Das Ende der Unaufsteigbaren?

Von Lars Neger
Greuther Fürth steht momentan an der Tabellenspitze der Zweiten Liga
© Getty

Greuther Fürth und St. Pauli eröffnen mit einem direkten Duell den Endspurt im Kampf um den Aufstieg in die Bundesliga. Ein Sieg und die Kleeblätter wären so gut wie durch. Brisanz ist auch im Tabellenkeller angesagt: Mit einem Dreier der Rostocker gegen den FSV Frankfurt würde man bis auf einen Punkt an den rettenden 15. Tabellenplatz herankommen. An der alten Försterei treffen mit Union Berlin und Eintracht Braunschweig zwei Tabellennachbarn aufeinander.

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SpVgg Greuther Fürth - St. Pauli (17.45 Uhr im LIVE-TICKER)

Gut möglich, dass Fürth nach diesem Wochenende einen inoffiziellen Spitznamen weniger hat. Den "Unaufsteigbaren" wäre bei einem Sieg über St. Pauli und einem gleichzeitigen Patzer von Konkurrent Fortuna Düsseldorf gegen Dresden (Mo., 20 Uhr im LIVE-TICKER) auch rechnerisch der Marsch in die Bundesliga nicht mehr zu nehmen.

Nach dem 0:0 im letzten Spiel gegen Eintracht Braunschweig trennen den Tabellenführer vor der Begegnung acht Punkte von Gegner St. Pauli und damit von einem Nichtaufstiegsplatz. Dass ein Sieg aber alles andere als ein Selbstläufer wird, weiß Fürths Trainer Mike Büskens und warnt dementsprechend: "St. Pauli muss gewinnen."

Eventuell wird auch ein Ex-Hamburger am Freitag eingreifen - Gerald Asamoah, ehemals in Diensten von St. Pauli, winkt ein Platz in der Startelf für den zuletzt enttäuschenden Christopher Nöthe.

Heiß wird es für die Elf von Andre Schubert in der Trolli-Arena ganz sicher. Will man weiter ein Wörtchen im Kampf um den Relegationsplatz mitreden, muss man gegen den Spitzenreiter punkten. "Fürth ist die heimstärkste Mannschaft und noch dazu Spitzenreiter", fasst es St. Paulis Coach zusammen. "Die haben eine hohe Durchschlagskraft nach vorn. Es wird schwer werden, dort Lücken zu finden. Das wird eine große Aufgabe für uns."

Verzichten muss Schubert dabei auf Carlos Zambrano. Der Peruaner war nach seiner Spuckattacke gegen Sascha Rösler im Spiel gegen Düsseldorf nachträglich für drei Spiele gesperrt worden. Auch Fabian Boll laboriert weiter an einer Hüftprellung und wird den Hamburgern schmerzlich fehlen.

Nicht nur der Blick auf die Tabelle sorgt vor dem Spiel für Spannung, auch einer in die Statistiken. In den letzten zehn Begegnungen der beiden Mannschaften gegeneinander fielen satte 45 Tore.

Hansa Rostock - FSV Frankfurt (18 Uhr im LIVE-TICKER)

Nach dem 27. Spieltag sah die Rostocker Fußballwelt düster aus. 0:1 gegen Erzgebirge Aue verloren, Tabellenletzter, katastrophale zehn Punkte Abstand zum rettenden Ufer. Dass man sich danach in drei Spielen drei Siege erkämpfte und so an den eigenen Haaren aus dem Sumpf zog, war kaum abzusehen.

Nichtsdestotrotz bleibt die Lage im Tabellenkeller angespannt. Die Konkurrenten punkteten munter mit und Hansa steht weiter auf einem direkten Abstiegsplatz. So schätzt Rostocks Coach Wolfang Wolf die Lage auch realistisch ein: "Unsere Ausgangslage hat sich etwas verbessert - nicht mehr und nicht weniger."

Dass man bei einem Sieg über den FSV Frankfurt bis auf einen Punkt an die Hessen heranrücken würde, weiß er. "Aber dieses Spiel müssen wir erst einmal gewinnen", so Wolf weiter. In der wichtigen Begegnung gegen die Hessen kann er dabei auch wieder auf Marek Mintal, Robert Müller und Tom Weilandt zurückgreifen. Alle drei waren angeschlagen aus dem Sieg gegen Cottbus gegangen.

Auch Frankfurts Trainer Benno Möhlmann spürt bereits den Atem der Verfolger im Nacken: "In den letzten drei Spieltagen sind die Mannschaften von hinten wieder näher heran gekommen." Möhlmann geht dennoch optimistisch in den Zielspurt der Saison: "Wir sind nach wie vor in der Vorhand und können die Dinge selbst regeln."

Im Vergleich zum letzten Spiel, der 0:1 Auswärtsniederlage gegen Düsseldorf, muss allerdings eine deutliche Leistungssteigerung her, um den Rostocker Lauf zu knacken und die Konkurrenz aus Karlsruhe und Aachen auf Distanz zu halten.

Dass sein Team nicht unbedingt als Favorit auf den Platz geht, weiß Möhlmann und lässt durchblicken: "Wenn wir in dieser Situation Hansa auf Abstand halten können, weil wir einen Punkt gegen Hansa holen, ist das auch ein Erfolg." Im Kampf um die Punkte werden bei den Bornheimern definitiv nicht Chadli Amri, Mario Fillinger und Tufan Tosunoglu eingreifen können, die verletzungsbedingt fehlen. Wieder zur Verfügung steht allerdings Verteidiger Björn Schlicke, der seine Rotsperre aus dem Spiel gegen St. Pauli abgesessen hat.

Union Berlin - Eintracht Braunschweig (18 Uhr im LIVE-TICKER)

Zu einem Duell der Tabellennachbarn kommt es an der alten Försterei in Berlin - der Siebte empfängt den Achten. Um viel geht es allerdings weder für die Eisernen noch die Eintracht. Aus dem Aufstiegsrennen ist man ebenso raus wie aus dem Abstiegsstrudel.

Mit 42 Punkten bei den Berlinern und 41 auf dem Konto der Braunschweiger können beide Teams in Ruhe für eine weitere Saison in der 2. Liga planen. Einen lustlosen Kick darf man bei der Tabellenkonstellation allerdings nicht erwarten. "Wir wollen dieses Spiel unbedingt gewinnen. Gerade in einem Heimspiel kann es gar keine andere Herangehensweise geben", verspricht Unions Trainer Uwe Neuhaus.

Der engagierte Auftritt seiner Mannschaft bei der Niederlage gegen St. Pauli unterhalb der Woche unterstreicht diesen Anspruch nur. Fehlen werden den Gastgebern dabei allerdings weiterhin Silvio sowie Christian Stuff, Patrick Kohlmann und Maurice Trapp, der im letzten Spiel mit Gelb-Rot vom Platz gestellt wurde.

Braunschweig hat derweil ein anderes Problem: Der Eintracht gelingt es einfach nicht mehr, einen Dreier einzufahren. Der letzte Sieg datiert vom 4. März (3:2 gegen Hansa Rostock), kein anderes Team der Liga spielte öfter unentschieden (14).

Dennoch sieht sich Braunschweigs Coach Torsten Lieberknecht bestätigt und ist mit seiner "Eichhörnchen-Taktik ordentlich gefahren." Er erwartet angriffslustige Berliner "in einem Stadion mit einer super Atmosphäre, wo die Leute die Spiele positiv begleiten. Wir sehen die Partie als Herausforderung, wollen ungeschlagen bleiben und drei Punkte holen. Aber das wollten wir ja schon öfter", so die lakonische Selbsteinschätzung des Trainers.

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