Karlsruher SC trennt sich von Uwe Rapolder

SID
War nur 99 Tage Cheftrainer des Karlsruher SC: Uwe Rapolder
© Getty

Die Verantwortlichen des abstiegsgefährdeten Karlsruher SC haben die Konsequenzen aus der "Stinkefinger-Affäre" um Trainer Uwe Rapolder gezogen und den Coach nur 99 Tage nach seiner Verpflichtung entlassen.

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Der abstiegsbedrohte Zweitligist Karlsruher SC hat sich mit sofortiger Wirkung von Trainer Uwe Rapolder getrennt.

Der 52-Jährige war erst Ende November verpflichtet worden. Zum zweiten Mal in dieser Saison hat sich die Arminia von seinem Trainer getrennt.

Nachfolger soll in Kürze prsentiert werden

Ein Nachfolger soll bereits am Mittwoch präsentiert werden. Als Kandidaten gelten die früheren KSC-Trainer Winfried Schäfer und Edmund Becker sowie der Ende Dezember beim Drittligisten VfR Aalen entlassene Rainer Scharinger.

Rapolder soll während der 1:4-Niederlage im Kellerduell gegen den FC Ingolstadt am vergangenen Sonntag den eigenen Fans nach einer knappen Stunde Spielzeit den ausgestreckten Mittelfinger gezeigt haben.

Zuvor war der 52-Jährige offenbar übel beschimpft worden. Noch kurz vor seinem Rauswurf hatte Rapolder den Vorfall bestritten. "Ich habe es nicht getan. Aber wenn ich in der Emotion irgendeine Geste gamacht haben sollte, dann möchte ich mich dafür entschuldigen", erklärte der Coach am Dienstag.

"Ausschlaggebend war die Gesamtbetrachtung"

Die Reue kam allerdings zu spät. "Die Mannschaft darf nicht durch eine solche Aktion belastet werden. Wenn es so war, dann ist es inakzeptabel", sagte Klubchef Ingo Wellenreuther: "Im Verhältnis zwischen Trainer und Fans hatte sich zu viel hochgeschaukelt. Wir standen derart im Fokus, dass wir eine Gefährdung für den gesamten Verein befüchtet haben."

Wellenreuther betonte allerdings, dass der Vorfall vom Sonntag nicht der alleinige Grund für die Trennung von Rapolder war.

"Die Entscheidung war eine Reaktion auf das Wochenende und die letzten drei Spiele. Ausschlaggebend war die Gesamtbetrachtung", erklärte der Präsident, der den Zusammenhalt im Abstiegskampf beschwor: "Wenn wir den Klassenerhalt schaffen wollen, müssen wir alle eine Einheit sein."

Kein Ende der sportlichen Misere

Rapolder hatte seinen Posten beim KSC am 22. November vergangenen Jahres angetreten. Zuvor hatte sich der Klub Ende Oktober 2010 von Markus Schupp getrennt.

Vor Rapolder, der am 13. Dezember 2009 bei der TuS Koblenz entlassen worden war, stand Markus Kauczinski beim ehemaligen Europacup-Teilnehmer als Interims-Coach an der Seitenlinie.

Rapolder, der von den Karlsruhern mit einem Vertrag bis zum Saisonende ausgestattet wurde, konnte die sportliche Misere allerdings nicht beenden. Wie bei Rapolders Dienstantritt stehen die Badener derzeit auf dem Relegationsplatz.

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