Revierderby im Abstiegskampf

Von Adrian Bohrdt
Das Hinspiel zwischen dem MSV Duisburg und dem VfL Bochum endete 0:0
© getty

Der VfL Bochum und der MSV Duisburg könnten mit einem Sieg im Derby beide einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt machen. Auch der FC St. Pauli will sich mit dem ersten Sieg seit über zwei Monaten Luft im Abstiegskampf verschaffen. Erzgebirge Aue braucht ebenfalls Punkte gegen den Abstieg - und muss gleichzeitig mit dem Schnee klarkommen (18 Uhr im LIVE-TICKER).

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Vor dem Derby gegen Duisburg plagen Bochums Trainer Karsten Neitzel Personalsorgen. Christoph Kramer hat Rückenprobleme, Lukas Sinkiewicz klagt über Knieschmerzen. Sollten beide ausfallen, "werden wir auch nicht jammern", stellte Neitzel klar. Immerhin ist Leon Goretzka wieder fit. "Er hat sich das Standing erarbeitet, dass er spielt, wenn er gesund ist", gab Neitzel dem 18-Jährigen eine Einsatzgarantie und warnte vor dem MSV: "Bei Duisburg ist alles möglich."

Ein neuer Spielertunnel soll im Bochumer Rewirpower-Stadion außerdem künftig vor den Spielen für die richtige Atmosphäre sorgen: Ein Teil des Tunnels wurde jetzt in einen künstlichen Stollengang umgebaut, an dessen Wänden Bilder und Grafiken erstellt werden können. Für Bochum gilt es am Freitag dann, mental voll da zu sein - immerhin geht es bereits am kommenden Mittwoch im DFB-Pokal-Viertelfinale nach Stuttgart.

Duisburg seinerseits könnte Bochum mit einem Sieg in der Tabelle überholen und den VfL somit wieder tiefer in den Abstiegskampf ziehen. Drei Punkte steht der MSV derzeit vor dem Relegationsplatz, einen hinter Bochum. "Für beide Mannschaften geht es um viel", weiß Trainer Kosta Runjaic, der bis auf den langzeitverletzten Markus Bollmann aus dem Vollen schöpfen kann. Runjaic fordert: "Die Jungs müssen bereit sein, den nötigen Meter mehr zu laufen, als der Gegner und sie müssen den größeren Willen haben - ohne dabei aber die Konzentration und den Spaß zu verlieren."

Aufstiegs- gegen Abstiegskampf in St. Pauli

Seit dem 1. Dezember letzten Jahres wartet der FC St. Pauli auf einen Sieg, die Norddeutschen stehen nur noch drei Zähler vor dem Relegationsplatz und fünf vor einem direkten Abstiegsplatz. Trainer Michael Frontzeck übt sich beim "NDR" in Durchhalteparolen: "Wir müssen versuchen, die Spielleistung am Freitag gegen den FSV Frankfurt wieder auf den Platz zu bringen. Dann werden wir uns unten auch wieder lösen."

Vor allem offensiv hat Pauli Probleme: 19 Tore sind ligaweit der schwächste Wert. Ganze zwei Tore gelangen den Hanseaten in den letzten sieben Ligaspielen. Gegen Frankfurt muss Frontzeck jetzt auch noch vier Stammspieler ersetzen: Fabian Boll (grippaler Infekt), Markus Thorandt und Florian Mohr (gesperrt), sowie Fin Bartels (Muskelfaserriss) stehen nicht zur Verfügung. "Ich hasse nichts mehr, als herum zu jammern. Die Situation ist, wie sie ist", schob Frontzeck allen Alibis einen Riegel vor.

Ganz anders sieht die Lage beim FSV Frankfurt aus. Die Hessen könnten mit einem Sieg, es wäre der erste am Hamburger Millerntor, bis auf drei Zähler an den Tabellendritten Kaiserslautern heranrücken. Trainer Benno Möhlmann muss zwar auf die rotgesperrten Nils Teixeira und Marcel Gaus, sowie die verletzten Gledson und Edmond Kapllani verzichten, fordert aber dennoch: "Wenn wir weiter erfolgreich sein wollen, dann müssen wir auch wieder etwas besser Fußball spielen. Wir müssen kombinationssicherer und ballsicherer werden."

Wahrt Aalen seine Mini-Chance?

Aufsteiger Aalen konnte zwar nur eines seiner letzten sieben Ligaspiele gewinnen, dennoch haben die Schwaben noch eine kleine Aufstiegsschance. Mit einem Sieg würde man bis auf sechs Punkte an den Dritten Kaiserslautern heranrücken, doch Trainer Ralph Hasenhüttl nimmt jeglichen Druck von seiner Mannschaft: "Auswärtspunkte sind für uns immer noch Bonuspunkte."

Hasenhüttel, der nach der Entlassung von Mike Büskens in Fürth als dessen Nachfolger bei den Franken gehandelt wird, bangt noch um den Einsatz der erkrankten Daniel Buballa, Marco Haller und Jasmin Fejzic. Der Aalener Trainer betonte außerdem: "Den Druck sehe ich da schon eher bei unseren Gastgebern." Immerhin steckt Aue noch im Abstiegskampf und hat, genau wie St. Pauli und Duisburg, nur drei Punkte Vorsprung auf den Sechzehnten Dresden.

Darüber hinaus traf der erneute Wintereinbruch die Sachsen. "Die Bedingungen sind sehr schwierig, ein Training im Freien nicht möglich", erklärte Kapitän Rene Klingbeil, betonte aber auch: "Es zählen keine Ausreden mehr. Wir wollen gegen den VfR Aalen unseren Abwärtstrend stoppen." Zuletzt gab es für die Sachsen drei Niederlagen in Folge. Allerdings hat auch Aue Personalsorgen: Toptorschütze Jan Hochscheidt konnte zuletzt genau wie Thomas Paulus, Kevin Schlitte und Ronald Gercaliu krankheitsbedingt nicht am Training teilnehmen.

Die Tabelle der 2. Liga