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FIFA: WM alle zwei Jahre? Gianni Infantino hält sich alle Optionen offen

Von SPOX/SID
Gianni Infantino verteidigt die WM-Vergabe nach Katar.
© getty

FIFA-Präsident Gianni Infantino hält nach dem Jahr 2024 Änderungen im internationalen Spielkalender für möglich und hat im Zuge dessen selbst Fußball-Weltmeisterschaften im Zwei-Jahres-Rhythmus nicht ausgeschlossen.

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Nach 2024 sei "alles offen", sagte der 50-jährige Schweizer auf die Frage, was er von der Idee halte, alle zwei Jahre eine WM durchzuführen: "Wir müssen gegenüber allen Vorschlägen und Ideen offen sein."

Die Kernfrage sei, "was wir künftig tun wollen, um ein Gleichgewicht zwischen den Interessen der Klubs und der Landesverbände zu haben", führte Infantino aus. Im Spannungsfeld zwischen Landesverbänden und Vereinen wolle "keiner" zu viel preisgeben. Doch der Spielkalender habe eben seine "Grenzen".

"Wir wollen mehr Qualität. Ob das auf Kosten der Quantität geht, ist eine Frage, die noch diskutiert werden muss", sagte Infantino. Auf der Suche nach den bestmöglichen Lösungen dürfe es "keine Tabuthemen" geben.

FIFA-Präsident Infantino lobt Gastgeberland Katar

Trotz der immer schärfer werdenden Kritik hat der FIFA-Präsident die Entwicklung der Menschenrechtslage im WM-Gastgeberland Katar erneut gelobt. "Wir müssen uns auch die Geschichte angucken, wo Länder herkommen", sagte er. "Fortschritt ist passiert, das wurde nicht nur von der FIFA, sondern auch von internationalen Organisationen festgestellt. Es ist ein Prozess. Aber das kann nur durch Dialog und Respekt passieren."

Der Fußball-Weltverband werde sich den am Montag zu erwartenden Lagebericht der Menschenrechtsorganisation Amnesty International genau angucken und bewerten, was vor Ort noch verbessert werden könne. Das Thema Menschenrechte sei eine "Top-Priorität für die FIFA", stellte Infantino klar. Er sei sich sicher, dass die Weltmeisterschaft 2022 in Katar "fantastisch" werden wird. Zuletzt hatte unter anderem Norwegen mit einem Boykott gedroht.

Es gehe der FIFA generell darum, "alle Länder einzubeziehen", betonte Infantino. Das gelte auch für das ebenfalls wegen Menschenrechtsverletzungen in die Kritik geratene China, wo die erste Ausgabe der neuen Klub-WM zu einem noch nicht feststehenden Zeitpunkt stattfinden soll. Es könne nur Verbesserungen geben, "wenn wir uns positiv verhalten und nicht Länder ausschließen. Dann würden wir nichts erreichen", sagte der Spitzenfunktionär des Weltverbandes.

Er sei ein "Verfechter der Kraft der Macht des Fußballs. Fußball kann positive Veränderungen bewirken", führte Infantino aus. Und er hoffe, dass eine Großmacht wie China ebenso wie die USA künftig im Weltfußball eine wichtigere Rolle spielen. "Es ist mein Wunsch, dass in China eine Fußballkultur aufgebaut wird", sagte Infantino: "Die Entwicklungen sind schon beachtlich."

Frauen-WM: FIFA-Kongress soll künftig über Vergabe entscheiden

Ein weiteres Thema war die Ausrichtung der WM der Frauen. Der FIFA-Kongress soll künftig auch bei den Frauen den Ausrichter bestimmen. Die Entscheidung sei "wichtig und überfällig", sagte Infantino: "Es ist normal, dass die ganze Welt entscheiden kann, wer die WM organisiert - bei den Männern und den Frauen."

Bislang war der FIFA-Rat für die Vergabe des Turniers zuständig. Damit wird die Entscheidung über den Ausrichter der WM 2027 vom Kongress, in dem alle 211 Mitgliedsverbände eine Stimme besitzen, getroffen.

Der DFB bewirbt sich gemeinsam mit den Niederlanden und Belgien für das Turnier. Die WM 2023 war im vergangenen Jahr an Australien und Neuseeland vergeben worden.

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