Hochrisikospiel am vierten Advent

Von Marco Kieferl
Derbyzeit in Köln: Vor allem die Geißböcke wollen der ungeliebten Fortuna die Zähne zeigen
© getty

Die Sonntagsspiele der 2. Bundesliga stehen im Schatten des 56. Rhein-Derbys zwischen dem 1. FC Köln und Fortuna Düsseldorf. Währenddessen ist Verfolger Greuther Fürth im Heimspiel gegen den VfR Aalen auf Wiedergutmachung für die peinliche Schlappe in Bielefeld aus. Beim Duell SC Paderborn gegen Energie Cottbus kommt es zum Wiedersehen alter Bekannter.

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1. FC Köln - Fortuna Düsseldorf (So., 13.30 Uhr im LIVE-TICKER)

Von der Besinnlichkeit des vierten Advents wird in Köln am Sonntag kaum etwas zu spüren sein. Am Rhein herrscht Derby-Stimmung vor dem Duell gegen den ungeliebten Nachbarn aus Düsseldorf. Da sich beide Fanlager seither jeher feindlich gegenüberstehen, wurde das Duell zwei Tage vor Heiligabend als Hochrisikospiel eingestuft. Mehr als 1000 Polizisten und hunderte private Sicherheitskräfte hoffen auf einen ähnlich friedlichen Ablauf wie im Hinspiel.

Auf Seiten der Fortuna darf sich Interims-Coach Oliver Reck nach sechs Punkten aus zwei Spielen Hoffnung auf eine Anstellung bis Saisonende machen. Unabdinglich ist dabei eine gute Leistung gegen den Rheinrivalen, um vor dem Amtsantritt von Helmut Schulte im Januar einen guten Eindruck zu hinterlassen. Dabei muss er weiterhin auf den gesperrten Mathis Bolly verzichten.

Der FC kämpft hingegen um die Festigung der Tabellenführung und den von Peter Stöger neu geschaffenen Titel des "Winterkönigs". "Wir wollen die gute Hinrunde mit einem Erfolg beenden und dann entspannt in die Weihnachtsferien gehen. Wir wissen aber, dass das nicht einfach wird", zeigt sich der Geißbock-Coach gewarnt. Besonderes Augenmerk dürfte bei der Begegnung auf den starken Sturmreihen liegen: Dort zeigten sich vor allem Patrick Helmes und Erwin Hoffer in den letzten Wochen treffsicher, doch auch Anthony Ujah und Charlison Benschop haben ihre Torgefährlichkeit in dieser Saison schon mehrfach unter Beweis gestellt.

Greuther Fürth - VfR Aalen (So., 13.30 Uhr im LIVE-TICKER)

"Wir sind wie ein Überraschungs-Ei und leistungstechnisch in allen Bereichen unterwegs", beschreibt Kleeblatt-Trainer Frank Kramer die aktuelle Situation bei den Fürthern auf den Punkt. Nach zwei Siegen in Folge und dem Sprung auf Platz zwei musste man am vergangenen Wochenende durch die herbe 1:4-Klatsche in Bielefeld bereits die sechste Saisonniederlage hinnehmen.

Der Mannschaft schlägt die Inkonstanz mittlerweile so sehr auf den Magen, dass Torhüter Wolfgang Hesl seinem Team den Status als Spitzenteam absprach. So steht das letzte Heimspiel des Jahres gegen den VfR Aalen unter dem Zeichen der Wiedergutmachung. Dabei will der VfR aber keineswegs nur Aufbaugegner sein. "Wir können überall gewinnen. Das können wir auch in Fürth", gibt Sportdirektor Markus Schupp vor dem Duell die Marschrichtung vor.

Gegen die laut Trainer Stefan Ruthenbeck "spielstärkste Mannschaft der Liga" hoffen die Aalener vor allem auf die Rückkehr von Oliver Barth, der nach Rückenproblemen bereits unter der Woche wieder mit der Mannschaft trainierte. Bei der Spielvereinigung bangt man vor dem Sonntag noch um Linksverteidiger Niko Gießelmann, der seit vergangenem Wochenende an einer Oberschenkelverletzung laboriert.

SC Paderborn - Energie Cottbus (So. 13.30 Uhr im LIVE-TICKER)

Wiedersehen macht Freude? Nicht so in Paderborn: Dort kehrt Energie-Coach Roger Schmidt mit fünf Niederlagen im Gepäck an seine alte Wirkungsstätte zurück. Bei den Hausherren erinnert man sich ungern an gemeinsame Zeiten. "Der Funke zwischen Trainer und Mannschaft ist nie übergesprungen. Der Weg, den Schmidt versucht hat vorzugeben, wurde von der Mannschaft nicht angenommen", trat der aktuell verletzte SC-Kapitän Markus Krösche nach der Entlassung seines Ex-Trainers nach.

Auch Roger Schmidt freut sich "natürlich nicht" auf ein Aufeinandertreffen mit dem Klub, der ihn trotz fünf Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz im Mai entließ. Immerhin sein eigener Präsident Ulrich Lepsch stärkt trotz mittlerweile trainerübergreifenden sieben Niederlagen in Folge den Rücken: "Es gibt überhaupt keine Überlegung, einen neuen Akzent zu setzen. Seine Arbeit ist sehr gut und wird auch in der Mannschaft so gesehen."

Während die Cottbuser weiterhin auf Andre Formitschow verzichten müssen, herrscht in Paderborn nach dem Auswärtscoup in Kaiserslautern und dem Sieg beim VfR Aalen pures Selbstvertrauen. Mit einem Sieg könnte der SC sogar wieder voll ins Aufstiegsrennen einsteigen und - nicht zu vergessen - den ungeliebten Ex-Trainer noch weiter in Bedrängnis bringen.

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