph Paintsil wechselte bereits zum KRC Genk. Als Alternativen sind Marvin Spielmann vom FC Thun und Kristoffer Peterson von Heracles Almelo im Gespräch. Beide sind flexibel einsetzbar und könnten auch die rechte Seite bekleiden. Spielmann ist eher der explosive und trickreiche Spieler, Peterson zeichnen vor allem seine starke Physis und Technik aus.

Auf rechts steht den Kölnern neben Clemens und Schaub noch Risse zur Verfügung. Sollte dessen Knie nach langer Verletzungspause halten, dürfte er sich auch in der 2. Liga durchsetzen. Schaub dagegen könnte wie erwähnt auch auf der Acht oder als Linksaußen zum Einsatz kommen. Bei Clemens muss ohnehin eine deutliche Leistungssteigerung zur vergangenen Saison her, um Ambitionen auf einen Stammplatz zu untermauern.