Diagnose Geisteskrankheit?

Von Daniel Reimann, Jochen Tittmar und Florian Schimak
Zwischen RB-Boss Ralf Rangnick (l) und Alexander Zorniger gab's zuletzt mehrfach Differenzen
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Tut man U-17-Coach Achim Beierlorzer damit einen Gefallen?

Daniel Reimann (SPOX): Definitiv. Zwar bleibt fraglich, ob seiner U-17-Mannschaft damit ein Gefallen getan ist. Aber Beierlorzer kann unverhofft verdammt wertvolle Erfahrungen sammeln. Das Gute daran: Er hat keinen Druck. Leipzig hat großen Vorsprung auf die Abstiegsränge und den Aufstieg in diesem Jahr scheint Rangnick nicht mehr um jeden Preis anzustreben. Sonst hätte er jetzt schon eine große Lösung präsentiert. Von einem U-17-Trainer darf man aber keinen Bundesliga-Aufstieg verlangen.

Jochen Tittmar (SPOX): Schwer zu beurteilen. Beierlorzer ist der Platzhalter schlechthin, nach 14 Zweitligapartien war's das wieder für ihn. Natürlich kann er seinem unbekannten Namen in dieser kurzen Zeit zu mehr Ruhm verhelfen, sollte ihm der Aufstieg gelingen. Genauso gut kann er sich aber ordentlich die Finger verbrennen, sollte er den Trend nicht stoppen können und das Team weiter abstürzen.

Florian Schimak (SPOX): Nein, weil Beierlorzer jetzt ein Team übernimmt, dass seit über zwei Jahren von einem Trainer geführt und geprägt wurde, der nun aus heiterem Himmel entlassen wurde. Zwar sind die Spieler alle Profis und sollten sich nicht allzu lange damit beschäftigen, aber ein neuer Trainer wird zunächst immer mit Argwohn betrachtet. Gerade nach dieser Aktion. Was passiert denn, wenn man die ersten drei Spiele unter ihm verliert? Bisher hat Beierlorzer nur Jugendteams im Profibereich trainiert, aber immerhin als Jahrgangsbester die Trainer-Ausbildung abgeschlossen.

mySPOX-User ausLE: Bei RB Leipzig wird durch den kompletten Nachwuchsbereich das gleiche System wie bei den Profis gespielt. Ob Vogel (U 23), Leicht (U 19) oder eben Beierlorzer (er kam zu Saisonbeginn aus Fürth), sie alle kämen für diese Aufgabe in Frage. Alle Nachwuchstrainer sind in ihren Ligen mehr als erfolgreich, wie zuletzt der Sieg der U 17 beim Spitzenreiter VfL Wolfsburg bewies. Sportlich und medial traue ich es Beierlorzer zu, bis zum Sommer hin der Mannschaft eine eigene Handschrift zu geben.

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