Alpen-Klopp, ein Chemiker & Mr. Lilien

Von Jan Zesewitz
Kämpferisch: Ralph Hasenhüttl hat mit dem FC Ingolstadt Großes vor
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Stephan Ruthenbeck - In großen Fußstapfen

Der Nachfolger von Ralph Hasenhüttl in Aalen ist Stephan Ruthenbeck - und er hatte es zu Beginn nicht leicht. 2013 verhalf er der zweiten Mannschaft des VfR zum Wiederaufstieg - in die Verbandsliga. Allerdings sammelte er zu Saisonbeginn bereits Erfahrung in der zweiten Liga, als er den Trainingsbetrieb während einer krankheitsbedingten Pause von Hasenhüttl übernahm.

Der Posten als Trainer einer Zweitliga-Mannschaft ist dennoch ein sehr steiler Karrieresprung. Eigentlich war Ruthenbeck hauptberuflich Chemiker und spielte selbst aktiv in der Oberliga. Beim TuS Mayen war sein Übergang vom Spieler zum Trainer fließend. Höhepunkt seiner Trainerkarriere war bis zu diesem Zeitpunkt das Erreichen des DFB-Pokals 2004, als Mayen 0:6 gegen den VfB Stuttgart unterlag.

2010 stieg die Mannschaft in die Rheinland-Liga ab - und Ruthenbeck war schuld. Gegen Waldalgesheim ließ er kampflos den Ausgleich zu, weil der Führungstreffer vorher unter Missachtung des Fair Play zustande kam. Die TuS Mayen hatte am Ende der Saison zwei Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz.

Ruthenbeck brachte das den Fair-ist-mehr-Bundespreis ein und einen neuen Job in der Oberliga bei der SpVgg EGC Wirges. Mit dem Klub gelang ihm zweimal der sichere Klassenerhalt, bevor er zur zweiten Mannschaft des VfR Aalen wechselte. Den Trainerlehrgang absolvierte er vorher mit bekannten Namen wie Markus Babbel, Christian Ziege und Thorsten Lieberknecht. Dort hat er laut eigener Aussage festgestellt: "Oh, ich hab ja auch ein wenig Ahnung."

Aus der Sechsten in die Zweite Liga

Nach Hasenhüttls Weggang sollte Ruthenbeck 2013 eine Mannschaft trainieren, die vier Ligen höher klassiert ist als alle anderen Teams, die er bislang führte. Noch dazu musste er den absoluten Erfolgstrainer beerben, der Aalen erst in die zweite Liga gebracht hatte.

Kann nur schief gehen? Nicht für Ruthenbeck. Er setzte die Philosophie seines Vorgängers fort und Aalen stand am Ende der Saison auf Platz elf, nur zwei Punkte weniger als in der Vorsaison und neun Punkte vor dem Relegationsplatz.

Der Stil bleibt dabei der Gleiche: Schnelles Umschaltspiel, den Gegner auf dem falschen Fuß erwischen und so auch stärker eingeschätzte Mannschaften ärgern. Die von vielen beschworene Katastrophe nach Hasenhüttls Abgang blieb aus und auch der diesjährige Saisonstart liest sich ansprechend: Fünf Punkte aus vier Spielen, dazu den favorisierten Teams aus Leipzig und Kaiserslautern unentschieden abgetrotzt.

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