"Geiles Auswärtsspiel" am Millerntor

Von Alice Jo Tietje
Im letzten Aufeinandertreffen der beiden Teams konnte Köln mit 0:1 am Millerntor gewinnen
© getty

Gleich zu Beginn des 16. Spieltags in der 2. Bundesliga findet das Gipfeltreffen zwischen dem FC St. Pauli und dem 1. FC Köln statt: Mit einem Heimsieg ziehen die Hamburger an den Geißböcken vorbei. Für Fortuna Düsseldorf geht es gegen Karlsruhe darum, endlich einen Sieg einzufahren, um die Abstiegszone endgültig zu verlassen. Union Berlin will gegen den VfR Aalen endlich wieder treffen.

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FC St. Pauli - 1. FC Köln (Fr., 18.30 Uhr im LIVE-TICKER)

Mit dem neuen Coach an der Seitenlinie läuft es wieder bei St. Pauli. Unter Interimstrainer Roland Vrabec konnten die Hanseaten beide Spiele gewinnen und haben nach der Entlassung von Michael Frontzeck wieder neues Selbstvertrauen getankt. "Die Vorgabe des Trainerteams setzten die Jungs gut um", erklärt Sportdirektor Rachid Azzouzi den sportlichen Auftrieb. Die Mannschaft schnuppert an den Aufstiegsrängen und ist heiß auf das Spitzenspiel. "Wir haben noch Luft nach oben. Wir freuen uns erst mal auf das Spiel gegen den Topfavoriten am Millerntor", so Azzoui.

In Köln ist man nach den letzten zwei Spielen "in der Menschlichkeit angekommen" (Peter Stöger). Gegen Ingolstadt und Bochum verlor man jeweils mit 0:1 und ist seit 204 Minuten ohne Tor, der Platz an der Sonne ist weg. "Die Meisterschaft wird nicht am Freitag entschieden, aber wir können uns etwas Ruhe verschaffen. Ich bin trotzdem relativ entspannt, weil ich gesehen habe, was wir leisten können. Ich liebe solchen Herausforderungen", erklärt Stöger.

Mit Matthias Lehmann und Thomas Kessler kehren zwei Ex-Paulianer an ihre alte Wirkungsstätte zurück. "Da gibt es in der 2. Bundesliga eigentlich kein geileres Auswärtsspiel", frohlockt Kessler. Seine Teamkollegen Sascha Bigalke und Maximilian Thiel fallen aus, auf der Gegenseite muss Vrabec unter anderem auf Stürmer John Verhoek verzichten. Dafür kehrt Jan-Philipp Kalla zurück. Den Effzeh wolle man nicht unterschätzen, warnt Vrabec, aber zu Hause sei "alles möglich".

Fortuna Düsseldorf - Karlsruher SC (Fr., 18.30 Uhr im LIVE-TICKER)

Die Fortuna wollte vor der Saison den direkten Wiederaufstieg schaffen - und kämpft jetzt gegen den Abstieg. In den letzten vier Spielen verlor das Team von Mike Büskens dreimal und befindet sich auf Platz 14 der Tabelle, mit nur drei Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz. Für Büskens wird es ernst: Der Coach braucht, auch um seinen eigenen Job zu wahren, gegen Karlsruhe dringend drei Punkte.

Bisher bekommt der gebürtige Düsseldorfer noch Rückendeckung von Wolf Werner: "Wir haben vor 14 Tagen klar Position bezogen. Wir haben Mike Büskens im Sommer nicht verpflichtet, weil er Düsseldorfer ist, sondern weil wir von seinen Trainerqualitäten überzeugt sind." Bei einer erneuten Niederlage könnte es jedoch eng werden. Dabei muss die Fortuna auf ihre Rot-gesperrte Nummer eins Fabian Giefer verzichten, für ihn steht Michael Rensing im Kasten. Außerdem fehlen Schmidtgal, Bodzek (beide Syndesmoseriss), Bellinghausen (Meniskusriss) und Levan Kenia (Fingerbruch).

Ganz anders sieht die Lage beim KSC aus. Die Badener sind seit fünf Spielen ohne Niederlage und schnuppern an den Aufstiegsrängen. Ein Thema das bei Karlsruhe trotz elf Punkten aus den letzten fünf Spielen keiner gerne hört: "Was haben wir denn schon erreicht? 40 Punkte müssen her und selbst das ist keine Garantie für den Klassenerhalt", mahnt Keeper Orlishausen. Abwehrmann Kai Schwertfeger warnt zudem vor "einem der besten Kader der Liga" und hohen Anspielen auf die Stürmer Charlison Benschop und Aristide Bance.

Union Berlin - VfR Aalen (Fr., 18.30 Uhr im LIVE-TICKER)

Seit drei Spielen ist Union ohne Sieg und trotzdem konnten die Fans unter der Woche kräftig feiern. Die Identitätsfigur der Eisernen, Thorsten Mattuschka, verlängerte seinen Vertrag vorläufig bis 2015 mit der Option auf ein weiteres Jahr. Einen Wunsch würde der 33-Jährige gerne noch realisieren bevor er seine aktive Karriere an den Nagel hängt: die Bundesliga. "Das ist von jedem der Traum, auch meiner. Dafür werden wir in den nächsten Jahren alles tun".

Um diesem Traum näher zu kommen, müssen die Berliner unbedingt wieder treffen. Das Team von Uwe Neuhaus befindet sich in einer kleinen Abschlusskrise, seit drei Spielen konnte kein Tor mehr erzielt werden. Mit nur einem Punkt Rückstand auf den Relegationsplatz sind die Berliner aber noch auf Tuchfühlung zu den ersten drei Mannschaften. Nicht mit von der Partie gegen Aalen ist der Rot-gesperrte Baris Özbeck, beim Gegner sind bis auf Junior Mössmer (Spunggelenk) alle Mann an Bord.

In Aalen steht derweil ein Jubiläum an: Das Team von Stefan Ruthenbeck steht vor seinem 50. Zweiligaspiel. Zuletzt konnten die Aalener vor allem in der Defensive überzeugen und bekamen in den letzten fünf Spielen nur drei Gegentreffer. Trainer Ruthenbeck gibt die Marschroute für das Spiel, in das Aalen als Underdog hereingeht, vor: "Wichtig ist, das wir Union den Spaß verderben." Vorne soll Robert Lechleiter, der bisher noch keine Partie im Unterhaus verpasst, hat, für Tore sorgen: "Unter dem Strich müssen wir schauen, dass wir den Ball vorne reinschießen!"

Der 2. Liga im Überblick

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