Bommer: "Bin eigentlich ein ganz Lieber"

SID
Rudi Bommer war schon Trainer bei 1860 München, dem MSV Duisburg und Wacker Burghausen
© spox

So einen Medienauflauf hat die Vereinsführung von Energie Cottbus selten erlebt: Mehr als drei Dutzend Pressevertreter waren gekommen, um den neuen Energie-Coach Rudi Bommer bei seinem Amtsantritt zu sehen und zu hören. "Ich bin eigentlich ein ganz Lieber", sagte Bommer, um schnell das Eis zu brechen. Der frühere Bundesligaspieler, der von Drittligist Wacker Burghausen kommt, löst Klaus-Dieter Wollitz ab. Der war etwas überraschend und kurzfristig Ende 2011 zu seiner Familie und zum VfL Osnabrück zurückgekehrt.

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Nur, dass seine neue Mannschaft ihm derzeit zu brav, zu lieb daher kommt, störte Bommer nach der ersten Trainingseinheit, die er am Montagvormittag geleitet hatte. Auch die von ihm bereits beobachteten beiden Punktspiele des alten Jahres nährten diesen Eindruck.

Den guten Fitnesszustand lobte der 54-Jährige hingegen, erkannte er doch daran, dass seine neue Truppe offenbar auch im Urlaub den Job nicht vernachlässigt und sich fit gehalten hatte.

Bommer denkt über Verringerung des Kaders nach

Wie er die sportliche Wende mit dem zuletzt strauchelnden Zweitligisten (Tabellenzehnter) einleiten will, ließ Bommer erst einmal offen, zunächst muss er schließlich sein neues Team kennenlernen. Auch, um festzustellen, ob der Kader in der derzeitigen Formation gut genug besetzt ist.

Härtefälle scheint es dabei zu geben, sprach der Coach doch von einer 24er-Idealgröße des Kaders. Derzeit zählt er 30 Spieler, die (sofern verletzungsfrei) am Training beteiligt sind.

So wird Marco Kurth auch weiterhin empfohlen, sich nach einem neuen Verein umzusehen. Dennoch scheinen weitere Zugänge nicht ausgeschlossen. "Darüber werde ich erst urteilen, wenn ich die Truppe mindestens eine Woche lang unter meinen Fittichen hatte", ergänzte der gebürtige Aschaffenburger.

Bommer: "Nicht ungebändigt an der Seitenlinie"

Bommer weilt seit Samstag in Cottbus, die ersten Eindrücke stimmen den neuen Mann beim FCE positiv. Ein rascher Umzug in die Lausitz ist geplant.

Seine Frau hat bereits am Montag den potenziellen neuen Wohnsitz besichtigt - es soll alles ganz schnell gehen. "Ewiges Autofahren ist nichts für mich. Ich muss bei den Spielern sein, auch bei den Leuten aus der Gegend", sagte Bommer.

Um dieses Anliegen zu unterstützen, wird er jedoch nicht ungebändigt an der Seitenlinie umhertanzen, wie dies andere Trainer seiner Zunft tun, merkte er mit einem Augenzwinkern und mit einem verdeckten Seitenhieb auf seinen Vorgänger "Pele" Wollitz an.

Rudi Bommer im Steckbrief

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