Den Abgrund vor Augen

Ein Freund des Bieres und der sozialen Medien: Löwen-Investor Hasan Ismaik
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Wie sicher ist es, dass Ismaik Anteilseigener bleibt?

Geht es nach Ismaik selbst, ist diese Frage ganz einfach zu beantworten. Der Jordanier möchte nach eigener Auskunft so lange Investor der Münchner Löwen bleiben, bis zwei Bedingungen erfüllt sind. Einerseits müsste ein möglicher Nachfolger die knapp 38 Millionen Euro, die Ismaik bisher in den Verein gesteckt hat, als Kaufpreis bieten. Andererseits müssten sich die Fans mehrheitlich gegen ihn stellen.

Die Erfolgswahrscheinlichkeiten dieser beiden Bedingungen lassen sich recht schnell beziffern: Erstere liegt bei annähernd null Prozent, zweitere bei annähernd 100 Prozent. Es ist kaum vorstellbar, dass sich ein potentieller Abnehmer finden lässt, der für einen seit Jahren defizitären und im Dauerchaos steckenden Verein am Rande der Drittklassigkeit 38 Millionen Euro zahlen würde.

Dank den sozialen Netzwerken braucht Ismaik nur ein paar Klicks, um sich zu vergewissern, dass die andere Bedingung bereits erfüllt ist. Mit teilweise herrlich ironischen, teilweise beißend kritischen und teilweise schlicht und einfach diffamierenden Kommentaren wird Ismaik auf seinem eigenen Account bedacht.

Wie ernst es dem Investor mit diesen Bedingungen ist, weiß nur er selbst. Ismaiks Worte standen in den vergangenen Wochen und Monaten aber mehr als nur einmal im Kontrast zu seinen Taten. Im Dezember ließ er darüberhinaus durchklingen, dass er sich wohl ohnehin viel lieber einen englischen Premier-League-Verein zulegen würde. Dort haben ausländische Investoren größeren Handlungsspielraum und die lästige 50+1-Regelung gibt es auch nicht.