WM

Peru verliert - Argentinien erzittert sich Remis

Von SPOX
Javier Mascherano (r.) vom FC Barcelona flog nach einer Tätlichkeit vom Platz
© getty

Für Farfan, Pizarro und Co. war in Kolumbien nichts zu holen: Peru unterliegt in Barranquilla mit 0:2 und steht in den nächsten Partien unter Zugzwang. Die Kolumbianer liegen dagegen weiter auf Kurs. Durch einen Elfmeter von Sergio Agüero und viel Glück entführt Argentinien einen wichtigen Punkt aus Ecuador und bleibt weiter Tabellenführer. Mascherano sorgt für einen Eklat. Uruguay hat das wichtige Spiel in Venezuela gewonnen, die Chilenen fahren gegen den Nachbarn aus Bolivien ohne Probleme drei Zähler ein.

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Kolumbien - Peru 2:0 (2:0)

Tore: 1:0 Falcao (12., Foulelfmeter), 2:0 Gutierrez (45.)

Gelb-Rote Karte: Carlos Zambrano (70.)

Die erste Hälfte in Barranquilla gehörte voll und ganz Gastgeber Kolumbien. Nach zwölf Minuten ließ es Monacos 50-Millionen-Euro-Neuzugang Radamel Falcao per Strafstoß erstmals im Tor der Peruaner klingeln. Kurz vor der Pause baute Teofilo Gutierrez den Vorsprung nach Flanke von Pablo Armero schließlich auf 2:0 aus.

Von Peru kam im ersten Abschnitt dagegen offensiv viel zu wenig. Während Bayern-Star Claudio Pizarro im Angriff blass blieb, saß der zuletzt erkältete Schalker Jefferson Farfan zunächst nur auf der Bank, wurde jedoch in der 32. Minute von Coach Sergio Markarian eingewechselt.

Doch auch das zeigte keine Wirkung: Nach der Pause hielten die Kolumbianer ihren Gegner weiter vom eigenen Tor fern und blieben daneben durch Gegenstöße und Standards gefährlich. Die mit nur sieben Gegentreffern in elf Spielen stärkste Abwehr der Südamerika-Gruppe brachte das Ergebnis gegen zehn Peruaner - Eintracht-Verteidiger Carlos Zambrano war nach 70 Minuten mit Gelb-Rot vom Platz geflogen - über die Zeit und fuhr damit den ersten Dreier nach zwei sieglosen Partien ein.

Mit 23 Punkten liegt man damit weiterhin hinter Argentinien auf Rang zwei und darf sich große Hoffnungen auf die Endrunde in Brasilien machen. Peru, das nun zwei Zähler Rückstand auf den von Venezuela belegten Playoff-Platz hat, steht in den kommenden Spielen dagegen unter Zugzwang.

Ecuador - Argentinien 1:1 (1:1)

Tore: 0:1 Agüero (4./Elfmeter), 1:1 Castillo (17.)

Rot: Mascherano (88./Argentinien)

Im Estadio Olimpico Atahualpa in Quito mussten die Hausherren bereits nach wenigen Minuten einen ersten Rückschlag verkraften. Real Madrids Angel di Maria prüfte Ecuador-Keeper Alexander Dominguez mit einem Distanzschuss, den dieser nicht festhalten konnte. Rodrigo Palacio versuchte diese Möglichkeit zu nutzen und wurde von Dominguez zu Fall gebracht. Den fälligen Strafstoß verwandelte Sergio Agüero zum 1:0.

Ecuador schüttelte sich und kam in der 17. Minute bereits zum Ausgleich. Nach einem Freistoß von Walter Ayovi wuchtete Mittelfeldspieler Segundo Castillo den Ball per Kopf ins argentinische Tor. Das Spiel nahm nun Fahrt auf, da die Gastgeber beim Favoriten eine Schwachstelle auf den Außenverteidigerpositionen ausgemacht hatten. Immer wieder versuchte Ecuador über die Flügel zum Erfolg zu kommen. Die wackelige Defensive der Mannschaft von Trainer Alejandro Sabella ließ jedoch bis zur Halbzeitpause kein weiteres Gegentor mehr zu.

Nach dem Seitenwechsel übernahmen die Hausherren wie so oft in der Höhenluft von Quito vollständig die Kontrolle und hatten nach insgesamt einer Stunde bereits zehn Ecken, Argentinien hingegen nur eine. Weltfußballer Lionel Messi erwischte keinen guten Tag und blieb völlig blass. Torschütze Castillo hätte nach einer Ecke von Antonio Valencia beinahe das verdiente Führungstor erzielt, sein Kopfball ging jedoch wenige Zentimeter über die Latte (73.). Manchester-United-Profi Valencia lief in der zweiten Halbzeit zu großer Form auf und leitete immer wieder die Angriffe seiner Mannschaft ein. Es fehlte jedoch stets an Glück und der notwendigen Genauigkeit.

Barcelonas Javier Mascherano musste in der 88. Minute dann mit Rot vom Platz. Als er aufgrund einer Verletzung mit einem Cart vom Feld gebracht wurde, verpasste er dem Fahrer mehrere Fußtritte. Argentinien rettete sich am Ende nur noch über die Zeit und konnte sich mehr als glücklich schätzen, nicht verloren zu haben. Ecuador bleibt durch die Punkteteilung auf Rang drei in der Tabelle. Der Vorsprung auf Relegationsplatz fünf beträgt fünf Punkte.

Chile - Bolivien 3:1 (2:1)

Tore: 1:0 Vargas (16.), 2:0 Sanchez (18.), 2:1 Moreno (32), 3:1 Vidal (90.)

Ein Doppelschlag in der ersten Halbzeit führte die Hausherren auf die Siegerstraße: Nach Flanke von Eugenio Mena von links traf Stürmer Eduardo Vargas von Gremio Porto Alegre per feiner Außenrist-Direktabnahme ins lange Eck - es war der erste gute Angriff der Chilenen überhaupt.

Zwei Minuten später legte Barcelonas Alexis Sanchez per Kopf nach. Vorausgegangen war ein Antritt von Vargas über rechts, der sich gegen mehrere Gegenspieler durchsetzte und auf Arturo Vidal ablegte. Dessen abgefälschter Schuss landete an der Latte, Sanchez musste den Ball nur noch über die Linie drücken.

Eine Viertelstunde später erzielte Marcelo Moreno von Flamengo Rio de Janeiro nach einem leichten Ballverlust der Chilenen an der Mittellinie den Ausgleich. Der Ausgleich gelang dem nördlichen Nachbarn Chiles aber nicht mehr: Die Favoriten, bei denen Spielmacher David Pizarro nach acht Jahren Abstinenz sein Nationalmannschafts-Comeback feierte, blieben brandgefährlich und hatten mehrere gute Chancen auf das 3:1. In der Nachspielzeit der zweiten Hälfte erzielte Vidal dann per Kopf das Tor zum Endstand.

Durch den siebten Sieg in der Qualifikation bei sechs Niederlagen hat Chile nach Punkten (21) zu Ecuador auf dem dritten Platz aufgeschlossen, der Vorsprung auf den fünften Platz beträgt nun fünf Punkte. Bolivien steht mit zehn Zählern auf dem vorletzten Tabellenplatz, bei noch drei ausstehenden Spielern hat La Verde schon sechs Punkte Rückstand auf Rang fünf.

Venezuela - Uruguay 0:1 (0:1)

Tor: 0:1 Cavani (28.)

Gelb-Rot: Rincon (85./Venezuela)

Ein knapper 1:0-Sieg in Venezuela lässt Uruguay, das ohne seinen gesperrten Topscorer Luis Suarez auskommen musste, weiter von der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien träumen. La Celeste holte dank eines Treffers von Edinson Cavani seinen ersten Auswärtssieg in der laufenden WM-Quali und kann sich jetzt sogar noch Hoffnungen auf die direkte Qualifikation machen.

Dabei wirkte Venezuela in der Anfangsphase gefährlicher, vor allem über die schnellen Jose Salomon Rondon und Frank Feltscher fuhren die Gastgeber gute Konter. Gefährlich wurde es außerdem durch den Gladbacher Juan Arango: Einen Freistoß des Bundesligaprofis konnte Fernando Muslera im Tor der Uruguayer nicht festhalten, gerade so klärten die Gäste den Ball noch zur Ecke (18.).

Auf der anderen Seite zeigte dann Cavani seine Klasse: Der Stürmer des SSC Neapel ließ am rechten Strafraumeck zwei Venezolaner aussteigen, zog in die Mitte und schoss den Ball aus zehn Metern mit links flach in die lange Ecke (28.). Das Tor tat den Gästen sichtlich gut, bis zur Pause brachten sie das Spiel zunehmend unter Kontrolle. Diego Forlan hätte sogar auf 2:0 erhöhen können, sein Distanzschuss rauschte aber über die Latte (39.).

Nach dem Seitenwechsel waren die Hausherren dann zu ungefährlich. Der einzige offensive Aktivposten blieb Arango mit seinen Freistößen, wirklich problematisch wurde es für Muslera aber nicht mehr und so brachte Uruguay den knappen Sieg relativ problemlos über die Zeit. In der Schlussphase flog zudem Venezuelas Tomas Rincon (Hamburger SV) noch mit Gelb-Rot vom Platz (85.).

Durch den Sieg steht Uruguay (12 Spiele) auf dem Relegationsplatz, fünf Zähler hinter dem Tabellenvierten Chile (13 Spiele) und punktgleich mit dem Sechsten Venezuela (13 Spiele). Die ersten vier Teams aus der Südamerika-Qualifikation sind für die WM gesetzt, der Fünfte muss in die Relegation. Uruguay muss als nächstes Anfang September nach Peru, während Venezuela in Chile antritt.

Die WM-Quali in Südamerika