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Weltmeisterschaft 2022 in Katar: Hitze in Doha? FIFA verweist auf "milden Winter"

SID
Die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 findet in Katar statt.
© getty

Die FIFA hat Befürchtungen zurückgewiesen, bei der WM-Endrunde 2022 in Katar könnte es ähnliche Probleme geben wie derzeit bei der Leichtathletik-WM in Doha. Extreme Hitze, leere Stadion und kaum Stimmung sorgen bei der ersten Wüsten-WM der Leichtathleten für harsche Kritik.

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Mit Verweis auf die Klub-WM, die in diesem Dezember mit Champions-League-Sieger FC Liverpool zur gleichen Jahreszeit wie die WM 2022 stattfindet, meinte die FIFA am Montag: "Das Turnier bietet Teams und Fans die Möglichkeit, den milden Winter in Katar mit Durchschnittstemperaturen zwischen 15 und 24 Grad Celsius zu erleben."

Die Hitze hatte bei der Leichtathletik-WM am Wochenende vor allem in den Ausdauerwettbewerben für unerträgliche Bedingungen gesorgt. Beim Frauen-Marathon bei 32 Grad Celsius und 73 Prozent Luftfeuchtigkeit gaben 28 von 68 Starterinnen auf, bei den Geher-Wettbewerben taumelten die Teilnehmer durch die heiße Nacht.

Für Willi Lemke, als langjähriger UN-Sonderberater für Sport ein Kenner Katars, ist die Fußball-WM nicht mit dem Leichtathletik-Event zu vergleichen. "Es ist im Winter dort draußen erheblich erträglicher. Wer jetzt im Sommer dort einen Marathonlauf veranstaltet, bekommt natürlich Probleme", sagte der frühere Manager des Fußball-Bundesligisten Werder Bremen dem SID.

Auch bei den Zuschauern erwartet Lemke zur Fußball-WM ein ganz anderes Bild. "Ich sehe jetzt nicht so schwarz. Wenn die ganze Fußball-Welt auf Katar guckt, werden schon viele Fans kommen. Die Nationalmannschaften werden viele Anhänger mitbringen", sagte Lemke. Außerdem habe die Leichtathletik in den letzten Jahren immer wieder Probleme gehabt, "die Massen zu begeistern".

Zu seiner Zeit als UN-Sonderbeauftragter war Lemke über zehnmal in Katar, ging dort der Menschenrechtsfrage nach. Für die Arbeiter auf den Baustellen seien die Bedingungen nicht gut, doch die meisten Arbeiter aus dem Ausland seien froh, dass sie einen Job hätten, meinte Lemke. Sie könnten aber die Sportevents in den Stadien nicht besuchen, "weil sie nach der harten Arbeit vermutlich wenig Interesse an einer derartigen Veranstaltung haben", so Lemke.

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