Cottbus geschockt - "Das war katastrophal"

SID
Bei Energie Cottbus machte sich nach der Niederlage Frustration breit
© getty

Die Fans verhöhnten ihre Lieblinge, sangen "Oh, wie ist das schön", Präsident Ulrich Lepsch sprach von einer "desolaten Leistung", und auf der eigenen Web-Site stand in großen Lettern "Höchststrafe": Energie Cottbus erlebte zum Abschluss des 7. Spieltages in der 2. Fußball-Bundesliga einen rabenschwarzen Abend. Nach dem 0:4 (0:3) im Stadion der Freundschaft gegen den 1. FC Köln ließ auch Trainer Rudi Bommer kein gutes Haar an seinen Spielern.

Anzeige
Cookie-Einstellungen
"Wir waren zu naiv, haben die Kölner schon zu Beginn stark gemacht. Das darf nicht passieren", sagte der Coach, dessen Bilanz allmählich negativ ausfällt. Nach drei Spielen ohne Sieg sind die Lausitzer auf Rang 13 abgerutscht; eigentlich wollte man im erweiterten Spitzenfeld mitmischen.

Bommer, der die Mannschaft in den vergangenen Wochen sehr offensiv ausgerichtet hatte, sah die entscheidenden Fehler in der Defensive. "Das war ein Katastrophenspiel in der Abwehr.

Wir haben die Leute in der Rückwärtsbewegung nicht aufgenommen und den Gegner in die Nahtstellen laufen lassen", sagte der Coach. Sein Team war nach Toren von Patrick Helmes (2.), Anthony Ujah (8./28.) und Slawomir Peszko (67.) frühzeitig K.o. gegangen.

"Keine Emotionen"

"Das war katastrophal. Es hat sich niemand gewehrt, es gab keine Emotionen. Das verstehe ich nicht", sagte Präsident Lepsch, der es zunächst bei verbaler Kritik beließ und auf Konsequenzen verzichtete. Marco Stiepermann, einziger Spieler in Reihen der Hausherren, der annähernd Normalform erreichte, meinte: "Wir haben die erste Halbzeit verschlafen, das war unterirdisch. Dafür gibt es keine Ausreden."

Ex-Manager Christian Beeck, als TV-Experte erstmals nach seiner Demission als Manager wieder im Stadion der Freundschaft zu Gast, ging ebenfalls hart ins Gericht mit der Mannschaft. "Das war schon sehr bedenklich und von Anfang an nicht stimmig", betonte der langjährige Profi der Lausitzer.

Im Juni hatte sich Beeck von Cottbus getrennt. Eine Rückkehr in die Branche schloss er für sich nicht aus, allerdings müssten die Bedingungen stimmen. "Ich kann mir eine Rückkehr nur dann vorstellen, wenn ein Verein kommt, der eine klare Idee hat und auch geklärt ist, wer wofür verantwortlich ist. Ansonsten nie wieder."

Energie Cottbus im Überblick