Das Spiel ist aus

Von SPOX
Soll kühlen Kopf im Chaos bewahren: Löwen-Geschäftsführer Manfred Stoffers
© Getty

Mit dem 5:1-Heimerfolg gegen den FC St. Pauli hat 1860 München sportlich vorerst in die Erfolgsspur zurückgefunden. Doch an der Grünwalder Straße kehrt einfach keine Ruhe ein: Nachdem der Investoren-Deal mit Unternehmer Nicolai Schwarzer endgültig geplatzt ist, erklärt der 35-Jährige, warum er vorerst nichts mehr mit den Löwen zu tun haben möchte und spricht dabei von der Lust an der Selbstzerfleischung.

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In den vergangenen Woche hatte sich der Berliner Immobilienmakler Nicolai Schwarzer zigfach um eine Einigung mit dem ambitionierten  Münchner Klub bemüht. Tägliche Telefonate inklusive. Doch seit gestern Mittag ist es endgültig: Der viel zitierte 4,5-Millonen Deal zwischen ihm und dem TSV 1860 München ist geplatzt. Das Spiel ist aus. Einen Sieger wirds nicht geben. Dafür eine Verlängerung.

Und die stieg mit dem Presse-Knall, der das große Nichtzustandekommen noch einmal im Detail erklärte. Schließlich soll jeder wissen, dass bei den Löwen auch weiterhin immer eine Schlagzeile zu holen ist.

"1860 scheint einen gewissen Hang zum Chaos zu haben"

Die "Abendzeitung" aus München sprach mit Nicolai Schwarzer, und dieser äußerte sich nun auch erstmals offen über die peinliche Investorenpleite.

"Die letzten Wochen mit 1860 sind mir wirklich an die Substanz gegangen", sagt er und lässt tief in die Materie blicken: "Diese Lust an der Selbstzerfleischung, diese internen Querschläger, das kannte ich alles nicht."

Inzwischen weiß er: "Das Geschäft ist auch an den internen Problemen gescheitert." Was das heißt, erklärt Schwarzer höchstpersönlich: "1860 scheint einen gewissen Hang zum Chaos zu haben. Und den habe ich ganz klar unterschätzt."

"Die Zeit der Selbstzerfleischung ist vorbei"

Immerhin: Es gibt einen Schlussstrich. Und darunter startet Manfred Stoffers, Geschäftsführer und wichtigster Machthaber bei den Löwen, direkt das nächste Kapitel: "In Zukunft gibt es bei 1860 eine strikte Trennung der Reviere. Das Präsidium präsidiert, die Geschäftsführer kümmern sich um die Geschäfte, und der Aufsichtsrat führt die Aufsicht."

Klingt spitze. Und weil es auch spitze ist, sich neue Ziele zu stecken, schiebt der Präsident Rainer Beck gleich weitere nach: "Die Zeit der Selbstzerfleischung ist vorbei. Jetzt wird konzentriert gearbeitet - und zwar am sportlichen Erfolg." Versprochen.

Und zu diesem könnte irgendwann vielleicht doch wieder ein gewisser Herr Schwarzer stoßen. Denn das Chaos findet er "irgendwie auch ganz sympathisch." Und sollte Stoffers den Verein wieder auf Kurs bringen, dann ist sogar wieder "alles möglich". Sagt Schwarzer.

Der Kader von 1860 München