Pfälzer Sturmlauf und Chaos bei 60

Von Adrian Bohrdt
Abflug nach oben? Lautern helfen nur noch Siege. Bei den Löwen geht's drunter und drüber
© getty

Beim TSV 1860 München geht es vor dem Duell mit den Karlsruher SC am 29. Spieltag der 2. Bundesliga drunter und drüber, die Badener freuen sich dagegen über eine Vertragsverlängerung. Erzgebirge Aue baut vor dem Derby gegen Union Berlin auf seine Heimstärke, während die Berliner die Ansprüche runter schrauben. Außerdem: Der letzte Strohhalm für Kaiserslautern gegen den VfL Bochum.

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1. FC Kaiserslautern - VfL Bochum (So., 13.30 Uhr im LIVE-TICKER)

Für Kaiserslautern, das weiter auf Rechtsverteidiger Florian Riedel verzichten muss, gibt es im Saisonendspurt nur noch Endspiele. Sechs Punkte stehen die Roten Teufel hinter einem Aufstiegsplatz, zuletzt gab es nur zwei Siege in acht Spielen. "Qualität ist ausreichend vorhanden. Man muss diese Qualität aber konstant abrufen. Das ist bisher nicht der Fall gewesen", kritisierte Trainer Kosta Runjaic im "Kicker".

Gleichzeitig hat der 42-Jährige noch Hoffnung: "Es helfen in der Tat nur Siege. Noch ist alles möglich. Ich bin keiner, der so schnell aufgibt." Allerdings: Sollte Lautern erneut patzen, dürften die Aufstiegsplätze weg sein. "Es ist auch eine Kopffrage", so Runjaic weiter: "Rückschläge lassen sich nicht so wegschütteln. Es gab Dämpfer, die uns häufiger blockiert haben."

Der VfL, bei dem Felix Bastians und Jan Gyamerah ausfallen, kommt dagegen mit dem wichtigen 1:0-Sieg über Aue im Gepäck, durch den Bochum die Abstiegsränge auf sechs Zähler distanzieren konnte. Außerdem kehren Marcel Maltritz und Adnan Zahirovic nach Sperre zurück. Dennoch warnte Trainer Peter Neururer in der "WAZ": "Betrachtet man die Offensive in ihrer Gesamtheit, dann ist Kaiserslautern für mich am besten besetzt in der Liga. Die werden wahrscheinlich alles oder nichts spielen."

TSV 1860 München - Karlsruher SC (So., 13.30 Uhr im LIVE-TICKER)

1860 steht im grauen Mittelfeld der Tabelle, mit Auf- und Abstieg haben die Löwen nichts zu tun. Dennoch machten die Münchner unter der Woche Schlagzeilen als bekannt wurde, dass Trainer Friedhelm Funkel den Verein zum Saisonende verlassen wird. "Für mich stand seit geraumer Zeit fest, dass ich aufhöre. Es war kein Rauswurf, sondern meine Entscheidung. Es gibt verschiedene Dinge, die der Verein anders sieht als ich", bestätigte Funkel den "Bild"-Bericht.

Unter anderem soll es dabei um Transfers gegangen sein, Stürmer Benny Lauth zeigte sich indes vom eigenen Klub überrascht: "Das gab's auch noch nie, dass ein Trainer noch da ist, aber die Mannschaft weiß, dass er am Saisonende geht." Nur zwei Siege gab es in der Rückrunde für die Löwen, die am Donnerstag ein weiterer Nackenschlag ereilte: Wegen Fanausschreitungen wurde der Klub zu einer Strafe von 40.000 Euro verdonnert.

Verglichen mit den 60-ern geht es beim KSC direkt beschaulich zu. Die Badener haben bei acht Punkten Rückstand nur noch theoretische Chancen auf den Aufstieg, dennoch betonte Stürmer Rouwen Hennings, der unter der Woche seinen Vertrag bis 2015 verlängerte, gegenüber den "KA-News": "Da unsere Konkurrenz zuletzt mehr punktete als wir, ist die Ausgangslage nicht mehr so toll, wie vor kurzem. Aber: Wir können es dennoch schaffen." Verzichten muss der KSC weiterhin auf Stürmer Ilian Micanski (Adduktoren).

FC Erzgebirge Aue - 1. FC Union Berlin (So., 13.30 Uhr im LIVE-TICKER)

Nur eines der letzten sechs Spiele konnte Aue gewinnen, die Konsequenz: Der Abstiegskampf ist zurück im Erzgebirge, sieben Punkte beträgt der Vorsprung noch auf die gefährlichen Plätze. Dazu droht Innenverteidiger Tobias Nickenig (Entzündung der Magenschleimhaut) am Sonntag auszufallen. "Union spielte lange Zeit um den Aufstieg mit", warnte Aue-Trainer Falko Götz in der "Bild".

Allerdings baut er dennoch auf die eigene Heimstärke, die letzte Heim-Pleite datiert vom 6. Dezember: "Wir werden eine große Kulisse mit toller Atmosphäre haben. Das wird bei uns zusätzliche Kräfte freisetzen. Union muss wissen, dass es bei uns keine leichte Aufgabe haben wird."

Dessen dürfte man sich in der Hauptstadt bewusst sein, zumal Union-Trainer Uwe Neuhaus bei sieben Zählern Rückstand und nur sechs Punkten aus den vergangenen sechs Spielen den Aufstieg mittlerweile abgehakt hat: "Irgendwo waren die Ansprüche, die wir zwischendurch mal hatten, nicht ganz gerechtfertigt. Diesen Anforderungen können wir nicht standhalten." In der Mannschaft ist das vor dem Saisonendspurt angekommen. "Platz 4? Der wäre am Ende doch auch nicht schlecht", erklärte Sören Brandy.

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